Tanzen für den Klimaschutz

Kurzfassung: Tanzen für den KlimaschutzMit der Silent Climate Parade schließt sich Berlin dem weltgrößten Klimaschutzaktionstag vor dem UN Sondergipfel anDiesen Sonntag kommen Menschen weltweit zum größten K ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 19.09.2014] Tanzen für den Klimaschutz

Mit der Silent Climate Parade schließt sich Berlin dem weltgrößten Klimaschutzaktionstag vor dem UN Sondergipfel an
Diesen Sonntag kommen Menschen weltweit zum größten Klimaschutzaktionstag zusammen, den es je gegeben hat. Mehr als 1.400 Organisationen mit Millionen von Mitgliedern rufen zur Teilnahme am "Peoples Climate March" auf, der in zahlreichen Städten im Vorfeld des UN Sondergipfels stattfindet. In Berlin fordert die "Silent Climate Parade" auf besondere Art die Politik zu mehr Engagement im Klimaschutz auf. Anstatt mit lauten Parolen durch die Straßen zu ziehen, wird hier ganz leise für eine nachhaltige Zukunft getanzt - und gerade damit für Irritation und Aufmerksamkeit gesorgt.
Von Delhi und Jakarta über Paris, London, Lagos und Johannesburg bis nach Rio und Sao Paulo werden diesen Sonntag Bürger rund um den Globus demonstrieren und ihre Staats- und Regierungschefs zu mehr Engagement für den Klimaschutz auffordern, um so die Weichen für einen erfolgreichen Abschluss eines Weltklimaschutzvertrages bei den internationalen Klimaverhandlungen im Dezember 2015 in Paris zu stellen. Höhepunkt ist der Protestmarsch von New York, wo bis zu hunderttausend Teilnehmer erwartet werden. Der Klima-Sondergipfel findet auf Einladung von UN Generalsekretär Ban Ki Moon am 23.9. in New York statt.
In Berlin ziehen die Protestler der Silent Climate Parade mit Funkkopfhörern ausgestattet, tanzend und zugleich ganz leise durch die Stadt. Erwartet werden 3.000 Teilnehmer und mehr. Das Motto der Silent Climate Parade: "Gesellschaft verändern soll Spaß machen!" Start ist am Sonntag ab 13 Uhr zur Kopfhörerausgabe am Neptunbrunnen am Alexanderplatz, um 15 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung und soll dann gegen 17 Uhr das Brandenburger Tor erreichen. Dort treffen zwei weitere Demonstrationszüge zu einem bunten Festival ein, auf dem engagierte Musiker wie 2Raumwohnung spielen und Klima-Experten sowie Aktivisten von Avaaz, Greenpeace und dem WWF sprechen werden.
René Scharr, Veranstalter der Silent Climate Parade, sagt: "Unsere sogenannte Klimakanzlerin Angela Merkel hält es leider nicht für notwendig, an diesem wichtigen Klimagipfel teilzunehmen. Wir hoffen auf möglichst viele Teilnehmer, um zu zeigen, dass den Menschen in diesem Land ein anspruchsvolles Klimaabkommen und eine klimafreundliche Zukunft am Herzen liegen."
Die WWF Jugend ist Partner der Silent Climate Parade und möchte so viele ihrer Mitglieder wie möglich mobilisieren, um die Forderung für mehr wirksamen Klimaschutz sichtbar zu machen. Marcel Gluschak, Community Manager der WWF Jugend sagt: "Wir wollen, dass der heutige Tag ein gigantisches Ausrufezeichen setzt und Staats- und Regierungschefs in New York wachrüttelt. Weltweit gehen Menschen heute gemeinsam auf die Straße, um mehr Ambition im globalen Klimaschutz zu fordern. Wir wollen den Politikern zeigen, dass uns unsere Zukunft wichtig ist und wir nicht gewillt sind, weiter vertröstet zu werden!"
Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik des WWF, spricht auf der Abschlussveranstaltung am Brandenburger Tor: "Klimaschutz ist ein Wettrennen gegen die Zeit geworden. Wir müssen vor allem schnell Schluss machen mit der Verbrennung des klimaschädlichsten Energieträgers, der Kohle."
Die weltweite Mobilisierung unterschiedlichster sozialer Gruppen zeigt, dass mehr und mehr Menschen Klimaschutz als eines der wichtigsten Probleme unserer Zeit betrachten. Die globalen CO2-Emissionen erreichen jährlich neue Rekordwerte. Laut IPCC war jedes der drei vergangenen Jahrzehnte wärmer als alle vorhergehenden seit 1850. In der Nordhemisphäre war die letzte 30-jährige Periode die wärmste seit 1400 Jahren.
Laut der Weltorganisation für Meteorologie wurden 13 der 14 wärmsten Jahre weltweit im 21. Jahrhundert registriert. Der damit einhergehende Anstieg des Meeresspiegels und die Versauerung der Meere sind direkte Folgen des Klimawandels. Ohne die drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen wird ein Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten nicht zu verhindern sein, was massive negative soziale, ökologische und ökonomische Auswirkungen zur Folge haben wird.

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