10.10.2014 10:47 Uhr in Gesellschaft & Familie von Oxfam Deutschland e.V.
Oxfam zur Gaza-Konferenz: Finanzhilfen wirkungslos, wenn Blockade bestehen bleibt
Kurzfassung: Oxfam zur Gaza-Konferenz: Finanzhilfen wirkungslos, wenn Blockade bestehen bleibtStaatengemeinschaft muss sicherstellen, dass der Wiederaufbau nicht Jahrzehnte dauert.Finanzhilfen für die Not leidend ...
[Oxfam Deutschland e.V. - 10.10.2014] Oxfam zur Gaza-Konferenz: Finanzhilfen wirkungslos, wenn Blockade bestehen bleibt
Staatengemeinschaft muss sicherstellen, dass der Wiederaufbau nicht Jahrzehnte dauert.
Finanzhilfen für die Not leidenden Menschen im zerstörten Gaza werden weitgehend wirkungslos sein, solange die Blockade des Gaza-Streifens bestehen bleibt. Das erklärt Oxfam im Vorfeld der am Sonntag in Kairo stattfindenden Geberkonferenz. Unter den jetzigen Bedingungen und der aktuellen Anzahl von Importen würde es über 50 Jahre dauern, bis die jüngsten Zerstörungen beseitigt und frühere Rückstände aufgeholt werden können. Den Vereinten Nationen zufolge müssen dringend 89.000 Wohnungen, 226 Schulen sowie mehrere Krankenhäuser und Fabriken neu gebaut sowie Wasser- und Abwassersysteme instand gesetzt werden.
Robert Lindner, Gaza-Experte von Oxfam Deutschland: "Für eine langfristige Entspannung der Lage und eine nachhaltige Entwicklung ist mehr nötig als nur Geld. Die Geberstaaten müssen endlich entschlossen Druck auf Israel ausüben, die Blockade Gazas aufzuheben. Andernfalls werden viele Kinder von heute Großeltern sein, bis ihre Wohnungen und Schulen repariert sind. Bald steht der Winter vor der Tür und den vielen Menschen ohne ein Dach über dem Kopf ist nicht geholfen, wenn sich die benötigten Baumaterialien tonnenweise vor den Grenzübergängen stapeln. Die internationale Gemeinschaft darf nicht die gleichen Fehler wie nach den letzten Gaza-Kriegen machen. Es reicht nicht aus, die Blockade nur ein bisschen zu lockern."
Nur ein Bruchteil der Baumaterialien erreicht das Ziel Gaza
Israel erlegt seit sieben Jahren allen Ein- und Ausfuhren sowie dem Personenverkehr nach und von Gaza weitreichende Beschränkungen auf. Dies betrifft auch Materialien, die für den Bau von Häusern und ziviler Infrastruktur benötigt werden. In der ersten Jahreshälfte 2014 durften monatlich nur rund 1.000 Lastkraftwagen mit Baumaterialien die Grenze passieren - nur ein Bruchteil dessen, was benötigt würde, um die Schäden der jüngsten Kämpfe zu reparieren. Zum Vergleich: Vor der Blockade im Jahr 2007 waren es monatlich 7.400 LKW.
Oxfam fordert die internationale Gemeinschaft auf, konkrete Pläne auszuarbeiten, wie die versprochenen Hilfsgelder wirkungsvoll und verantwortlich eingesetzt werden können. Voraussetzung hierfür ist ein Ende der Blockade. Gleichzeitig muss auch die Sicherheit Israels gewährleistet sein, indem an den Grenzen zu Ägypten und Israel durch geeignete Kontrollen der Schmuggel von Waffen verhindert wird. Zudem müssen dringend Gespräche für einen dauerhaften Waffenstillstand für Gaza sowie für eine permanente Friedenslösung für Israelis und Palästinenser/-innen geführt werden.
Oxfam Deutschland e.V.
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Deutschland
Telefon: +49-30-453069-0
Telefax: +49-30-453069-401
Mail: info@oxfam.de
URL: http://www.oxfam.de/
Staatengemeinschaft muss sicherstellen, dass der Wiederaufbau nicht Jahrzehnte dauert.
Finanzhilfen für die Not leidenden Menschen im zerstörten Gaza werden weitgehend wirkungslos sein, solange die Blockade des Gaza-Streifens bestehen bleibt. Das erklärt Oxfam im Vorfeld der am Sonntag in Kairo stattfindenden Geberkonferenz. Unter den jetzigen Bedingungen und der aktuellen Anzahl von Importen würde es über 50 Jahre dauern, bis die jüngsten Zerstörungen beseitigt und frühere Rückstände aufgeholt werden können. Den Vereinten Nationen zufolge müssen dringend 89.000 Wohnungen, 226 Schulen sowie mehrere Krankenhäuser und Fabriken neu gebaut sowie Wasser- und Abwassersysteme instand gesetzt werden.
Robert Lindner, Gaza-Experte von Oxfam Deutschland: "Für eine langfristige Entspannung der Lage und eine nachhaltige Entwicklung ist mehr nötig als nur Geld. Die Geberstaaten müssen endlich entschlossen Druck auf Israel ausüben, die Blockade Gazas aufzuheben. Andernfalls werden viele Kinder von heute Großeltern sein, bis ihre Wohnungen und Schulen repariert sind. Bald steht der Winter vor der Tür und den vielen Menschen ohne ein Dach über dem Kopf ist nicht geholfen, wenn sich die benötigten Baumaterialien tonnenweise vor den Grenzübergängen stapeln. Die internationale Gemeinschaft darf nicht die gleichen Fehler wie nach den letzten Gaza-Kriegen machen. Es reicht nicht aus, die Blockade nur ein bisschen zu lockern."
Nur ein Bruchteil der Baumaterialien erreicht das Ziel Gaza
Israel erlegt seit sieben Jahren allen Ein- und Ausfuhren sowie dem Personenverkehr nach und von Gaza weitreichende Beschränkungen auf. Dies betrifft auch Materialien, die für den Bau von Häusern und ziviler Infrastruktur benötigt werden. In der ersten Jahreshälfte 2014 durften monatlich nur rund 1.000 Lastkraftwagen mit Baumaterialien die Grenze passieren - nur ein Bruchteil dessen, was benötigt würde, um die Schäden der jüngsten Kämpfe zu reparieren. Zum Vergleich: Vor der Blockade im Jahr 2007 waren es monatlich 7.400 LKW.
Oxfam fordert die internationale Gemeinschaft auf, konkrete Pläne auszuarbeiten, wie die versprochenen Hilfsgelder wirkungsvoll und verantwortlich eingesetzt werden können. Voraussetzung hierfür ist ein Ende der Blockade. Gleichzeitig muss auch die Sicherheit Israels gewährleistet sein, indem an den Grenzen zu Ägypten und Israel durch geeignete Kontrollen der Schmuggel von Waffen verhindert wird. Zudem müssen dringend Gespräche für einen dauerhaften Waffenstillstand für Gaza sowie für eine permanente Friedenslösung für Israelis und Palästinenser/-innen geführt werden.
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