22.08.2014 10:22 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund e.V.
Weiße Löwen im Zirkus: Sensationsgier statt Artenschutz
Kurzfassung: Weiße Löwen im Zirkus: Sensationsgier statt ArtenschutzDer Deutsche Tierschutzbund kritisiert Circus Krone scharf für dessen sensationsheischende Inszenierung der Geburt vier weißer Löwen. Solche ...
[Deutscher Tierschutzbund e.V. - 22.08.2014] Weiße Löwen im Zirkus: Sensationsgier statt Artenschutz
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert Circus Krone scharf für dessen sensationsheischende Inszenierung der Geburt vier weißer Löwen. Solche Tiere kommen in der Natur äußerst selten vor, werden in Zirkussen aber bewusst gezüchtet, meist durch Inzucht, um neue Publikumsmagneten zu produzieren. Teilweise überleben die Jungtiere nicht, einige leiden unter Fehl- oder Missbildungen und organischen Schäden. Circus Krone gibt zudem an, die Löwen seien Teil eines Artenschutzprogramms - doch dieses existiert nicht, stattdessen legt es der Zirkus regelrecht auf die Produktion dieser Tiere an, nimmt trächtige Tiere mit auf Tournee und zieht viele Tiere von Hand auf. Aus Sicht des Tierschutzbundes ein weiteres Signal für ein Wildtierverbot in Zirkussen.
"Weiße Löwen sind keine eigene Art, ihre Zucht ist daher auch kein Beitrag zum Artenschutz, sondern lediglich der Sensationsgier der Zirkusbetreiber geschuldet", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Löwenzucht von Martin Lacey (Circus Krone) hat seit 2011 bereits 25 Jungtiere "produziert", bei den meisten wurde mit der Flasche nachgeholfen, um die Tiere auf den Menschen zu prägen - eine Grundvoraussetzung für die spätere Dressur. Dieser Vorgang ist widernatürlich und kann bei vielen Tieren letztlich zu massiven Verhaltensstörungen führen. Neben stereotypen Verhaltensweisen treten häufig Aggressionen gegen sich selbst, gegen Artgenossen und auch Menschen auf.
Schröder nimmt die Politik in die Pflicht: "Wir brauchen jetzt ein Wildtierverbot - ohne Kompromisse. Es kann nicht sein, dass ein Circus über Artenschutz schwadroniert und gleichzeitig Großkatzen produziert damit es in der Kasse klingelt." Mehrere Städte in Deutschland verweigern sich mittlerweile Zirkusunternehmen mit Wildtieren. Zudem hat sich der Bundesrat bereits 2003 und 2011 mehrheitlich für ein Verbot von Affen, Elefanten und Großbären in Zirkusbetrieben ausgesprochen. Darüber hinaus gibt es schon 15 EU-Staaten mit Wildtierverboten für den Zirkus, in mehreren weiteren sind entsprechende Regelungen vorgesehen.
Hintergrund weiße Löwen
Weiße Löwen sind zwar auch in freier Wildbahn schon vorgekommen, doch ist die Wahrscheinlichkeit dafür extrem gering. In manchen Tierparks oder Zirkussen wird diese dagegen durch bewusste Verpaarung von Individuen, die die jeweiligen Gene in sich tragen, vorangetrieben, leider meist durch Inzucht. Denn dadurch wird die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass der Nachwuchs ebenfalls die Weißfärbung trägt. Inzucht sowie die Hybridisierung bewirken jedoch auch andere Genmutationen, die oftmals tödliche Auswirkungen haben und Deformierungen verursachen können.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Deutschland
Telefon: (0228) 60 49 60
Telefax: (0228) 60 49 640
Mail: presse@tierschutzbund.de
URL: http://www.tierschutzbund.de/
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert Circus Krone scharf für dessen sensationsheischende Inszenierung der Geburt vier weißer Löwen. Solche Tiere kommen in der Natur äußerst selten vor, werden in Zirkussen aber bewusst gezüchtet, meist durch Inzucht, um neue Publikumsmagneten zu produzieren. Teilweise überleben die Jungtiere nicht, einige leiden unter Fehl- oder Missbildungen und organischen Schäden. Circus Krone gibt zudem an, die Löwen seien Teil eines Artenschutzprogramms - doch dieses existiert nicht, stattdessen legt es der Zirkus regelrecht auf die Produktion dieser Tiere an, nimmt trächtige Tiere mit auf Tournee und zieht viele Tiere von Hand auf. Aus Sicht des Tierschutzbundes ein weiteres Signal für ein Wildtierverbot in Zirkussen.
"Weiße Löwen sind keine eigene Art, ihre Zucht ist daher auch kein Beitrag zum Artenschutz, sondern lediglich der Sensationsgier der Zirkusbetreiber geschuldet", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Löwenzucht von Martin Lacey (Circus Krone) hat seit 2011 bereits 25 Jungtiere "produziert", bei den meisten wurde mit der Flasche nachgeholfen, um die Tiere auf den Menschen zu prägen - eine Grundvoraussetzung für die spätere Dressur. Dieser Vorgang ist widernatürlich und kann bei vielen Tieren letztlich zu massiven Verhaltensstörungen führen. Neben stereotypen Verhaltensweisen treten häufig Aggressionen gegen sich selbst, gegen Artgenossen und auch Menschen auf.
Schröder nimmt die Politik in die Pflicht: "Wir brauchen jetzt ein Wildtierverbot - ohne Kompromisse. Es kann nicht sein, dass ein Circus über Artenschutz schwadroniert und gleichzeitig Großkatzen produziert damit es in der Kasse klingelt." Mehrere Städte in Deutschland verweigern sich mittlerweile Zirkusunternehmen mit Wildtieren. Zudem hat sich der Bundesrat bereits 2003 und 2011 mehrheitlich für ein Verbot von Affen, Elefanten und Großbären in Zirkusbetrieben ausgesprochen. Darüber hinaus gibt es schon 15 EU-Staaten mit Wildtierverboten für den Zirkus, in mehreren weiteren sind entsprechende Regelungen vorgesehen.
Hintergrund weiße Löwen
Weiße Löwen sind zwar auch in freier Wildbahn schon vorgekommen, doch ist die Wahrscheinlichkeit dafür extrem gering. In manchen Tierparks oder Zirkussen wird diese dagegen durch bewusste Verpaarung von Individuen, die die jeweiligen Gene in sich tragen, vorangetrieben, leider meist durch Inzucht. Denn dadurch wird die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass der Nachwuchs ebenfalls die Weißfärbung trägt. Inzucht sowie die Hybridisierung bewirken jedoch auch andere Genmutationen, die oftmals tödliche Auswirkungen haben und Deformierungen verursachen können.
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