Künstlernamen kommen in Hollywood aus der Mode

Kurzfassung: Künstlernamen kommen in Hollywood aus der ModeRichtige Künstlernamen sind unter Hollywoods Schauspielern offenbar nicht mehr besonders beliebt. Statt den Namen komplett zu ändern, wie es beispielsw ...
[Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) - 07.08.2014] Künstlernamen kommen in Hollywood aus der Mode
Richtige Künstlernamen sind unter Hollywoods Schauspielern offenbar nicht mehr besonders beliebt. Statt den Namen komplett zu ändern, wie es beispielsweise Bernard Schwartz alias Tony Curtis gemacht hat, nehmen die amerikanischen Film- und Fernsehschauspieler heute lieber mehr oder weniger starke Anpassungen vor, um ihren Geburtsnamen zu modulieren. Dies ergab die Untersuchung einer Mainzer Namenforscherin. Grund für diese Veränderung ist vermutlich die Absicht, den bürgerlichen Namen zu optimieren, um sich besser zu vermarkten und um Nähe zum Publikum herzustellen.
Nikola Kunz vom Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz hat in ihrer Studie rund 900 Künstlernamen von amerikanischen Film- und Fernsehschauspielern der Geburtsjahre 1910 bis 1989 untersucht. "Obwohl Künstlernamen gegenüber anderen Eigennamen einige Besonderheiten aufweisen, hatte sich die Namenkunde bislang noch nicht näher damit beschäftigt", erklärt die Germanistin. Anhand der ausgewählten Künstlernamen - beginnend mit A wie Casey Adams bis Z wie Arianne Zucker - untersuchte Kunz die strukturellen Eigenschaften der Namen, die Bildungsschemata im Hinblick auf den ursprünglichen Geburtsnamen und, sofern möglich, die Motive der Namenänderung.
Die Ergebnisse sind überraschend, weil sie zeigen, dass Künstlernamen nach der landläufigen deutschen Definition, nämlich ein vom Geburtsnamen völlig abweichendes Pseudonym, kaum noch zu finden sind. "Künstlernamen sind ein abnehmendes Phänomen. Komplette Namensänderungen waren bis in die 1950er oder 1960er Jahre üblich, als die Künstler noch angestellt waren und die Produzenten die Namen auswählten", erklärt Nikola Kunz. Heutzutage sei es schon fast verpönt, einen Künstlernamen im engeren Sinne zu tragen. Stattdessen versuchen die US-Schauspieler ihren bürgerlichen Namen mehr oder weniger stark zu modulieren, um ihn zu optimieren. Will Smith beispielsweise heißt eigentlich Willard Carroll Smith. "Diese Optimierung ist vielfach in Verbindung mit Vermarktungszwecken zu sehen, womit der Künstlername in die Nähe der Markennamen rückt." Wie Kunz weiter erklärt, wird der Name zu Optimierungszwecken oft verkürzt oder der Spitzname verwendet, der sonst nur Freunden vorbehalten ist. "Spitznamen oder kurze, knackige Namen werden heute bevorzugt, wahrscheinlich weil sie Nähe erzeugen."
Die Ergebnisse ihrer Untersuchung "Von Melvin Kaminsky zu Mel Brooks - Wie Hollywood sich einen Namen macht" wird Nikola Kunz bei einer Tagung zur Namenforschung vorstellen, die vom 15. bis 17. September 2014 an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz stattfindet. In rund 30 Beiträgen werden Referenten aus dem In- und Ausland drei Tage lang über wenig erforschte Namenklassen berichten. Insbesondere jüngere Namenarten, wie etwa Vereins-, Musikgruppen- und Messenamen sind bisher wenig untersucht, was auf der Tagung "Stiefkinder der Onomastik" zur Sprache kommt.

Weitere Informationen:
Nikola Kunz, M.A.
