23.09.2014 09:24 Uhr in Handel & Dienstleistungen von -

GTÜ-Mängelreport zur IAA-Nutzfahrzeuge: Transporter sind die Sorgenkinder

Kurzfassung: (Mynewsdesk) Alarmierende Zahlen: knapp die Hälfte aller leichten Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen mit Mängeln unterwegs Auf Deutschlands Straßen sind vergleichsweise mehr Nutzfahrzeuge mit technischen Mängeln unterwegs als Personenwagen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mängelstatistik der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung zur IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover.

Sorgenkinder bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) mit überdurchschnittlich vielen Mängeln sind die Transporter ...
[- - 23.09.2014] (Mynewsdesk) Alarmierende Zahlen: knapp die Hälfte aller leichten Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen mit Mängeln unterwegs Auf Deutschlands Straßen sind vergleichsweise mehr Nutzfahrzeuge mit technischen Mängeln unterwegs als Personenwagen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mängelstatistik der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung zur IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover.

Sorgenkinder bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) mit überdurchschnittlich vielen Mängeln sind die Transporter bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. In dieser Fahrzeugklasse wiesen 2013 knapp die Hälfte aller von der GTÜ untersuchten Fahrzeuge Mängel auf, 27,3 Prozent sogar erhebliche Mängel oder waren gar verkehrsunsicher. Nur rund 52 Prozent der Transporter erhielten bei der HU die Plakette ohne Beanstandung. Lediglich die kleinen Transporter und Lieferwagen bis 3,5 Tonnen schnitten hier etwas besser ab.

Hohe jährliche Kilometerleistungen und häufig schlechte Wartung sind die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der leichten Nutzfahrzeuge, so die Experten der GTÜ.

Viele Kilometer – viele Mängel Besonders Kurier-, Express- und Paketdienstfahrzeuge (KEP) fallen wegen ihrer hohen Beanstandungsquote schon in den ersten Jahren auf. Termindruck, hohe Einsatzfrequenz sowie eine verschleißintensive Fahrweise drücken diesen Fahrzeugen ihren Stempel auf. Vor allem überdurchschnittlich viele Mängel an der Bremsanlage mussten die GTÜ-Prüfingenieure bei der Untersuchung dieser Fahrzeuge feststellen. Bei den Mängelzahlen muss jedoch berücksichtigt werden, dass ein gewerblicher Transporter in der Regel im Vergleich zum Pkw ein Vielfaches an Kilometern pro Jahr zurücklegt.

Häufigste Mängel: Bremsen und Elektrik Platz eins der Mängel bei allen Transportern nimmt nach wie vor „Beleuchtung und Elektrik“ mit 27,2 Prozent ein, gefolgt von „Umweltbelastung“ (Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc.) mit 13,5 Prozent. Die Plätze drei und vier belegen „Bremsanlage“ mit 13,2 Prozent und „Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen“ mit 10,3 Prozent. Auf Platz fünf landen „Fahrgestell, Rahmen, Aufbau“ mit 9,0 Prozent.

Im GTÜ-Mängelvergleich wird der Unterschied zwischen jungen und alten leichten Nutzfahrzeugen besonders deutlich. Während die Prüfer bei leichten Nutzfahrzeugen mit einem Alter von bis drei Jahren an 100 Transportern „nur“ rund 40 Mängel fanden, spürten sie in der Altersgruppe über neun Jahre 162 Mängel pro 100 Nfz auf. Zum Vergleich: Bei den Pkw bis drei Jahre wurden zehn Mängel festgestellt, in der Altersgruppe über neun Jahre 100 Mängel.

Ursache dafür sind die mit dem Alter und der Laufleistung kontinuierlich ansteigenden Mängelquoten. So erhält bei den über neun Jahre alten leichten Nutzfahrzeugen nicht einmal jedes dritte Fahrzeug auf Anhieb eine Plakette.

Wie bei den Pkw gilt auch bei den Transportern: Wartungsarbeiten regelmäßig in der Fachwerkstatt durchführen lassen und fällige Reparaturen nicht unnötig hinauszögern. Nur so lässt sich nach Ansicht der GTÜ-Sachverständigen die hohe Zahl schwerwiegender Fahrzeugmängel deutlich verringern.

Stuttgart, den 23. September 2014


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