Wachsende Zahl von Kindern in der Europäischen Region leben in Armut

Kurzfassung: Wachsende Zahl von Kindern in der Europäischen Region leben in ArmutDie Zahl der in relativer Armut lebenden Kinder steigt in allen Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO. In der neuen S ...
[Weltgesundheitsorganisation (WHO) - 17.09.2014] Wachsende Zahl von Kindern in der Europäischen Region leben in Armut

Die Zahl der in relativer Armut lebenden Kinder steigt in allen Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO. In der neuen Strategie der WHO - In Kinder investieren: Strategie der Europäischen Region zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (2015-2020) -, die heute auf der 64. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa in Kraft gesetzt wurde, werden die Risiken für Kinder und Jugendliche sowie die Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden für alle erläutert.
Die Länder werden ihre eigenen Ziele festlegen, doch eines der wichtigsten Ziele für alle besteht darin, sich mit den sozialen Determinanten von Gesundheit und dem Gleichheitsdefizit bei Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen.
"Die Zahl der Kinder, die in relativer Armut leben, wächst in allen Mitgliedstaaten rapide. Dies hat direkte Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden in Form von Gesundheitsproblemen, einer kürzeren Lebenserwartung und schlechteren Chancen im späteren Leben. Wir sind es unseren Kindern schuldig, dass wir ihnen einen optimalen Start ins Leben und eine gesunde und sichere Existenz bis zum Erreichen des Erwachsenenalters ermöglichen", sagt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa.
Rapide wachsende Ungleichheiten in allen Mitgliedstaaten
Zur Europäischen Region gehören nicht nur Länder mit der weltweit niedrigsten Zahl der Todesfälle von Kindern und Säuglingen, sondern auch solche, in denen Kinder ein um das 25-Fache höheres Risiko tragen, vor Vollendung des fünften Lebensjahrs zu sterben. Darüber hinaus variiert die Mortalität nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb von Ländern. Armut ist sogar in Ländern mit hohem Volkseinkommen ein Risikofaktor für Kinder in Bezug auf Krankheit, und das Ausmaß der Ungleichheiten auf diesem Gebiet wächst.
- Mehr als die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren werden durch Krankheiten verursacht, die durch einfache und bezahlbare bewährte Maßnahmen vermeidbar bzw. behandelbar sind.
- Jährlich erhalten in der Europäischen Region fast eine Million Kinder nicht alle für sie vorgesehenen Impfungen. Deshalb wurden in den vergangenen drei Jahren über 90 000 Fälle von Masern und 70 000 Fälle von Röteln gemeldet
Schutz vor Kindesmisshandlung
Kindesmisshandlung ist eine führende Ursache für gesundheitliche Ungleichheiten und soziale Ungerechtigkeit, wobei einkommensschwache und benachteiligte Bevölkerungsgruppen stärker gefährdet sind. Die Raten für Tötungsdelikte an Kindern unter 15 Jahren sind in den Ländern der Region mit niedrigem bis mittlerem Einkommen mehr als doppelt so hoch wie in Ländern mit hohem Einkommen. Der Aktionsplan mit dem Titel In Kinder investieren: Aktionsplan der Europäischen Region zur Prävention von Kindesmisshandlung (2015-2020) wurde in der heutigen Sitzung des Regionalkomitees präsentiert.
Faktoren, die Ungleichheiten weiter beeinflussen
Eine gute Ernährung und gesunde Essgewohnheiten wirken sich positiv auf die schulischen Leistungen und den Lebenserfolg aus und sind von entscheidender Bedeutung für die Entstehung gesunder Lebensgewohnheiten, die sich auch ins Erwachsenenalter fortsetzen. Leider neigen Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten eher zu gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen wie Rauchen und Alkoholkonsum oder einem niedrigen Verzehr von Obst und Gemüse. Insgesamt rauchen in der Europäischen Region 18% der Jugendlichen wöchentlich, und in einkommensschwachen Familien liegt der Anteil höher.
Erträge aus den Investitionen in jedes Kind
Investitionen in Gesundheit, soziale Angebote und Bildung in den ersten Lebensjahren und eine Zusammenarbeit mit Menschen, die Unterstützung zur Verbesserung ihrer Erziehungskompetenz benötigen, haben sich bei der Förderung von Entwicklung und beim Abbau von Ungleichheiten als besonders wirksam erwiesen. Es hat sich gezeigt, dass hochwertige Angebote für die ersten Lebensjahre die Folgen sozialer Benachteiligung für die frühkindliche Entwicklung kompensieren können. Alle Kinder und Jugendlichen sollten die Chance erhalten, einen sicheren und gesunden Übergang von der Kindheit ins Jugendalter und von dort ins Erwachsenenalter zu vollziehen und sich die Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen, die sie zur Förderung ihrer eigenen Gesundheit und als konstruktive Mitglieder der Gesellschaft benötigen.
Auf der Website des WHO-Regionalbüros für Europa finden Sie weiterführende Informationen zu folgenden Themen:
- Die neue Strategie der Europäischen Region zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ;
- Aktionsplan der Europäischen Region zur Prävention von Kindesmisshandlung und
- Tagung des Regionalkomitees 2014.

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Die WHO wurde 1948 mit dem Ziel gegründet, für alle Völker das höchstmögliche Gesundheitsniveau zu erreichen. Mit ihren 194 Mitgliedstaaten ist die WHO federführend in globalen Gesundheitsfragen und in der Gestaltung der Forschungsagenda für Gesundheit, im Aufstellen von Normen und Standards und in der Formulierung evidenzbasierter Grundsatzoptionen. Die WHO bietet ihren Mitgliedstaaten fachliche Unterstützung, sie überwacht und bewertet gesundheitliche Entwicklungen, sie unterstützt medizinische Forschung und leistet Soforthilfe bei Katastrophen. Die WHO setzt sich weltweit für bessere Ernährung und für eine Verbesserung der Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie der sanitären Verhältnisse ein. Ihr Hauptbüro ist in der Schweiz in Genf angesiedelt. Sechs Regionalbüros sind über die ganze Welt verteilt.Die WHO arbeitet in einem zunehmend komplexen und sich rapide verändernden Umfeld. Gesundheitspolitik ist heute weniger deutlich von anderen Bereichen zu trennen und sie erreicht inzwischen auch die Sektoren, die Auswirkungen auf gesundheitliche Chancen und Ergebnisse haben können. Die Agenda der WHO angesichts solcher Herausforderungen enthält sechs Punkte:zwei gesundheitliche Ziele: Förderung der Entwicklung und Förderung der Gesundheitssicherheit;zwei strategische Bedürfnisse: Stärkung der Gesundheitssysteme und Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen, -daten und -erkenntnissen);zwei operative Ansätze: Ausweitung der Partnerschaften und Verbesserung der Leistung.
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