UDE: Soziologen erforschen weiter die 'Generation 9/11' - Plötzlich verwundbar

Kurzfassung: UDE: Soziologen erforschen weiter die "Generation 9/11" - Plötzlich verwundbarDie Soziologen fanden heraus, dass junge Menschen hierzulande zu den Terroranschlägen durchaus einen persönlichen Bezug ...
[Universität Duisburg-Essen - 03.09.2014] UDE: Soziologen erforschen weiter die "Generation 9/11" - Plötzlich verwundbar
Die Soziologen fanden heraus, dass junge Menschen hierzulande zu den Terroranschlägen durchaus einen persönlichen Bezug haben: "Sie sind davon sehr mitgenommen und stark geprägt", so Dr. Daniela Schiek. Nun sucht sie den Vergleich zu 30- bis 40-jährigen US-Amerikanern, will klären, ob es eine eigene "Generation 9/11" gibt. Gerade jene Altersgruppe ist in ihren Augen interessant, da sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie kollektive Gewalt erfahren, aber bereits ein gefestigtes Weltbild hatte. Welche Einsichten haben sie gewonnen; welche gesellschaftlichen Herausforderungen sehen sie? Beeinflusst die abstrakte Weltpolitik das eigene Leben?
Befragt wurden unterschiedliche Gruppen in Washington und New York; darunter waren Afghanistan-Veteranen und (ehemalige) Mitarbeiter der Bush-Administration sowie links-liberale Politikberater und einfache Arbeiter. Haben sie die Attentate als biographische Wende erlebt?
Drei zentrale Einschätzungen prägen das Ergebnis: Erstens kann diese Altersgruppe weltpolitisch nicht mehr unbeteiligt sein. "For me it was the end of holiday - holiday from history", sagt ein Befragter, als "Ende der Unschuld" bezeichnen es andere. "Das ist auch körperlich gemeint: Sie fühlen sich verwundbar, da sie urplötzlich Waffen, Ziele und Opfer weltpolitischer Konflikte werden können", übersetzt Schiek.
Zweitens keimt die Erkenntnis, dass der amerikanische Lebensstil sehr verwundbar ist. "Hier geht es um moralische Gewissheiten und persönliche Lebensführungen, die - nachdem sie den Kalten Krieg überdauert hatten - erschüttert und in Frage gestellt sind." Drittens hat sich durch die Anschläge der Blick auf Migration verschoben. "Vor allem in den multikulturellen Städten gehören Einwanderer elementar dazu. Doch Debatten darüber, wer alles Amerikaner ist, irritieren das soziale Gefüge und entsprechende Einstellungen", so Schiek. Freundes- und Familienkreise haben sich diesbezüglich spürbar verändert.
Die neuen Ergebnisse seien vergleichbar mit der Pilotstudie: "Auch in Deutschland deute sich das politische Aufwachen einer friedensverwöhnten Generation an. Wir sehen, dass die amerikanische Kultur ein wichtiges und streitbares Thema ist. Und hier haben sich ebenfalls die Beziehungen zu Migranten verändert".
Diese Aspekte sollen weiter verfolgt werden. Geplant sind umfassende Untersuchungen gemeinsam mit Literatur- und Kulturwissenschaftlern. Auf verschiedenen Ebenen sollen Vergleiche u. a. zu älteren Generationen gezogen werden; ebenso geht es um den Blick auf und von Migranten.
Weitere Informationen: www.uni-due.de/biwi/ullrich/projekte
Dr. Daniela Schiek, Tel. 0201/183-2659, daniela.schiek@uni-due.de

Universität Duisburg-Essen
Forsthausweg 2
47057 Duisburg
Telefon: (0203) 379-2430
Telefax: (0203) 379-2428
Mail: pressestelle@uni-due.de
URL: http://www.uni-due.de
Weitere Informationen
Universität Duisburg-Essen
Kreative Inspiration zwischen Rhein und Ruhr: Inmitten der dichtesten Hochschullandschaft Europas liegt die Universität Duisburg-Essen (UDE). 2003 durch die Fusion der Gesamthochschulen in Duisburg und Essen entstanden, gehört die jüngste Universität Nordrhein-Westfalens zu den zehn größten in Deutschland.
Universität Duisburg-Essen,
, 47057 Duisburg, Deutschland
Tel.: (0203) 379-2430; http://www.uni-due.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Universität Duisburg-Essen

47057 Duisburg
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
(0203) 379-2430
Fax:
(0203) 379-2428
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/112680

https://www.prmaximus.de/pressefach/universität-duisburg-essen-pressefach.html
Die Pressemeldung "UDE: Soziologen erforschen weiter die 'Generation 9/11' - Plötzlich verwundbar" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "UDE: Soziologen erforschen weiter die 'Generation 9/11' - Plötzlich verwundbar" ist Universität Duisburg-Essen, vertreten durch .