15.09.2014 10:45 Uhr in Kultur & Kunst von FernUniversität in Hagen
Jeder kennt Fernweh - niemand weiß, was es ist
Kurzfassung: Jeder kennt Fernweh - niemand weiß, was es ist"Fernweh" ist ein Schlagwort, das aus der Alltagssprache nicht wegzudenken ist. Nicht zuletzt in Tourismuskatalogen und Reisebroschüren ist es häufig z ...
[FernUniversität in Hagen - 15.09.2014] Jeder kennt Fernweh - niemand weiß, was es ist
"Fernweh" ist ein Schlagwort, das aus der Alltagssprache nicht wegzudenken ist. Nicht zuletzt in Tourismuskatalogen und Reisebroschüren ist es häufig zu finden. Es gehört zu jenen seltsam schillernden Wörtern des Deutschen, die kaum in andere Sprachen übersetzbar sind. Obwohl das Wort in der Alltagskommunikation intuitiv verwendet wird, zeichnet es sich durch eine erhebliche semantische Unschärfe aus: So scheint zwar jeder eine Vorstellung zu haben, was "Fernweh" sein könnte, doch systematisch und historisch aufgearbeitet wurde der Begriff bislang nur in Ansätzen.
Diese Forschungslücke soll nun geschlossen werden: Vom 22. bis 25. Oktober findet in der FernUniversität in Hagen die Tagung "‚Fort von hier, nur fort von hier! Fernweh von 1830 bis zur Gegenwart" statt, die vom Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft organisiert wird. Gäste - auch von außerhalb - sind willkommen.
Wer "Fernweh" verspürt, den überkommt ein unstillbares Verlangen nach Ferne; zugleich manifestiert sich in dieser Sehnsucht nach dem Anderswo ein Unbehagen an der Gegenwart, am Hier und Jetzt. "Fernweh" ist in diesem Sinne eine schwierig zu greifende, emotional aufgeladene Diskursfigur, die Raum und Zeit auf komplexe Weise miteinander koppelt. Angesichts des Massentourismus bleibt jedoch mehr denn je unklar, was die Menschen im Innersten zum Reisen antreibt. "Fernweh" bleibt ein unbestimmtes und vorbegriffliches Gefühl, dessen lexikalische und begriffsgeschichtliche Genese und dessen kulturgeschichtliche Diskursivierung bislang im Dunkeln verblieben sind.
Die Organisatoren der Veranstaltung, Irmtraud Hnilica, Malte Kleinwort, Matthias Plumpe und Patrick Ramponi, gehen von der Hypothese aus, dass die motivgeschichtliche Genese des "Fernwehs" in der Zeit Goethes und der Romantik beginnt und dass es heute, wenn auch die entferntesten Winkel der Welt verkehrstechnisch und infrastrukturell erreichbar sind, sogar noch zugenommen hat. Vor diesem Hintergrund soll die Tagung einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten, inwiefern Reisen, Reiselust und Fernweh zusammengehören. Ihre Themenfelder sind literarische Formen, Medien, Diskurse und Praktiken des Fernwehs.
Die wissenschaftlichen Vorträge finden vom 23. bis 25. Oktober im Seminargebäude der FernUniversität auf dem Campus, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, statt (Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 19.30 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr), jeweils in den Räumen 4 und 5.
Die Tagung beginnt mit der öffentlichen Vorführung des 230-minütigen Films "Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht" (Deutscher Filmpreis 2014) des bekannten Regisseurs Edgar Reitz am Mittwoch, 22. Oktober, in den Räumen 1 - 3 (ab 18 Uhr, Empfang ab 17 Uhr). Am Donnerstag, 20 Uhr, findet an gleicher Stelle ein Podiumsgespräch mit Edgar Reitz und dem Filmwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Koebner statt.
FernUniversität in Hagen
Universitätsstraße 47
58097 Hagen
Deutschland
"Fernweh" ist ein Schlagwort, das aus der Alltagssprache nicht wegzudenken ist. Nicht zuletzt in Tourismuskatalogen und Reisebroschüren ist es häufig zu finden. Es gehört zu jenen seltsam schillernden Wörtern des Deutschen, die kaum in andere Sprachen übersetzbar sind. Obwohl das Wort in der Alltagskommunikation intuitiv verwendet wird, zeichnet es sich durch eine erhebliche semantische Unschärfe aus: So scheint zwar jeder eine Vorstellung zu haben, was "Fernweh" sein könnte, doch systematisch und historisch aufgearbeitet wurde der Begriff bislang nur in Ansätzen.
Diese Forschungslücke soll nun geschlossen werden: Vom 22. bis 25. Oktober findet in der FernUniversität in Hagen die Tagung "‚Fort von hier, nur fort von hier! Fernweh von 1830 bis zur Gegenwart" statt, die vom Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft organisiert wird. Gäste - auch von außerhalb - sind willkommen.
Wer "Fernweh" verspürt, den überkommt ein unstillbares Verlangen nach Ferne; zugleich manifestiert sich in dieser Sehnsucht nach dem Anderswo ein Unbehagen an der Gegenwart, am Hier und Jetzt. "Fernweh" ist in diesem Sinne eine schwierig zu greifende, emotional aufgeladene Diskursfigur, die Raum und Zeit auf komplexe Weise miteinander koppelt. Angesichts des Massentourismus bleibt jedoch mehr denn je unklar, was die Menschen im Innersten zum Reisen antreibt. "Fernweh" bleibt ein unbestimmtes und vorbegriffliches Gefühl, dessen lexikalische und begriffsgeschichtliche Genese und dessen kulturgeschichtliche Diskursivierung bislang im Dunkeln verblieben sind.
Die Organisatoren der Veranstaltung, Irmtraud Hnilica, Malte Kleinwort, Matthias Plumpe und Patrick Ramponi, gehen von der Hypothese aus, dass die motivgeschichtliche Genese des "Fernwehs" in der Zeit Goethes und der Romantik beginnt und dass es heute, wenn auch die entferntesten Winkel der Welt verkehrstechnisch und infrastrukturell erreichbar sind, sogar noch zugenommen hat. Vor diesem Hintergrund soll die Tagung einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten, inwiefern Reisen, Reiselust und Fernweh zusammengehören. Ihre Themenfelder sind literarische Formen, Medien, Diskurse und Praktiken des Fernwehs.
Die wissenschaftlichen Vorträge finden vom 23. bis 25. Oktober im Seminargebäude der FernUniversität auf dem Campus, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, statt (Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 19.30 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr), jeweils in den Räumen 4 und 5.
Die Tagung beginnt mit der öffentlichen Vorführung des 230-minütigen Films "Die andere Heimat. Chronik einer Sehnsucht" (Deutscher Filmpreis 2014) des bekannten Regisseurs Edgar Reitz am Mittwoch, 22. Oktober, in den Räumen 1 - 3 (ab 18 Uhr, Empfang ab 17 Uhr). Am Donnerstag, 20 Uhr, findet an gleicher Stelle ein Podiumsgespräch mit Edgar Reitz und dem Filmwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Koebner statt.
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