LINDNER: Bildung gehört ins Klassenzimmer

  • Pressemitteilung der Firma FDP, 19.04.2011
Pressemitteilung vom: 19.04.2011 von der Firma FDP aus Berlin

Kurzfassung: Die stellvertretende FDP-Sprecherin KATHRIN KLAWITTER teilt mit: Zur Allensbach-Studie "Herausforderungen und Realität der Schulen aus Sicht von Eltern und Lehrern" erklärt FDP-Generalsekretär CHRISTIAN LINDNER: "Bildungspolitik muss sich aus ...

[FDP - 19.04.2011] LINDNER: Bildung gehört ins Klassenzimmer


Die stellvertretende FDP-Sprecherin KATHRIN KLAWITTER teilt mit:

Zur Allensbach-Studie "Herausforderungen und Realität der Schulen aus Sicht von Eltern und Lehrern" erklärt FDP-Generalsekretär CHRISTIAN LINDNER:

"Bildungspolitik muss sich aus ihrem ideologischen Elfenbeinturm verabschieden und sich pragmatisch an der Alltagswirklichkeit von Schülern, Lehren und Eltern orientieren.

Garanten des Bildungserfolges unserer Kinder sind Eltern und Lehrer. Beide gilt es zu stärken, wenn Persönlichkeitsbildung, Wertevermittlung und Wissenszuwachs gelingen sollen. Bildung gelingt, wenn Erzieher, Sozialarbeiter, Lehrer und Professoren ihr Wissen und ihre Werte motiviert und qualifiziert weitergeben. Deshalb müssen Leistungen in pädagogischen Berufen honoriert und Möglichkeiten der Qualifikation ausgebaut werden. In Anlehnung an medizinische Berufe könnte ein Punktesystem für Fortbildungen die Grundlage für Leistungszulagen und Beförderungen werden. Spätestens alle zehn Jahre sollten Lehrer ein Freisemester lang an die Hochschulen zurückkehren, um neue Methoden aufzunehmen und Lehramtsstudenten Einblicke in ihre Praxis zu geben.

Bildung gehört ins Klassenzimmer, nicht in die Amtsstube und nicht in den Plenarsaal. Wir wollen die Praktiker ernst nehmen, indem wir ihnen mehr Freiheit und mehr Verantwortung übertragen. Auch internationale Studien bestätigen, dass die Leistungen von Schülern besser ausfallen, je autonomer ihre Schule ist. Die Länder sollten deshalb die Schul- und Hochschulfreiheit ausdehnen, indem sie sich auf die Setzung von Standards und die Qualitätsaufsicht konzentrieren. Entscheidungen zu Personal, Finanzen, Sachausstattung und pädagogischem Profil können dezentral getroffen werden - im Qualitätswettbewerb.

Die Neuordnung des Bildungsföderalismus ist, der Studie folgend, die wichtigste Hausaufgabe für die Bildungspolitik. Es ist nicht hinnehmbar, dass Ländergrenzen zur Bildungsbarriere werden. Wir brauchen eine neue Bildungspartnerschaft von Bund, Länder und Gemeinden. Das verfassungsrechtliche "Kooperationsverbot" von Bund und

Ländern muss nach meiner Auffassung dafür modifiziert werden: Es muss ermöglicht werden, dass der Bund den Ländern unter Verzicht auf inhaltliche Vorgaben Mittel bereitstellen darf, die nur für Bildungsaufgaben reserviert sind. Alternativ könnten sich Bund und Länder auch auf definierte Schlüsselprojekte verständigen, die sie dann mit der fiskalischen Leistungsfähigkeit des Gesamtstaats vorantreiben. Auf dem Bundesparteitag im Mai wird die FDP über neue Wege der Bildungszusammenarbeit beraten und entscheiden. Die Allensbach-Studie ist ein wichtiger Wegweiser für diese Debatte."


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Eine Geschichte als Herausforderung.
Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden.
Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.

Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.

Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.

Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.

Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.

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