12.09.2014 14:39 Uhr in Energie & Umwelt von IFAW
Mehr Haie für die Meere
Kurzfassung: Mehr Haie für die MeereEs gibt den Internationalen Tag des Hundes, einen Tag des Meeres oder auch des Schweinswals. Vielleicht sollte man den 14. September zum Internationalen Tag des Hais machen. Es ...
[IFAW - 12.09.2014] Mehr Haie für die Meere
Es gibt den Internationalen Tag des Hundes, einen Tag des Meeres oder auch des Schweinswals. Vielleicht sollte man den 14. September zum Internationalen Tag des Hais machen. Es ist der Tag an dem Handelsbeschränkungen für fünf der am stärksten gefährdeten Haiarten und für zwei Mantaarten in Kraft treten. Damit dürfen künftig nur noch Produkte dieser Arten in den Handel, die nachweislich aus ökologisch nachhaltigen Fängen stammen.
Diese Beschränkung führt zu deutlich mehr Kontrolle des Haihandels und damit auch zu besseren Daten über die globale Situation der Haie. Und letztendlich sollen diese Haiarten durch die Handelsbeschränkungen auch endlich den dringend benötigten besseren Schutz bekommen.
Beschlossen wurden die Handelsbeschränkungen bereits im März vergangenen Jahres auf der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES) in Bangkok. Der Beschluss war ein großer Sieg für den Artenschutz. Insbesondere Deutschland, Brasilien, Honduras, Ägypten und die USA haben hier besonderen Einsatz für die Haie gezeigt. Trotzdem hätte kaum jemand geglaubt, dass diese kommerziell hoch lukrativen Arten die für diese Schutzmaßnahmen notwendige Zweidrittelmehrheit der Vertragsstaaten bekommen würden. Denn Japan und auch China hatten große Anstrengungen unternommen, dies zu verhindern.
Doch inzwischen lässt sich die traurige Wahrheit nicht mehr wegdiskutieren: 74 Haiarten sind stark gefährdet. Zahlreiche Haipopulationen sind um 80 bis 90 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang wird noch nicht absehbare Auswirkungen auf das marine Ökosystem haben. Einen Hinweis bieten die Ökosysteme an Land. Dort konnte in vielen Untersuchungen nachgewiesen werden, dass das Verschwinden wichtiger Raubtiere die gesamte Artenzusammensetzung verändert. Denn durch das Verschwinden von Großraubtieren nehmen die mittelgroßen Räuber und auch große Pflanzenfresser stark zu. Das hat wiederum zur Folge, dass auch deren Beutetiere beziehungsweise bestimmte Pflanzenarten vom Aussterben bedroht werden.
Der IFAW hat in zahlreichen Schulungen und Workshops geholfen, die Beamten von Zoll- und Fischereibehörden auf die die neuen Regelungen vorzubereiten - insbesondere in der arabischen Welt. Andere Umweltverbände haben Ähnliches in Lateinamerika, Afrika und Ozeanien gemacht. Es kann somit losgehen mit der Umsetzung der neuen Schutzmaßnahmen. Einige Länder wie beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate haben sogar neue Gesetze erlassen, um nicht nur die neuen Artenschutzregeln für Haie umzusetzen, sondern auch um Haie generell besser zu schützen. Wir hoffen, dass zahlreiche Nationen dem guten Beispiel der Vereinigen Arabischen Emirate folgen und strengere Gesetze zum Schutz der Haie erlassen werden.
Auch der nächste Schritt im Haischutz deutet sich bereits an: Bei der kommenden Konferenz zum Schutz wandernder Tierarten (CMS), die im November in Quito, Peru, stattfindet, liegen den 120 Mitgliedsländern 21 Anträge zum Schutz von Rochen und Haien vor. Bis dahin wollen wir die teilnehmenden Länder überzeugen, dass deren Schutz dringend notwendig ist.
Es erleichtert mich und macht mir Hoffnung, dass jetzt Bewegung in den Haischutz gekommen ist. Doch darüber dürfen wir dennoch die erschütternde Realität nicht vergessen: Erst seitdem viele Haiarten immens bedroht sind, begreifen sogar einige der behäbigeren Politiker den Ernst der Lage.
