27.08.2014 14:11 Uhr in Gesellschaft & Familie von Save the Children
Irak: 400.000 Menschen benötigen dringend Hilfe - die Menschen leben auf Dächern, in Schulen und unbewohnten Gebäuden
Kurzfassung: Irak: 400.000 Menschen benötigen dringend Hilfe - die Menschen leben auf Dächern, in Schulen und unbewohnten Gebäuden Von den 1,45 Millionen irakischen Flüchtlingen leben nach UN-Angaben fast 400 ...
[Save the Children - 27.08.2014] Irak: 400.000 Menschen benötigen dringend Hilfe - die Menschen leben auf Dächern, in Schulen und unbewohnten Gebäuden
Von den 1,45 Millionen irakischen Flüchtlingen leben nach UN-Angaben fast 400.000 Menschen in Schulen, Parks oder leer stehenden Gebäuden in der Kurdischen Region. Darunter sind mindestens 200.000 Kinder. Die Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge sind damit an den Grenzen ihrer Belastbarkeit, warnt die Kinderrechtsorganisation Save the Children. In der Stadt Sharya hat sich die Einwohnerzahl wie in vielen Regionen innerhalb weniger Woche verdreifacht.
"Viele Familien leiden an Hunger, mussten aus ihren Häusern fliehen und konnten nichts als ein paar Kleidungsstücke mitnehmen", berichtet Tina Yu, Länderdirektorin von Save the Children im Irak. "Es ist erschütternd, wie viel benötigt wird, um diesen Menschen zu helfen. Viele wissen nicht, wo sie die Nacht verbringen werden." Save the Children verteilt zur Überbrückung Nahrungsmittelpakete und Materialien für Notschlafplätze.
Viele Menschen haben unter schwierigsten Bedingungen Unterkünfte gefunden. Am Stadtrand von Suleimanyah leben acht jesidische Familien mit insgesamt 40 Familienmitgliedern in zwei Zimmern. Die meisten von ihnen schlafen auf dem Dach, weil kein Platz im Haus ist. Es gibt keine Stromversorgung und kein Benzin zum Kochen.
"Wir sind zwar dankbar, dass wir dieses Bauernhaus haben, aber die Bedingungen hier sind wirklich sehr schlecht", sagt Mahir, Vater von vier Kindern. Seine zwei Brüder sind im Sinjar Gebirge zurückgeblieben und er befürchtet, dass sie von militanten Kämpfern entführt wurden. "Wir denken viel an unsere Verwandten, die nicht hier sind. Meine Nichten und Neffen vermissen ihre Väter sehr."
Mahir und seine Familie waren sechs Tage lang im Sinjar Gebirge gefangen. Auf die Flucht konnten sie noch einen Sack voller Mehl zum Brotbacken mitnehmen. Das Mehl reichte für fünf Tage. "Ohne das Mehl wären wir wohl gestorben, aber in den letzten Tagen hatten wir nichts mehr zu essen", sagt Mahir. "Es geht ums Überleben. Wir schlafen auf sehr dünnen Matten auf dem Boden, es gibt keine Kissen oder Decken. Wir haben nicht genug Wasser, Nahrung, Gas oder Öl."
"Wir kämpfen mit der immer weiter ansteigenden Zahl vertriebener Menschen. Die Ressourcen werden immer knapper. Und wir dürfen nicht vergessen, dass bereits mehr als 200.000 syrische Flüchtlinge vor der Gewalt auf der anderen Seite der Grenze geflohen sind", betont Tina Yu.
Save the Children
Zinnowitzer Straße 1
10115 Berlin
Deutschland
Telefon: 030 - 27 59 59 79 0
Mail: presse@savethechildren.de
Von den 1,45 Millionen irakischen Flüchtlingen leben nach UN-Angaben fast 400.000 Menschen in Schulen, Parks oder leer stehenden Gebäuden in der Kurdischen Region. Darunter sind mindestens 200.000 Kinder. Die Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge sind damit an den Grenzen ihrer Belastbarkeit, warnt die Kinderrechtsorganisation Save the Children. In der Stadt Sharya hat sich die Einwohnerzahl wie in vielen Regionen innerhalb weniger Woche verdreifacht.
"Viele Familien leiden an Hunger, mussten aus ihren Häusern fliehen und konnten nichts als ein paar Kleidungsstücke mitnehmen", berichtet Tina Yu, Länderdirektorin von Save the Children im Irak. "Es ist erschütternd, wie viel benötigt wird, um diesen Menschen zu helfen. Viele wissen nicht, wo sie die Nacht verbringen werden." Save the Children verteilt zur Überbrückung Nahrungsmittelpakete und Materialien für Notschlafplätze.
Viele Menschen haben unter schwierigsten Bedingungen Unterkünfte gefunden. Am Stadtrand von Suleimanyah leben acht jesidische Familien mit insgesamt 40 Familienmitgliedern in zwei Zimmern. Die meisten von ihnen schlafen auf dem Dach, weil kein Platz im Haus ist. Es gibt keine Stromversorgung und kein Benzin zum Kochen.
"Wir sind zwar dankbar, dass wir dieses Bauernhaus haben, aber die Bedingungen hier sind wirklich sehr schlecht", sagt Mahir, Vater von vier Kindern. Seine zwei Brüder sind im Sinjar Gebirge zurückgeblieben und er befürchtet, dass sie von militanten Kämpfern entführt wurden. "Wir denken viel an unsere Verwandten, die nicht hier sind. Meine Nichten und Neffen vermissen ihre Väter sehr."
Mahir und seine Familie waren sechs Tage lang im Sinjar Gebirge gefangen. Auf die Flucht konnten sie noch einen Sack voller Mehl zum Brotbacken mitnehmen. Das Mehl reichte für fünf Tage. "Ohne das Mehl wären wir wohl gestorben, aber in den letzten Tagen hatten wir nichts mehr zu essen", sagt Mahir. "Es geht ums Überleben. Wir schlafen auf sehr dünnen Matten auf dem Boden, es gibt keine Kissen oder Decken. Wir haben nicht genug Wasser, Nahrung, Gas oder Öl."
"Wir kämpfen mit der immer weiter ansteigenden Zahl vertriebener Menschen. Die Ressourcen werden immer knapper. Und wir dürfen nicht vergessen, dass bereits mehr als 200.000 syrische Flüchtlinge vor der Gewalt auf der anderen Seite der Grenze geflohen sind", betont Tina Yu.
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