02.09.2014 16:18 Uhr in Medien & Presse von ZDF
Wer kontrolliert die digitalen Supermächte?
Kurzfassung: Wer kontrolliert die digitalen Supermächte? ZDF-Philosoph Richard David Precht im Gespräch mit "Handelsblatt"- Herausgeber Gabor Steingart"Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst." Mit diese ...
[ZDF - 02.09.2014] Wer kontrolliert die digitalen Supermächte?
ZDF-Philosoph Richard David Precht im Gespräch mit "Handelsblatt"- Herausgeber Gabor Steingart
"Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst." Mit diesen Worten charakterisierte Aufsichtsratschef Eric Schmidt schon vor vier Jahren sein Unternehmen Google. Eine Allmachtsfantasie? Offensichtlich nicht, denn Unternehmen wie Google, Facebook, Twitter, YouTube oder Amazon haben sich mit ihren Netzdiensten das gewinnträchtigste Handelsgut des digitalen Zeitalters gesichert: unsere persönlichen Daten.
In der neuesten Ausgabe seiner ZDF-Philosophiesendung "Precht" diskutiert Richard David Precht am Sonntag, 7. September 2014, 23.55 Uhr, mit Gabor Steingart, Journalist, Buchautor und Herausgeber des Handelsblatts.
In einem kritischen Artikel hat Steingart Autoren und Medienschaffende in die Verantwortung genommen, weil sie ihre Leistungen und ihre Kreativität, so Steingart, den Datenkonzernen freiwillig und unentgeltlich auslieferten. Das ungeregelte Wirken der Netzkonzerne erinnere ihn an die Zeit des Wilden Westens.
Sind wir mit unseren persönlichen Daten zu freigiebig? Lassen wir uns nicht längst freiwillig taxieren, bespitzeln und manipulieren, bis wir nicht nur zum ferngesteuerten Konsumenten, sondern zum Produkt selbst degradiert sind?
Wer kann die Freiheitsrechte des Individuums, wie sie in der Philosophie der griechischen Antike und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts definiert sind, gegen die globalen Datenkraken sichern? Wer kann die digitalen Großmächte und ihre stillen Teilhaber in ihre Schranken weisen? Müsste der Staat eine Grundversorgung an Information und Kommunikation garantieren und bereitstellen? Oder wäre das am Ende nicht noch besorgniserregender als sich von marktbeherrschenden Unternehmen versorgen zu lassen? Und wie kann ein einzelner Staat einen Weltkonzern reglementieren, der global und nahezu unsichtbar agiert und offensichtlich keine Grenzen kennt? Die neue "digitale Agenda" der Bundesregierung gebe darauf, so Precht, keine befriedigenden Antworten.
Die nächste "Precht"-Ausgabe präsentiert das ZDF am Sonntag, 19. Oktober 2014.
www.precht.zdf.de
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Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 - 70-16100, und über https://pressefoto.zdf.de/presse/precht
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"Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst." Mit diesen Worten charakterisierte Aufsichtsratschef Eric Schmidt schon vor vier Jahren sein Unternehmen Google. Eine Allmachtsfantasie? Offensichtlich nicht, denn Unternehmen wie Google, Facebook, Twitter, YouTube oder Amazon haben sich mit ihren Netzdiensten das gewinnträchtigste Handelsgut des digitalen Zeitalters gesichert: unsere persönlichen Daten.
In der neuesten Ausgabe seiner ZDF-Philosophiesendung "Precht" diskutiert Richard David Precht am Sonntag, 7. September 2014, 23.55 Uhr, mit Gabor Steingart, Journalist, Buchautor und Herausgeber des Handelsblatts.
In einem kritischen Artikel hat Steingart Autoren und Medienschaffende in die Verantwortung genommen, weil sie ihre Leistungen und ihre Kreativität, so Steingart, den Datenkonzernen freiwillig und unentgeltlich auslieferten. Das ungeregelte Wirken der Netzkonzerne erinnere ihn an die Zeit des Wilden Westens.
Sind wir mit unseren persönlichen Daten zu freigiebig? Lassen wir uns nicht längst freiwillig taxieren, bespitzeln und manipulieren, bis wir nicht nur zum ferngesteuerten Konsumenten, sondern zum Produkt selbst degradiert sind?
Wer kann die Freiheitsrechte des Individuums, wie sie in der Philosophie der griechischen Antike und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts definiert sind, gegen die globalen Datenkraken sichern? Wer kann die digitalen Großmächte und ihre stillen Teilhaber in ihre Schranken weisen? Müsste der Staat eine Grundversorgung an Information und Kommunikation garantieren und bereitstellen? Oder wäre das am Ende nicht noch besorgniserregender als sich von marktbeherrschenden Unternehmen versorgen zu lassen? Und wie kann ein einzelner Staat einen Weltkonzern reglementieren, der global und nahezu unsichtbar agiert und offensichtlich keine Grenzen kennt? Die neue "digitale Agenda" der Bundesregierung gebe darauf, so Precht, keine befriedigenden Antworten.
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