Ortskuratorin überbringt Fördervertrag

Kurzfassung: Ortskuratorin überbringt FördervertragSchmiede Striek erhält HilfeKurzfassung: Dörte Lossin, Ortskuratorin Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am 21. August 2014 um 1 ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 18.08.2014] Ortskuratorin überbringt Fördervertrag

Schmiede Striek erhält Hilfe
Kurzfassung: Dörte Lossin, Ortskuratorin Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am 21. August 2014 um 11.15 Uhr im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen einen Fördervertrag der Stiftung in Höhe von 8.500 Euro an Bürgermeister Olaf Meinen. Nach der Instandsetzung der Alten Schmiede soll neben dem Gemeindehaus hier weiterhin das Schmiedehandwerk gezeigt werden. Die Schmiede Striek gehört dann zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Langfassung: Freudiger Besuch in Großefehn: Dörte Lossin, Ortskuratorin Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 21. August 2014 um 11.15 Uhr im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen einen Fördervertrag der Stiftung in Höhe von 8.500 Euro an Bürgermeister Olaf Meinen. Nach der Instandsetzung der Schmiede soll neben dem Gemeindehaus im Fehnhaus hier weiterhin das Schmiedehandwerk gezeigt werden.
In den Niederlanden begann die Torfgewinnung durch Abgrabung von Niedermooren bereits im Mittelalter. Bis in das frühe 17. Jahrhundert war Torf der wichtigste Brennstoff im niederdeutschen Raum. Er wurde insbesondere durch die verbesserten Entwässerungsmethoden und die damit höheren Ernteerträge für den Bau der regionaltypischen Gulfhäuser zur Ziegelherstellung benötigt.
Nachdem die Niederlande, die ihren Torf als waldarmes Land selbst benötigten, 1621 ein Torfausfuhrverbot erließen, hatten vier Kaufleute aus Emden die Idee zur Gründung einer eigenen Fehnsiedlung. Der Begriff Fehn/Fenn steht für eine morastige Niederung, ein Moor. 1633 begann man in Großefehn das noch unkultivierte Hochmoor durch das Anlegen von Fehnkanälen nach niederländischem Vorbild abzutorfen. Kolonisten wurden als Pächter angesiedelt. Damit ist Großefehn auch eine der ältesten Moorkolonien Ostfrieslands.
Die Errichtung der ehemaligen Huf- und Wagenschmiede geht auf das Jahr 1898 zurück, während das große Gulfhaus zu Wohnzwecken 1904 erbaut wurde. Hervorzuheben ist die Lage unmittelbar am Großefehnkanal, gegenüber dem Rathaus. Bis 1977 wurde die Schmiede durch den Schmiedemeister Gerhard Heiko Striek betrieben. Nach dem Tod seiner Tochter 2007 ging das Ensemble an die Gemeinde über, die bereits früher Instandsetzungsarbeiten geleistet hat.
Das zweigeschossige, backsteinsichtige Fehnhaus steht der Straße zugewendet. Leicht dahinter steht das ältere Schmiedegebäude als eingeschossiger, backsteinsichtiger Bau mit Satteldach, das zur einen Seite herabgezogen ist. Über dem grünen, zweiflügeligen Tor ist die Jahreszahl der Erbauungszeit in schmiedeeisernenen Zahlen in das Mauerwerk verankert. Die hohen, weiß gestrichenen Holzfenster sind zweibahnig und mit einem Oberlicht ausgeführt. Im Giebel findet sich ein weiterer schmiedeeiserner Anker in Form eines geschlungenen "S" - als Hinweis auf den früheren Schmied Striek. Im Inneren sind die gemauerte Esse mit Rauchfang, der Blasebalg, ein Amboss und das ursprüngliche Werkzeug erhalten. Die Schmiede wird von einem ehrenamtlich tätigen Verein zu Vorführungszwecken und für eigene Projekte weiterhin als Schmiede genutzt.
Nun ist eine Grundinstandsetzung der beiden Gebäude, die Reparatur der Dacheindeckung und der Fassaden notwendig sowie der Neuausbau des Fehnhauses als Gemeindehaus vorgesehen. Das kleine Schmiedegebäude bleibt dabei unangetastet und einschließlich der Ausstattung so erhalten wie am letzten Arbeitstag des letzten Schmiedes. Die Schmiede gehört zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

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