09.10.2014 11:53 Uhr in Gesellschaft & Familie von IG Bauen-Agrar-Umwelt

Tarifergebnis im Dachdeckerhandwerk

Kurzfassung: Tarifergebnis im DachdeckerhandwerkDachdecker erhalten mehr GeldDie rund 80 000 Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk erhalten eine deutliche Lohnerhöhung. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ...
[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 09.10.2014] Tarifergebnis im Dachdeckerhandwerk
Dachdecker erhalten mehr Geld
Die rund 80 000 Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk erhalten eine deutliche Lohnerhöhung. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) einigte sich am gestrigen Abend (für die Red. 8. Oktober 2014) auf ein Tarifergebnis. "Mit dem Abschluss haben wir einen tragfähigen Kompromiss erzielt", sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. "Besonders für den Nachwuchs und für die älteren Beschäftigten konnten wir deutliche Verbesserungen durchsetzen."
Der Tarifabschluss sieht ein Plus von 1,9 Prozent ab diesem Monat vor sowie einen weiteren Lohnschritt von 2,3 Prozent ab dem 1. August im kommenden Jahr. Für diesen Oktober erhalten die Beschäftigten zudem eine Einmalzahlung in Höhe von 50 Euro. Zusätzlich wurde das 13. Monatseinkommen und die betriebliche Altersvorsorge aufgestockt. Beide Leistungen erhöhen sich um jeweils fünf Stundenlöhne. Im Durchschnitt sind dies je 77,50 Euro oder insgesamt 0,5 Prozent des Jahreseinkommens.
Um die Branche für den Nachwuchs attraktiver zu machen, wurde die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr von 515 Euro auf 600 Euro angehoben. Das ist eine Steigerung um 16 Prozent. "Mit der besseren Bezahlung von Auszubildenden stellt sich die Branche dem zunehmenden Wettlauf um die besten Köpfe", sagte Schäfers. Im dritten Jahr erhalten die Auszubildenden nun 1000 Euro.
Gleichzeitig verständigten sich die Tarifparteien auf den Startschuss für einen flexiblen Übergang in die Rente. "Gerade Dachdecker schaffen es wegen ihrer körperlich harten Arbeit kaum bis 65 zu arbeiten", sagte Schäfers. "Viele müssen schon mit 55 Jahren aus ihrem Beruf ausscheiden." Damit künftig den Beschäftigten ein gleitender Übergang in die Rente ermöglicht wird, soll ein Innovationsfonds geschaffen werden. Dafür werden ab Januar 2017 rund 1,6 Millionen Euro jährlich angespart. Das Zukunftsmodell sieht vor, dass gesundheitlich angeschlagene ältere Beschäftigte nicht mehr voll arbeiten. Die Verdienstlücke soll teilweise über Zahlungen aus dem Fonds geschlossen werden. Zur vollständigen Deckung ist aber die Unterstützung der Politik notwendig. "Mit der Tariflösung für Ältere sind wir jetzt in Vorlage gegangen", sagte Schäfers. "Die Politik ist nun gefordert, die Voraussetzungen zu schaffen, damit das Modell erfolgreich starten kann."
Ruprecht Hammerschmidt
Leiter der Abteilung Kommunikation
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