Sommerschule zum Thema Kunstfälschung

Kurzfassung: Sommerschule zum Thema KunstfälschungInternationale und interdisziplinäre Veranstaltung an der Universität HeidelbergUm das Thema Kunstfälschung geht es in einer interdisziplinären und internatio ...
[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - 04.09.2014] Sommerschule zum Thema Kunstfälschung
Internationale und interdisziplinäre Veranstaltung an der Universität Heidelberg
Um das Thema Kunstfälschung geht es in einer interdisziplinären und internationalen Summer School, die vom 14. bis 22. September 2014 an der Universität Heidelberg stattfindet. Vor dem Hintergrund spektakulärer Fälschungsfälle sowie einer ständig steigenden Zahl gefälschter Artefakte in Museen und auf dem internationalen Kunstmarkt beschäftigen sich Nachwuchswissenschaftler und Experten aus verschiedenen Disziplinen mit einem Thema, das international hohe Aufmerksamkeit erfährt. Veranstalter der Summer School sind das Heidelberg Center for Cultural Heritage und das Institut für Europäische Kunstgeschichte in Kooperation mit dem Institut für Ostasiatische Kunstgeschichte. In einem öffentlichen Abendvortrag sprechen die Kunsthistoriker Prof. Dr. Henry Keazor und Tina Öcal am 16. September über den Kunstfälscher-Skandal um den Maler Wolfgang Beltracchi.
An der Summer School nehmen knapp 30 junge Forscher aus dem In- und Ausland sowie Experten aus verschiedenen mit dem Thema Kunstfälschung befassten Arbeitsfeldern teil. Die Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft oder Museologie kommen unter anderem aus Australien, den USA, China, Großbritannien, Serbien und Portugal. "Diese Sommerschule bietet eine einzigartige Gelegenheit, der Komplexität des Phänomens Fälschung insofern gerecht zu werden, als die Vorstellungen davon, was ‚echt und was ‚falsch ist, wo eine legitime und sogar bewunderte Kopie aufhört und wo eine als verwerflich erachtete Fälschung anfängt, kulturell sehr verschieden sind", erklärt Prof. Keazor, Sprecher des Instituts für Europäische Kunstgeschichte. Der Geschäftsführende Direktor des Heidelberg Center for Cultural Heritage, Prof. Dr. Christian Witschel, hebt in diesem Zusammenhang vor allem die interdisziplinäre Ausrichtung der Summer School hervor.
Zu den Referenten gehört der Archäologe Prof. Dr. Luis Jaime Castillo Butters, der stellvertretender Minister für kulturelles Erbe und Kulturindustrie in Peru ist. Der Experte für die Moche-Kultur seines Landes wird darüber referieren, inwieweit die südamerikanischen Kunstmärkte von Fälschungen betroffen sind und mit welchen Maßnahmen dieser Handel verhindert werden soll. Der Direktor der Abteilung Court Antiques des Palast Museums Peking, Prof. Dr. Shan Guoqiang, spricht zu der Frage, wie sich die Fälschungsrezeptionen in der chinesischen und der westlichen Welt unterscheiden und welche Auswirkungen dies hat. Von seinen Erfahrungen bei der Jagd nach Kunstfälschern berichtet Kriminalhauptkommissar René Allonge: Der Leiter des Dezernats "Kunstdelikte" beim Landeskriminalamt Berlin ist der führende Ermittler im Beltracchi-Fall. Prof. Dr. Robert Fuchs von der Universität zu Köln, der mit der "Art Gun" ein Instrument zur schnellen Überprüfung der Echtheit strittiger Gemälde entwickelte, wird weitere neue "Waffen" im Kampf gegen Kunstfälschungen vorstellen. Mit Dr. Lynn Catterson von der Columbia University in New York konnte eine weitere angesehene Expertin für die Sommerschule gewonnen werden.
Die Summer School "(Art-)Forgery - Cultural, Social, Economic and Juristic Aspects in a Transcultural Perspective" wird von der VolkswagenStiftung unterstützt.
Der öffentliche Vortrag von Henry Keazor und Tina Öcal trägt den Titel "The Beltracchi Case in and beyond Art History". Die englischsprachige Veranstaltung findet im Institut für Europäische Kunstgeschichte statt und beginnt um 19.00 Uhr.
Programm:
www.uni-heidelberg.de/md/hcch/images/summerschoolprogram.pdf
Hinweis an die Redaktionen:
Die Summer School findet im Zentrum für Altertumswissenschaften, Marstallhof 4, statt. Wenn Sie zur Berichterstattung die Veranstaltung besuchen wollen oder Interviewanfragen haben, wenden Sie sich bitte im Vorfeld an Michaela Böttner (siehe Kontakt).

Kontakt:
Michaela Böttner
Heidelberg Center for Cultural Heritage
Telefon (06221) 54-3615
boettner@uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle
Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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Seit ihrer Gründung hat die Universität Heidelberg mit Blick auf ihre wissenschaftliche Reputation, ihre intellektuelle Ausstrahlung und ihre Attraktivität für Professoren und Studenten viele Höhen und Tiefen erlebt. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Heidelberg zu einem Zentrum des Humanismus. Martin Luthers Disputation im April 1518 hinterließ nachhaltige Wirkung. In der Folgezeit erwarb sich die Universität ihren besonderen Ruf als Hochburg des Calvinismus. So entstand hier 1563 das bis heute grundlegende Bekenntnisbuch der reformierten Kirche, der "Heidelberger Katechismus". Nach schwierigen, durch Revolutionskriege und finanzielle Misswirtschaft geprägten Jahren wurde die Universität Anfang des 19. Jahrhunderts vom ersten badischen Großherzog Karl Friedrich reorganisiert. Seinen Namen fügte die Universität dem Namen ihres Stifters Ruprecht I. hinzu und nennt sich seither Ruprecht-Karls-Universität.
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