30.10.2014 15:14 Uhr in Gesundheit & Wellness von Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft
Medizintechnik ermöglicht schonendere Darmkrebs-Operationen
Kurzfassung: Medizintechnik ermöglicht schonendere Darmkrebs-OperationenIn Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 73.000 Menschen an Darmkrebs. Etwa 46.000 Patienten überleben, weil der Tumor rechtzeitig entfer ...
[Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft - 30.10.2014] Medizintechnik ermöglicht schonendere Darmkrebs-Operationen
In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 73.000 Menschen an Darmkrebs. Etwa 46.000 Patienten überleben, weil der Tumor rechtzeitig entfernt werden kann und eventuell eine Chemotherapie die Bildung von Metastasen verhindert. "Darmkrebsoperationen sind für Bauchchirurgen seit langem ein Routineeingriff, doch die Techniken haben sich in mehreren Bereichen entscheidend verbessert", erläutert Prof. Tobias Keck vom Campus Lübeck des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. "Die Patienten sind dank einer Periduralanästhesie schmerzfrei und sie können durch eine schnelle und forcierte Mobilisation Bett und Krankenhaus früher verlassen", erläutert der Direktor der Klinik für Chirurgie. Hinzu käme, dass ein früher Kostaufbau das Komplikationsrisiko nach der Operation verringere.
Immer mehr Patienten werden minimal-invasiv operiert. Die Chirurgen entfernen dabei den Tumor mit Spezialinstrumenten über kleine Öffnungen in der Darmwand. Auf eine großflächige Eröffnung des Bauchraums kann dadurch verzichtet werden. Anfangs gab es Bedenken, dass die Krebsgeschwulste nicht vollständig entfernt würden. "Neue Langzeitstudien über 10 Jahre zeigen, dass die Rückfallraten des Krebsleidens nicht erhöht sind und das Überleben an Tumoren gleich ist wie bei der offenen Operation", versichert Professor Keck. Er erwartet, dass sich das in Deutschland noch nicht flächendeckend verfügbare Verfahren in den nächsten Jahren durchsetzen wird: "Durch die Minimierung der Zugangswege ist dies ein sehr schonendes Verfahren für die Patienten."
Im Bereich des Rektums, dem letzten Abschnitt des Dickdarms verwenden einige Chirurgen bereits Roboter. Auch dies könnte laut Professor Keck die Ergebnisse verbessern und die Operation für den Patienten sicherer machen, dazu existieren aber noch keine Studien.
Bei fortgeschrittenem Darmkrebs erhalten viele Patienten heute vor der Operation eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung, die die Tumoren verkleinern. Diese sogenannte neoadjuvante Radiochemotherapie kann laut Professor Keck häufig verhindern, dass es am Ort der Operation zu einem erneuten Krebswachstum, dem Lokalrezidiv, kommt.
Wenn der Darmkrebs sich im Bauchfell ausgebreitet hat oder die Leber befallen hat, war früher keine Heilung mehr möglich. Heute ermöglichen die Chirurgen ihren Patienten durch eine Entfernung des Bauchfells, Peritonektomie genannt, eine Heilungschance. Danach wird der Bauchraum mit einer erwärmten Zytostatikalösung gespült. "Die intraoperative hypertherme Chemotherapie ist in Verbindung mit der Peritonektomie heute ein etabliertes Therapiekonzept", erläutert der Chirurg.
Auch Metastasen in der Leber werden immer häufiger operiert. Auch hier kommen in spezialisierten Kliniken minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Die neueste Entwicklung sind "navigierte Verfahren", die den Chirurgen den Weg zu den Metastasen zeigen.
Professor Keck erklärt: "Wir können dann die Metastasen gewebesparend entfernen oder veröden".
Weitere Informationen zur Conference und das Programm finden Sie im Internet unter www.medica.de/mec1
In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 73.000 Menschen an Darmkrebs. Etwa 46.000 Patienten überleben, weil der Tumor rechtzeitig entfernt werden kann und eventuell eine Chemotherapie die Bildung von Metastasen verhindert. "Darmkrebsoperationen sind für Bauchchirurgen seit langem ein Routineeingriff, doch die Techniken haben sich in mehreren Bereichen entscheidend verbessert", erläutert Prof. Tobias Keck vom Campus Lübeck des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. "Die Patienten sind dank einer Periduralanästhesie schmerzfrei und sie können durch eine schnelle und forcierte Mobilisation Bett und Krankenhaus früher verlassen", erläutert der Direktor der Klinik für Chirurgie. Hinzu käme, dass ein früher Kostaufbau das Komplikationsrisiko nach der Operation verringere.
Immer mehr Patienten werden minimal-invasiv operiert. Die Chirurgen entfernen dabei den Tumor mit Spezialinstrumenten über kleine Öffnungen in der Darmwand. Auf eine großflächige Eröffnung des Bauchraums kann dadurch verzichtet werden. Anfangs gab es Bedenken, dass die Krebsgeschwulste nicht vollständig entfernt würden. "Neue Langzeitstudien über 10 Jahre zeigen, dass die Rückfallraten des Krebsleidens nicht erhöht sind und das Überleben an Tumoren gleich ist wie bei der offenen Operation", versichert Professor Keck. Er erwartet, dass sich das in Deutschland noch nicht flächendeckend verfügbare Verfahren in den nächsten Jahren durchsetzen wird: "Durch die Minimierung der Zugangswege ist dies ein sehr schonendes Verfahren für die Patienten."
Im Bereich des Rektums, dem letzten Abschnitt des Dickdarms verwenden einige Chirurgen bereits Roboter. Auch dies könnte laut Professor Keck die Ergebnisse verbessern und die Operation für den Patienten sicherer machen, dazu existieren aber noch keine Studien.
Bei fortgeschrittenem Darmkrebs erhalten viele Patienten heute vor der Operation eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung, die die Tumoren verkleinern. Diese sogenannte neoadjuvante Radiochemotherapie kann laut Professor Keck häufig verhindern, dass es am Ort der Operation zu einem erneuten Krebswachstum, dem Lokalrezidiv, kommt.
Wenn der Darmkrebs sich im Bauchfell ausgebreitet hat oder die Leber befallen hat, war früher keine Heilung mehr möglich. Heute ermöglichen die Chirurgen ihren Patienten durch eine Entfernung des Bauchfells, Peritonektomie genannt, eine Heilungschance. Danach wird der Bauchraum mit einer erwärmten Zytostatikalösung gespült. "Die intraoperative hypertherme Chemotherapie ist in Verbindung mit der Peritonektomie heute ein etabliertes Therapiekonzept", erläutert der Chirurg.
Auch Metastasen in der Leber werden immer häufiger operiert. Auch hier kommen in spezialisierten Kliniken minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Die neueste Entwicklung sind "navigierte Verfahren", die den Chirurgen den Weg zu den Metastasen zeigen.
Professor Keck erklärt: "Wir können dann die Metastasen gewebesparend entfernen oder veröden".
Weitere Informationen zur Conference und das Programm finden Sie im Internet unter www.medica.de/mec1
Weitere Informationen
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft,
, 40223 Düsseldorf, Deutschland
Tel.: 0711 8931-605;
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