Dr. Ralf Sonntag
IFAW Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH
Max-Brauer-Allee 62 - 64
22765 Hamburg
Deutschland
Telefon: +49-40-866500-0
Telefax: +49-40-866500-22
Mail: info-de@ifaw.org
URL: www.ifaw.de
Es gibt den Internationalen Tag des Hundes, einen Tag des Meeres oder auch des Schweinswals. Vielleicht sollte man den 14. September zum Internationalen Tag des Hais machen. Es ist der Tag an dem Handelsbeschränkungen für fünf der am stärksten gefährdeten Haiarten und für zwei Mantaarten in Kraft treten. Damit dürfen künftig nur noch Produkte dieser Arten in den Handel, die nachweislich aus ökologisch nachhaltigen Fängen stammen.
Diese Beschränkung führt zu deutlich mehr Kontrolle des Haihandels und damit auch zu besseren Daten über die globale Situation der Haie. Und letztendlich sollen diese Haiarten durch die Handelsbeschränkungen auch endlich den dringend benötigten besseren Schutz bekommen.
Beschlossen wurden die Handelsbeschränkungen bereits im März vergangenen Jahres auf der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES) in Bangkok. Der Beschluss war ein großer Sieg für den Artenschutz. Insbesondere Deutschland, Brasilien, Honduras, Ägypten und die USA haben hier besonderen Einsatz für die Haie gezeigt. Trotzdem hätte kaum jemand geglaubt, dass diese kommerziell hoch lukrativen Arten die für diese Schutzmaßnahmen notwendige Zweidrittelmehrheit der Vertragsstaaten bekommen würden. Denn Japan und auch China hatten große Anstrengungen unternommen, dies zu verhindern.
Doch inzwischen lässt sich die traurige Wahrheit nicht mehr wegdiskutieren: 74 Haiarten sind stark gefährdet. Zahlreiche Haipopulationen sind um 80 bis 90 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang wird noch nicht absehbare Auswirkungen auf das marine Ökosystem haben. Einen Hinweis bieten die Ökosysteme an Land. Dort konnte in vielen Untersuchungen nachgewiesen werden, dass das Verschwinden wichtiger Raubtiere die gesamte Artenzusammensetzung verändert. Denn durch das Verschwinden von Großraubtieren nehmen die mittelgroßen Räuber und auch große Pflanzenfresser stark zu. Das hat wiederum zur Folge, dass auch deren Beutetiere beziehungsweise bestimmte Pflanzenarten vom Aussterben bedroht werden.
Der IFAW hat in zahlreichen Schulungen und Workshops geholfen, die Beamten von Zoll- und Fischereibehörden auf die die neuen Regelungen vorzubereiten - insbesondere in der arabischen Welt. Andere Umweltverbände haben Ähnliches in Lateinamerika, Afrika und Ozeanien gemacht. Es kann somit losgehen mit der Umsetzung der neuen Schutzmaßnahmen. Einige Länder wie beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate haben sogar neue Gesetze erlassen, um nicht nur die neuen Artenschutzregeln für Haie umzusetzen, sondern auch um Haie generell besser zu schützen. Wir hoffen, dass zahlreiche Nationen dem guten Beispiel der Vereinigen Arabischen Emirate folgen und strengere Gesetze zum Schutz der Haie erlassen werden.
Auch der nächste Schritt im Haischutz deutet sich bereits an: Bei der kommenden Konferenz zum Schutz wandernder Tierarten (CMS), die im November in Quito, Peru, stattfindet, liegen den 120 Mitgliedsländern 21 Anträge zum Schutz von Rochen und Haien vor. Bis dahin wollen wir die teilnehmenden Länder überzeugen, dass deren Schutz dringend notwendig ist.
Es erleichtert mich und macht mir Hoffnung, dass jetzt Bewegung in den Haischutz gekommen ist. Doch darüber dürfen wir dennoch die erschütternde Realität nicht vergessen: Erst seitdem viele Haiarten immens bedroht sind, begreifen sogar einige der behäbigeren Politiker den Ernst der Lage.
Dr. Ralf Sonntag
IFAW Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH
Max-Brauer-Allee 62 - 64
22765 Hamburg
Deutschland
Telefon: +49-40-866500-0
Telefax: +49-40-866500-22
Mail: info-de@ifaw.org
URL: www.ifaw.de
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
12.09.2014 Mehr Haie für die Meere
03.03.2014 Belgien zerstört konfisziertes Elfenbein
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
IFAW
22765 Hamburg
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
IFAW
22765 Hamburg
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/ifaw-pressefach.html
Die Pressemeldung "Mehr Haie für die Meere" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Mehr Haie für die Meere" ist IFAW, vertreten durch .