Deutsches Institut
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 577-250
E-Mail: kunzn@uni-mainz.de
http://www.namenforschung.net/
Informationen zur Tagung:
http://www.namenforschung.net/tagungen/stiefkinder
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Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zählt mit rund 36.500 Studierenden aus über 130 Nationen zu den zehn größten Universitäten Deutschlands. Als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz vereint sie nahezu alle akademischen Disziplinen, inklusive Universitätsmedizin Mainz und zwei künstlerischer Hochschulen, unter einem Dach – eine in der bundesdeutschen Hochschullandschaft einmalige Integration. Mit 84 Studienfächern mit insgesamt 219 Studienangeboten, darunter 95 Bachelor- und 101 Masterstudiengängen sowie 6 Zusatz-, Aufbau- und Erweiterungsstudiengängen, bietet die JGU eine außergewöhnlich breite Palette an Studienmöglichkeiten. Rund 4.150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 540 Professorinnen und Professoren, lehren und forschen in mehr als 150 Instituten und Kliniken (Stichtag: 01.12.2011, aus Landes- und Drittmitteln finanziert).Die JGU ist eine internationale Forschungsuniversität mit weltweiter Anerkennung. Dieses Renommee verdankt sie sowohl ihren herausragenden Forscherpersönlichkeiten als auch ihren exzellenten Forschungsleistungen in der Teilchen- und Hadronenphysik, den Materialwissenschaften, den Erdsystemwissenschaften, der translationalen Medizin, den Lebenswissenschaften, den Mediendisziplinen und den historischen Kulturwissenschaften.Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird durch den Erfolg in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bestätigt: Die JGU gehört zu den 23 Hochschulen in Deutschland, die es geschafft haben, sowohl eine Bewilligung für ein Exzellenzcluster als auch eine Bewilligung für eine Exzellenz-Graduiertenschule zu erhalten. Ihr Exzellenzcluster PRISMA, in dem vorwiegend Teilchen- und Hadronenphysiker zusammenarbeiten, und ihre materialwissenschaftliche Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ zählen zur internationalen Forschungselite. Bis zu 50 Millionen Euro werden bis 2017 in diese beiden Projekte fließen.Zudem bestätigen gute Platzierungen in nationalen und internationalen Rankings sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen die Forschungserfolge der Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Erfolge werden u.a. durch die einzigartigen Großforschungsanlagen der JGU ermöglicht, wie den Forschungsreaktor TRIGA und den Elektronenbeschleuniger MAMI, die Forscherinnen und Forscher aus aller Welt anziehen. Die forschungsorientierte Lehre – die gezielte und frühzeitige Einbindung von Forschungsinhalten in die Curricula – ist ein weiteres Profilmerkmal.Als einzige deutsche Universität ihrer Größe vereint die JGU fast alle Institute auf einem innenstadtnahen Campus, der zudem vier Partnerinstitute der außeruniversitären Spitzenforschung beherbergt. Ebenfalls auf dem Campus angesiedelt sind studentische Wohnheime und Kinderbetreuungseinrichtungen. Die klinischen und klinisch-theoretischen Einrichtungen der Universitätsmedizin liegen nur circa einen Kilometer entfernt.Die JGU versteht sich als "offene Universität" (civic university), als integraler Bestandteil der Gesellschaft, mit der sie eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Dies umfasst unter anderem das sogenannte lebenslange Lernen sowie den zügigen und umfassenden Wissens- und Technologietransfer.Zu Gutenbergs Zeiten im Jahr 1477 gegründet und nach 150-jähriger Pause 1946 von der damaligen französischen Besatzungsmacht wiedereröffnet, ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz dem Vorbild und dem internationalen Wirkungsanspruch ihres Namensgebers bis heute verpflichtet: innovative Ideen zu fördern und umzusetzen; Wissen zu nutzen, um die Lebensbedingungen der Menschen und deren Zugang zu Bildung und Wissenschaft zu verbessern; sie zu bewegen, die vielfältigen Grenzen zu überschreiten, denen sie täglich begegnen.
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