Proteste bei RWE-Hauptversammlung : Schluss mit Atomprofiten

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 20.04.2011
Pressemitteilung vom: 20.04.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: * Hunderte protestieren gegen Atompolitik von RWE * Aktivisten bereiten Aktionären in Essen nachdrücklichen Empfang Unter dem Motto "Atomkraft abschalten! Stromkonzerne entmachten" haben Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen ...

[Attac Deutschland - 20.04.2011] Proteste bei RWE-Hauptversammlung : Schluss mit Atomprofiten


* Hunderte protestieren gegen Atompolitik von RWE
* Aktivisten bereiten Aktionären in Essen nachdrücklichen Empfang

Unter dem Motto "Atomkraft abschalten! Stromkonzerne entmachten" haben Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac am heutigen Mittwoch bei der RWE-Hauptversammlung in der Essener Grugahalle gegen die Atompolitik des Stromriesen protestiert. Gemeinsam mit rund 500 anderen Demonstranten bereiteten sie den RWE-Aktionären einen nachdrücklichen Empfang. Etwa 100 Aktivisten – unter ihnen auch viele "Attacies" – gelang es, den Zugang zur Halle für eine halbe Stunde komplett zu blockieren, anschließend mussten sich die Aktionäre einzeln ihren Weg in die Halle bahnen. Nach zweieinhalb Stunden löste sich die Sitzblockade freiwillig auf. Auch im Inneren der Halle sahen sich die Aktionäre mit den Forderungen der Globalisierungskritiker konfrontiert:
Überraschend entrollten Attac-Aktive zu Beginn der Rede von RWE-Chef Jürgen Großmann Banner mit Aufschriften wie "Atomprofite? Schluss jetzt!", "Atomkonzerne abschalten!" und "Raus aus Kohle und Atom!".

"Für uns steht fest: Ohne massiven Druck von unten wird es keine Energiewende geben. Für RWE und die anderen Atomkonzerne gehen Profite vor Menschenleben und Umwelt", sagte Oliver Pye von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Energie, Klima, Umwelt (EKU). "Der Atom-Ausstieg ist nur gegen die Konzerne durchsetzbar. Freiwillig werden RWE und Co. nicht auf ihre gigantischen Gewinne aus der Atomkraft verzichten." Eine Million Euro Gewinn wirft ein deutsches Atomkraftwerk pro Tag ab. RWE betreibt allein in Deutschland fünf AKWs, weltweit sind es zusammen mit Eon 23. Der Anteil der Erneuerbaren Energien bei RWE liegt dagegen bei unter fünf Prozent.

Gerade RWE nimmt dabei laut Attac immer wieder eine Vorreiterrolle ein, wenn es gilt, die Interessen der Atomindustrie gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen. Dies zeige erneut die Klage des Energiemultis gegen das Atom-Moratorium und die Abschaltung seines Altmeilers Biblis A. "Doch die Frage einer Entschädigung von RWE und Co. stellt sich nicht", betonte Roman Denter, ebenfalls aktiv in der EKU-AG von Attac.
"Wie die gesamte Atombranche hat RWE seine enormen Profite Jahrzehnte lang auf Kosten der Allgemeinheit erzielt." Insgesamt hat RWE im vergangenen Jahr 3,5 Milliarden Euro Gewinn gemacht, fast zwei Milliarden sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Strompreise dagegen steigen als Folge der Liberalisierung seit 2008 kontinuierlich an. Damit nicht genug: Die Nutzung der Atomenergie in Deutschland kostete die Bürger von 1950 bis 2010 mindestens 204 Milliarden Euro an staatlichen Fördermitteln, wie aus einer Greenpeace-Studie hervorgeht.

Attac fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie ohne Entschädigung der AKW-Betreiber. Das Netzwerk setzt sich für einen sozial gerechten, ökologischen Umbau der Wirtschaft als Ganzes ein. RWE und die anderen Stromriesen sollen enteignet, zerlegt und in kleinere, demokratisch kontrollierbare Einheiten umgewandelt werden.

Weitere Informationen:

* Attac-Flyer zu RWE: http://kurzlink.de/Flyer_RWE
* Attac-Seite zu Anti-Atom-Aktivitäten: www.attac.de/anti-atom

Fotos:

* Bilder von der RWE-Aktion (in Kürze): www.attac.de/anti-atom/aktionen
(zur freien Verwendung bei Quellenangabe www.attac.de)


Für Rückfragen und Interviews vor Ort:

* Oliver Pye, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. (0178) 510 4439
* Roman Denter, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. (0163) 361 3404

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

Firmenkontakt:
Für Rückfragen und Interviews vor Ort:

* Oliver Pye, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. (0178) 510 4439
* Roman Denter, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. (0163) 361 3404

Die Pressemeldung "Proteste bei RWE-Hauptversammlung : Schluss mit Atomprofiten" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Proteste bei RWE-Hauptversammlung : Schluss mit Atomprofiten" ist Attac Deutschland.