07.10.2014 15:43 Uhr in Gesundheit & Wellness von Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)
Rettungsdienststudie DRK: Jeder dritte Einsatz ist kein Notfall
Kurzfassung: Rettungsdienststudie DRK: Jeder dritte Einsatz ist kein NotfallMehr als 120 DRK-Rettungsdienste haben sich deutschlandweit an einer bisher einmaligen Studie beteiligt. Die Stichtagsabfrage ergab unter ...
[Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - 07.10.2014] Rettungsdienststudie DRK: Jeder dritte Einsatz ist kein Notfall
Mehr als 120 DRK-Rettungsdienste haben sich deutschlandweit an einer bisher einmaligen Studie beteiligt. Die Stichtagsabfrage ergab unter anderem, dass obwohl die Notrufnummer 112 gerufen wurde, jeder dritte Einsatz kein Notfall war. In dieser Studie zum Rettungsdienst wurde nach dem medizinischen Lagebild der Patienten, den eingesetzten Rettungsmitteln sowie Geschlecht und Alter gefragt. Die Ergebnisse dieser Studie, bei der 3.130 Fälle ausgewertet wurden, stellte DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin im Rahmen eines DRK-Symposium am 7. Oktober in Berlin vor.
Wichtigste gesetzliche Grundlage des Rettungsdienstes in Deutschland ist bisher die sogenannte "Krankentransport-Richtlinie", nach der Patienten Anspruch auf die sachgerechte Verordnung einer Krankenfahrt, eines Krankentransportes oder einer Rettungsfahrt haben. Am Stichtag erfolgten jedoch nur knapp 20 Prozent der Einsätze auf Verordnung durch einen Arzt. Mehr als 80 Prozent der Einsätze wurden ohne vorherige Verordnung über die Rufnummer 112 durch die Leitstellen disponiert und bis auf wenige Ausnahmen durch Rettungswagen (RTW), bzw. durch RTW und Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) gefahren. Allerdings zeigte sich im nachhinein, dass 34,5 Prozent gar keine echten Notfälle waren.
Der Einsatz dieser Fahrzeuge (RTW und NEF) setzt voraus, dass die Leitstellendisponenten aufgrund ihrer Lageinformationen zu der Überzeugung gelangt sind, dass beim Patienten ein akut lebensbedrohlicher Gesundheitszustand vorliegt. Die drei häufigsten lebensbedrohlichen Erkrankungen betrafen dabei Herz-Kreislauf (46,9 Prozent), das zentrale Nervensystem bzw. Schlaganfall (20,7 Prozent) und die Atmung (15,9 Prozent). Von den Fällen ohne Verordnung waren insgesamt 42 Prozent der Patienten über 70 Jahre alt.
Derzeit gibt es bundesweit nur zwei Quellen, um Angaben über rettungsdienstliche Leistungen zu erhalten: Zum einen die Angaben der Gesetzlichen Krankenversicherung zu den Leistungsfällen im Rettungsdienst und zum anderen die regelmäßige Replikationsstudie der Bundesanstalt für Straßenwesen mit einem derzeitigen Erhebungsturnus von vier Jahren.
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)
Carstennstraße 58
12205 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 (030) 85404 - 0
Telefax: +49 (030) 85404 - 450
Mail: drk@drk.de
URL: http://www.drk.de/
Mehr als 120 DRK-Rettungsdienste haben sich deutschlandweit an einer bisher einmaligen Studie beteiligt. Die Stichtagsabfrage ergab unter anderem, dass obwohl die Notrufnummer 112 gerufen wurde, jeder dritte Einsatz kein Notfall war. In dieser Studie zum Rettungsdienst wurde nach dem medizinischen Lagebild der Patienten, den eingesetzten Rettungsmitteln sowie Geschlecht und Alter gefragt. Die Ergebnisse dieser Studie, bei der 3.130 Fälle ausgewertet wurden, stellte DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin im Rahmen eines DRK-Symposium am 7. Oktober in Berlin vor.
Wichtigste gesetzliche Grundlage des Rettungsdienstes in Deutschland ist bisher die sogenannte "Krankentransport-Richtlinie", nach der Patienten Anspruch auf die sachgerechte Verordnung einer Krankenfahrt, eines Krankentransportes oder einer Rettungsfahrt haben. Am Stichtag erfolgten jedoch nur knapp 20 Prozent der Einsätze auf Verordnung durch einen Arzt. Mehr als 80 Prozent der Einsätze wurden ohne vorherige Verordnung über die Rufnummer 112 durch die Leitstellen disponiert und bis auf wenige Ausnahmen durch Rettungswagen (RTW), bzw. durch RTW und Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) gefahren. Allerdings zeigte sich im nachhinein, dass 34,5 Prozent gar keine echten Notfälle waren.
Der Einsatz dieser Fahrzeuge (RTW und NEF) setzt voraus, dass die Leitstellendisponenten aufgrund ihrer Lageinformationen zu der Überzeugung gelangt sind, dass beim Patienten ein akut lebensbedrohlicher Gesundheitszustand vorliegt. Die drei häufigsten lebensbedrohlichen Erkrankungen betrafen dabei Herz-Kreislauf (46,9 Prozent), das zentrale Nervensystem bzw. Schlaganfall (20,7 Prozent) und die Atmung (15,9 Prozent). Von den Fällen ohne Verordnung waren insgesamt 42 Prozent der Patienten über 70 Jahre alt.
Derzeit gibt es bundesweit nur zwei Quellen, um Angaben über rettungsdienstliche Leistungen zu erhalten: Zum einen die Angaben der Gesetzlichen Krankenversicherung zu den Leistungsfällen im Rettungsdienst und zum anderen die regelmäßige Replikationsstudie der Bundesanstalt für Straßenwesen mit einem derzeitigen Erhebungsturnus von vier Jahren.
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