Europa führend in der Eliminierung von Transfettsäuren

Kurzfassung: Europa führend in der Eliminierung von TransfettsäurenDer Konsum von Transfettsäuren ist eng verknüpft mit einem erhöhten Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und wird auch mit bestimmten Krebs ...
[Weltgesundheitsorganisation (WHO) - 18.09.2014] Europa führend in der Eliminierung von Transfettsäuren

Der Konsum von Transfettsäuren ist eng verknüpft mit einem erhöhten Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und wird auch mit bestimmten Krebsformen in Verbindung gesetzt. Eine wachsende Zahl von Ländern in der Europäischen Region der WHO hat erkannt, dass Maßnahmen zur Eliminierung der Transfettsäuren erheblichen gesundheitlichen Nutzen mit sich bringen, und neue Daten deuten darauf hin, dass solche Maßnahmen tatsächlich greifen und den Konsum der Bevölkerung erheblich verringern.
Fünf europäische Länder haben Transfettsäuren in einem mutigen Schritt nahezu gänzlich verboten, während andere Länder noch auf selbstregulierende Mechanismen setzen. Trotz aller Fortschritte bereitet das Fehlen von Konzepten und Verboten in vielen Teilen der Region noch Sorgen. Die meisten Verbraucher wissen nicht, dass manche Nahrungsmittel erhebliche Mengen an Transfettsäuren enthalten, und der Konsum kann in einigen Bevölkerungsgruppen, insbesondere ärmeren Bevölkerungsschichten, sehr hoch sein.
Die Beseitigung der Transfettsäuren aus der Lebensmittelversorgung ist eine einfach durchzuführende Maßnahme zur Verringerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und manchen Krebserkrankungen sowie zur Verbesserung der Ernährung. Dänemark verbot 2003 als erstes Land der Welt praktisch den Verkauf von Produkten, die Transfettsäuren enthielten. Heute liegen die meisten Länder, welche die Eliminierung von Transfettsäuren aus unserer Ernährung eingeleitet haben, in Europa. "Wenn weitere Länder sich zum Handeln entschlössen, würde die Gesundheit in der gesamten Region davon erheblich profitieren," sagte die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab vor den Delegationen der 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region während der 64. Tagung des Regionalkomitees in Kopenhagen (Dänemark).
Transfettsäuren kommen hauptsächlich in verarbeiteten Lebensmitteln als teilweise gehärtete pflanzliche Fette vor, etwa in manchen Margarinesorten, Fertiggerichten, Fast-Food, Pommes frites und Industriebackwaren.
Doch nun gibt es in der gesamten Region einen beachtlichen Ansporn, etwas gegen Transfettsäuren zu unternehmen. Dänemark, Österreich, Ungarn, Island, Norwegen und die Schweiz haben bereits vergleichbare Höchstwerte festgesetzt, um Transfettsäuren aus Nahrungsmitteln zu verbannen, doch andernorts geht der Konsum wegen fehlender Konzepte noch ungebremst weiter. So zeigte eine Studie kürzlich, dass in einigen Ländern des Ostens der Region am Tag bis zu 30 g Transfettsäuren pro Kopf verzehrt werden. Dies ist besorgniserregend, denn schon ein Konsum von 5 g am Tag ist mit einem Anstieg des Risikos für die koronare Herzkrankheit um 23% verbunden. Auch in einigen Ländern der Europäischen Union ist der Gehalt an Transfettsäuren in manchen Nahrungsmitteln noch hoch und es gibt Anzeichen für erhöhten Konsum gerade in sozial schwachen Gruppen.2
Dänemark hat Transfettsäuren praktisch verboten und zieht daraus nun in mehrerlei Hinsicht Nutzen.
- Die Aufnahme an Transfettsäuren ging in allen Altersgruppen zurück und beträgt jetzt ein Zehntel des Niveaus vor der Regulierung.
- Innerhalb eines Jahres hielten die meisten Produkte auf dem dänischen Markt den neuen Höchstwert von 2 g Transfettsäuren pro 100 g Fett ein.
- Das Nährwertprofil der Lebensmittel wurde insgesamt verbessert, auch durch die Zunahme gesünderer Fette (etwa einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren), wie das dänische Ministerium für Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei betont.
- Der verminderte Konsum von Transfettsäuren mag zum Teil den signifikanten Rückgang der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erklären, der in jüngerer Zeit in Dänemark zu verzeichnen war.
Umfassende programmatische Reaktion
Gestern hat das Regionalkomitee den Europäischen Aktionsplan Nahrung und Ernährung (2015-2020) angenommen, in dem eine umfassende Reaktion auf die Herausforderungen durch ernährungsbedingte nichtübertragbare Krankheiten, Adipositas und alle anderen Formen der Fehlernährung gefordert wird, die immer noch in der Europäischen Region der WHO vorherrschen. Er enthält ein Bündel evidenzgeleiteter Grundsatzmaßnahmen, die geeignet sind eine gesunde Ernährung zu fördern, insbesondere wenn sie kollektiv umgesetzt werden. Ausgehend von Erfahrungen der Länder lassen sich die empfohlenen Werkzeuge und Maßnahmen an die jeweiligen Umstände vor Ort anpassen.
Die Website des Regionalbüros enthält weitere Informationen zum Europäischen Aktionsplan Nahrung und Ernährung (2015-2020) und zum Regionalkomitee .

Weitere Auskünfte erteilen:
Tina Kiaer
Kommunikationsreferentin
WHO-Regionalbüro für Europa
UN City, Marmorvej 51
2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
Tel.: +45 30 36 37 36 (Mobiltelefon)
E-Mail: tki@euro.who.int
João Breda
Programmleiter Nahrung, Adipositas und Bewegung
WHO-Regionalbüro für Europa
UN City, Marmorvej 51
2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
Tel.: + 45 30 50 80 22 (Mobiltelefon)
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Die WHO wurde 1948 mit dem Ziel gegründet, für alle Völker das höchstmögliche Gesundheitsniveau zu erreichen. Mit ihren 194 Mitgliedstaaten ist die WHO federführend in globalen Gesundheitsfragen und in der Gestaltung der Forschungsagenda für Gesundheit, im Aufstellen von Normen und Standards und in der Formulierung evidenzbasierter Grundsatzoptionen. Die WHO bietet ihren Mitgliedstaaten fachliche Unterstützung, sie überwacht und bewertet gesundheitliche Entwicklungen, sie unterstützt medizinische Forschung und leistet Soforthilfe bei Katastrophen. Die WHO setzt sich weltweit für bessere Ernährung und für eine Verbesserung der Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie der sanitären Verhältnisse ein. Ihr Hauptbüro ist in der Schweiz in Genf angesiedelt. Sechs Regionalbüros sind über die ganze Welt verteilt.Die WHO arbeitet in einem zunehmend komplexen und sich rapide verändernden Umfeld. Gesundheitspolitik ist heute weniger deutlich von anderen Bereichen zu trennen und sie erreicht inzwischen auch die Sektoren, die Auswirkungen auf gesundheitliche Chancen und Ergebnisse haben können. Die Agenda der WHO angesichts solcher Herausforderungen enthält sechs Punkte:zwei gesundheitliche Ziele: Förderung der Entwicklung und Förderung der Gesundheitssicherheit;zwei strategische Bedürfnisse: Stärkung der Gesundheitssysteme und Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen, -daten und -erkenntnissen);zwei operative Ansätze: Ausweitung der Partnerschaften und Verbesserung der Leistung.
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