15.08.2014 14:12 Uhr in Energie & Umwelt von Universität Duisburg-Essen
Forscher von UDE und RUB untersuchen den Emscherumbau: Was Flohkrebse und Parasiten erzählen
Kurzfassung: Forscher von UDE und RUB untersuchen den Emscherumbau: Was Flohkrebse und Parasiten erzählen"Flohkrebse und ihre Parasiten beispielsweise sind wichtige Besiedler von Gewässern. Je vielfältiger und ...
[Universität Duisburg-Essen - 15.08.2014] Forscher von UDE und RUB untersuchen den Emscherumbau: Was Flohkrebse und Parasiten erzählen
"Flohkrebse und ihre Parasiten beispielsweise sind wichtige Besiedler von Gewässern. Je vielfältiger und zahlreicher sie vorhanden sind, desto ausgeglichener ist das Ökosystem", erklärt Prof. Dr. Bernd Sures. Er ist Professor für Aquatische Ökologie an der UDE und leitet das Projekt.
Amphipoda - so werden die Flohkrebse auch genannt - haben wichtige Aufgaben: Sie zerkleinern beispielsweise das Laub und stehen auf dem Speiseplan einiger Tiere. Weil sie unterschiedliche Bedingungen tolerieren können, haben sich neben heimischen auch einige fremde Arten im Ruhrgebiet breit gemacht.
Oft sind sie von Parasiten befallen, die ihr Verhalten beeinflussen. Von den Microspora beispielsweise. Diese pilzähnlichen Schmarotzer kommen sehr häufig in Flohkrebsen vor und werden direkt übertragen. Kratzwürmer (Acanthocephala) hingegen sehen Krebse nur als Zwischenstation an: Sie brauchen einen weiteren Wirt, nämlich Fische oder Enten, um sich zu vermehren. "Somit zeigt sich an der Vielfalt der vorkommenden Parasiten, wie intensiv die biologischen Wechselbeziehungen sind", sagt Professor Sures.
Die Forscher wollen nun u.a. den zweitgrößten Nebenfluss der Emscher, die Boye, untersuchen und mit Proben aus umliegenden Gewässern vergleichen. Sie erhoffen sich dadurch nicht nur Antworten darauf, welche Tiere die umgebauten Zuläufe besuchen. Vielmehr möchten sie Gesetzmäßigkeiten ableiten, nach denen ehemals degradierte Ökosysteme wiederbesiedelt werden und sich komplexe Lebensgemeinschaften aufbauen.
"Wir schauen uns die Populationsstruktur der Amphipoda an: Welche Arten sind wie zahlreich vorhanden, und woher kommen sie? Was für Parasiten haben sie, und behindern diese womöglich die Ausbreitung?", fasst Projektleiter Sures die wichtigsten Fragen zusammen. "Durch unsere bisherigen Arbeiten wissen wir, dass es bislang noch nicht viele eingewanderte Flohkrebsarten an der Emscher gibt. Aber wir erwarten, dass sie sich vermehrt ansiedeln - aus dem Donaugebiet etwa -, spätestens wenn der Hauptlauf sauber und wieder an den Rhein angeschlossen ist."
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto eines von einem Parasiten befallenen Kratzwurms (Fotonachweis: Dr. Nadine Ruchter) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.uni-due.de/imperia/md/images/samples/2014/bilderpressemitteilungen/flohkrebs_mit_markiertem_parasit.jpg
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Bernd Sures
Tel.0201/183-2617
bernd.sures@uni-due.de
"Flohkrebse und ihre Parasiten beispielsweise sind wichtige Besiedler von Gewässern. Je vielfältiger und zahlreicher sie vorhanden sind, desto ausgeglichener ist das Ökosystem", erklärt Prof. Dr. Bernd Sures. Er ist Professor für Aquatische Ökologie an der UDE und leitet das Projekt.
Amphipoda - so werden die Flohkrebse auch genannt - haben wichtige Aufgaben: Sie zerkleinern beispielsweise das Laub und stehen auf dem Speiseplan einiger Tiere. Weil sie unterschiedliche Bedingungen tolerieren können, haben sich neben heimischen auch einige fremde Arten im Ruhrgebiet breit gemacht.
Oft sind sie von Parasiten befallen, die ihr Verhalten beeinflussen. Von den Microspora beispielsweise. Diese pilzähnlichen Schmarotzer kommen sehr häufig in Flohkrebsen vor und werden direkt übertragen. Kratzwürmer (Acanthocephala) hingegen sehen Krebse nur als Zwischenstation an: Sie brauchen einen weiteren Wirt, nämlich Fische oder Enten, um sich zu vermehren. "Somit zeigt sich an der Vielfalt der vorkommenden Parasiten, wie intensiv die biologischen Wechselbeziehungen sind", sagt Professor Sures.
Die Forscher wollen nun u.a. den zweitgrößten Nebenfluss der Emscher, die Boye, untersuchen und mit Proben aus umliegenden Gewässern vergleichen. Sie erhoffen sich dadurch nicht nur Antworten darauf, welche Tiere die umgebauten Zuläufe besuchen. Vielmehr möchten sie Gesetzmäßigkeiten ableiten, nach denen ehemals degradierte Ökosysteme wiederbesiedelt werden und sich komplexe Lebensgemeinschaften aufbauen.
"Wir schauen uns die Populationsstruktur der Amphipoda an: Welche Arten sind wie zahlreich vorhanden, und woher kommen sie? Was für Parasiten haben sie, und behindern diese womöglich die Ausbreitung?", fasst Projektleiter Sures die wichtigsten Fragen zusammen. "Durch unsere bisherigen Arbeiten wissen wir, dass es bislang noch nicht viele eingewanderte Flohkrebsarten an der Emscher gibt. Aber wir erwarten, dass sie sich vermehrt ansiedeln - aus dem Donaugebiet etwa -, spätestens wenn der Hauptlauf sauber und wieder an den Rhein angeschlossen ist."
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto eines von einem Parasiten befallenen Kratzwurms (Fotonachweis: Dr. Nadine Ruchter) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.uni-due.de/imperia/md/images/samples/2014/bilderpressemitteilungen/flohkrebs_mit_markiertem_parasit.jpg
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