21.08.2014 11:36 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von -
Ebola in Liberia: "Wir erleben die Hölle. / SOS-Klinik in Monrovia arbeitet auf Hochtouren
Kurzfassung: (Mynewsdesk) Monrovia/München - Angehörige stürmen Krankenstationen, Patienten fliehen aus Quarantänestationen. Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf verhängte inzwischen eine nächtliche Ausgangssperre. Ganze Stadtviertel wurden unter Quarantäne gestellt. Die Schulen in Liberia sind offiziell geschlossen.
„Mit Ebola kam die Angst zurück. Nicht die Angst wie im Bürgerkrieg, sondern die Angst von einem Nachbarn oder Freund mit dem tödlichen Virus angesteckt zu werden", ...
„Mit Ebola kam die Angst zurück. Nicht die Angst wie im Bürgerkrieg, sondern die Angst von einem Nachbarn oder Freund mit dem tödlichen Virus angesteckt zu werden", ...
[- - 21.08.2014] (Mynewsdesk) Monrovia/München - Angehörige stürmen Krankenstationen, Patienten fliehen aus Quarantänestationen. Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf verhängte inzwischen eine nächtliche Ausgangssperre. Ganze Stadtviertel wurden unter Quarantäne gestellt. Die Schulen in Liberia sind offiziell geschlossen.
„Mit Ebola kam die Angst zurück. Nicht die Angst wie im Bürgerkrieg, sondern die Angst von einem Nachbarn oder Freund mit dem tödlichen Virus angesteckt zu werden", berichtet George Kordahi, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Liberia. Die Anspannung in den SOS-Kinderdörfern in Monrovia und Juah Town ist groß. Die Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen wurden intensiv verstärkt und auch die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. "Die Situation ist gefährlich. Mütter, Kinder sowie Mitarbeiter sind angehalten, das SOS-Dorf nicht zu verlassen, nur in Notfällen oder um Lebensmittel zu besorgen. Dabei riskieren sie derzeit immer ihr Leben, weil sie sich am Ebola-Virus anstecken könnten", erzählt Kordahi.
Das SOS-Medizinische Zentrum in Monrovia ist nach wie vor die einzige medizinische Einrichtung in der Stadt, die rund um die Uhr geöffnet hat. "Neben Menschen aus ganz Monrovia kommen inzwischen auch ausländische Patienten mit verschiedensten Verletzungen und Krankheiten zu uns", berichtet Kordahi. Die SOS-Klinik behandelt jedoch keine Ebola-Fälle. Diese werden an das Ebola-Behandlungszentrum weitergegeben. Sobald der Verdacht auf eine Infektion vorliegt, informiert das SOS-Personal die liberianischen Gesundheitsbehörden. "Die Klinik arbeitet auf Hochtouren, das ist jetzt der Fokus unserer Arbeit", erklärt Kordahi. "Wir brauchen weiterhin Material, Desinfektionsmittel und Schutzkleidung, um unser medizinisches Personal und uns zu schützen. Nur so können wir weitermachen."
Kordahi macht sich Gedanken um seine Mitarbeiter, Sorgen, wie sie all das schaffen. "Wir erleben die Hölle. Patienten und ihre Familien wollen den Befund oft nicht akzeptieren. Die Regierung hat an allen Krankenhäusern Kräfte der Polizei und der Armee eingesetzt, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Die Menschen müssen verstehen, dass es ernst ist. Obwohl so viele Aufklärungsmaßnahmen stattfinden, gibt es immer noch Menschen, die das alles nicht wahrhaben wollen."
Die Opferzahlen steigen weiter. In Liberia sind bereits über 500 Menschen an Ebola gestorben. Die WHO räumt ein, dass das Ausmaß der Ebola-Epidemie erheblich unterschätzt wurde und dass außerordentliche Maßnahmen notwendig sind, um die Seuche einzudämmen. Nun droht den Menschen in Liberia auch eine Lebensmittelknappheit, da durch Beschränkungen an den Grenzen und im Schiffsverkehr lebenswichtige Güter das Land kaum noch erreichen können.
21.08.2014
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im SOS-Kinderdörfer weltweit.
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„Mit Ebola kam die Angst zurück. Nicht die Angst wie im Bürgerkrieg, sondern die Angst von einem Nachbarn oder Freund mit dem tödlichen Virus angesteckt zu werden", berichtet George Kordahi, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Liberia. Die Anspannung in den SOS-Kinderdörfern in Monrovia und Juah Town ist groß. Die Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen wurden intensiv verstärkt und auch die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. "Die Situation ist gefährlich. Mütter, Kinder sowie Mitarbeiter sind angehalten, das SOS-Dorf nicht zu verlassen, nur in Notfällen oder um Lebensmittel zu besorgen. Dabei riskieren sie derzeit immer ihr Leben, weil sie sich am Ebola-Virus anstecken könnten", erzählt Kordahi.
Das SOS-Medizinische Zentrum in Monrovia ist nach wie vor die einzige medizinische Einrichtung in der Stadt, die rund um die Uhr geöffnet hat. "Neben Menschen aus ganz Monrovia kommen inzwischen auch ausländische Patienten mit verschiedensten Verletzungen und Krankheiten zu uns", berichtet Kordahi. Die SOS-Klinik behandelt jedoch keine Ebola-Fälle. Diese werden an das Ebola-Behandlungszentrum weitergegeben. Sobald der Verdacht auf eine Infektion vorliegt, informiert das SOS-Personal die liberianischen Gesundheitsbehörden. "Die Klinik arbeitet auf Hochtouren, das ist jetzt der Fokus unserer Arbeit", erklärt Kordahi. "Wir brauchen weiterhin Material, Desinfektionsmittel und Schutzkleidung, um unser medizinisches Personal und uns zu schützen. Nur so können wir weitermachen."
Kordahi macht sich Gedanken um seine Mitarbeiter, Sorgen, wie sie all das schaffen. "Wir erleben die Hölle. Patienten und ihre Familien wollen den Befund oft nicht akzeptieren. Die Regierung hat an allen Krankenhäusern Kräfte der Polizei und der Armee eingesetzt, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Die Menschen müssen verstehen, dass es ernst ist. Obwohl so viele Aufklärungsmaßnahmen stattfinden, gibt es immer noch Menschen, die das alles nicht wahrhaben wollen."
Die Opferzahlen steigen weiter. In Liberia sind bereits über 500 Menschen an Ebola gestorben. Die WHO räumt ein, dass das Ausmaß der Ebola-Epidemie erheblich unterschätzt wurde und dass außerordentliche Maßnahmen notwendig sind, um die Seuche einzudämmen. Nun droht den Menschen in Liberia auch eine Lebensmittelknappheit, da durch Beschränkungen an den Grenzen und im Schiffsverkehr lebenswichtige Güter das Land kaum noch erreichen können.
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