20.10.2014 12:04 Uhr in Gesellschaft & Familie von Universität Kassel
Deutschlandweit erstes politikwissenschaftliches Fachgebiet für Postkoloniale Studien
Kurzfassung: Deutschlandweit erstes politikwissenschaftliches Fachgebiet für Postkoloniale StudienProf. Ziai untersucht aus politikwissenschaftlicher Perspektive, inwieweit die globale Entwicklungspolitik lokale ...
[Universität Kassel - 20.10.2014] Deutschlandweit erstes politikwissenschaftliches Fachgebiet für Postkoloniale Studien
Prof. Ziai untersucht aus politikwissenschaftlicher Perspektive, inwieweit die globale Entwicklungspolitik lokale Interessen und Kontexte berücksichtigt oder aber von kolonialen Selbstverständnissen und Handlungsmustern geprägt ist. "Ein Untersuchungsgegenstand ist dabei die Entwicklungspolitik internationaler Institutionen wie der Weltbank", erläutert Ziai: "Berücksichtigt sie in ihren Projekten die Vorstellungen der vermeintlich weniger Entwickelten? Oder setzt sie auf das Wissen ihrer hochqualifizierten Experten?" Letztlich berührt das auch die Frage, ob es universell gültige Werte und Zielvorstellungen geben kann. Ziai verknüpft dabei den Bereich der Global Economic Governance mit der Diskursanalyse der Entwicklungspolitik und den Post-Development Ansätzen.
Das neue Fachgebiet hat die Denomination "Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien". "Die Professur fügt sich ein in einen Schwerpunkt zu Nord-Süd Beziehungen an der Universität Kassel und ist daher eine überaus sinnvolle Erweiterung unserer Forschungsfelder und unseres Lehrangebots", freute sich Vizepräsident Prof. Dr. Martin Lawerenz über den Erfolg. Erst im vergangenen Jahr hatte die Hochschule mit Unterstützung der DFG eine Heisenberg-Professur in der Informatik eingerichtet. Mit diesem Programm ermöglicht es die DFG den Universitäten, Forschungsschwerpunkte auszubauen und zeichnet zugleich die Exzellenz der geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Nach einer Evaluation nach drei Jahren ist eine Förderung für weitere zwei Jahre möglich. Anschließend übernimmt die Universität die Finanzierung.
Aram Ziai (41) stammt aus der Nähe von Aachen. Er studierte Soziologie an der RWTH Aachen, promovierte 2003 in Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und habilitierte sich 2006 in Kassel mit einer Studie zur "globalen Strukturpolitik" der rot-grünen Bundesregierung. Nach beruflichen Stationen in Amsterdam, Wien und Bonn war er seit 2013 als Heisenberg-Stipendiat an der Universität Kassel tätig.
Mehr zum Heisenberg-Programm der DFG: www.dfg.de/foerderung/programme/einzelfoerderung/heisenberg/kompakt/index.html
Bild von Prof. Dr. Aram Ziai (Foto: Uni Kassel) unter http://www.uni-kassel.de/uni/fileadmin/datas/uni/presse/anhaenge/2014/ZiaiB.jpg
Kontakt:
Prof. Dr. Aram Ziai
Universität Kassel
Fachgebiet Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien
Tel.: +49 561 804-3023
Email: ziai@uni-kassel.de
Prof. Ziai untersucht aus politikwissenschaftlicher Perspektive, inwieweit die globale Entwicklungspolitik lokale Interessen und Kontexte berücksichtigt oder aber von kolonialen Selbstverständnissen und Handlungsmustern geprägt ist. "Ein Untersuchungsgegenstand ist dabei die Entwicklungspolitik internationaler Institutionen wie der Weltbank", erläutert Ziai: "Berücksichtigt sie in ihren Projekten die Vorstellungen der vermeintlich weniger Entwickelten? Oder setzt sie auf das Wissen ihrer hochqualifizierten Experten?" Letztlich berührt das auch die Frage, ob es universell gültige Werte und Zielvorstellungen geben kann. Ziai verknüpft dabei den Bereich der Global Economic Governance mit der Diskursanalyse der Entwicklungspolitik und den Post-Development Ansätzen.
Das neue Fachgebiet hat die Denomination "Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien". "Die Professur fügt sich ein in einen Schwerpunkt zu Nord-Süd Beziehungen an der Universität Kassel und ist daher eine überaus sinnvolle Erweiterung unserer Forschungsfelder und unseres Lehrangebots", freute sich Vizepräsident Prof. Dr. Martin Lawerenz über den Erfolg. Erst im vergangenen Jahr hatte die Hochschule mit Unterstützung der DFG eine Heisenberg-Professur in der Informatik eingerichtet. Mit diesem Programm ermöglicht es die DFG den Universitäten, Forschungsschwerpunkte auszubauen und zeichnet zugleich die Exzellenz der geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Nach einer Evaluation nach drei Jahren ist eine Förderung für weitere zwei Jahre möglich. Anschließend übernimmt die Universität die Finanzierung.
Aram Ziai (41) stammt aus der Nähe von Aachen. Er studierte Soziologie an der RWTH Aachen, promovierte 2003 in Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und habilitierte sich 2006 in Kassel mit einer Studie zur "globalen Strukturpolitik" der rot-grünen Bundesregierung. Nach beruflichen Stationen in Amsterdam, Wien und Bonn war er seit 2013 als Heisenberg-Stipendiat an der Universität Kassel tätig.
Mehr zum Heisenberg-Programm der DFG: www.dfg.de/foerderung/programme/einzelfoerderung/heisenberg/kompakt/index.html
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