DSD fördert Schloss Reelkirchen in Blomberg

Kurzfassung: DSD fördert Schloss Reelkirchen in BlombergFranzösische Grisailletapeten mit venezianischen SzenenDie Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Fensterrestaurierung am Haupthaus des Was ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 03.11.2014] DSD fördert Schloss Reelkirchen in Blomberg

Französische Grisailletapeten mit venezianischen Szenen
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Fensterrestaurierung am Haupthaus des Wasserschlosses Reelkirchen in Blomberg im Landkreis Lippe mit 40.000 Euro. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Dr. Sigrun Brunsiek in diesen Tagen.
An der Straße nach Blomberg liegt die von Gräften umschlossene Anlage Schloss Reelkirchen. Sie wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Hermann VIII. von Mengersen gegründet, der seit 1523 das Dorf und die Meierei als Lehen der Paderborner Bischöfe innehatte. Über eine steinerne Gräftenbrücke aus der Zeit um 1798 erreicht man die Schlossanlage durch eine rundbogige Tordurchfahrt in der langgestreckten Vorburg. Die feldseitig aus Bruchstein errichtete Vorburg zeigt schießschartenartige Öffnungen und einen Eckturm. Sie stammt im Kern aus der Zeit um 1600 und wurde 1774 umgebaut. Die Durchfahrt flankieren die aus Werkstein gearbeiteten Reliefwappen von Hermann XIII. von Mengersen und von Agnes Freytag. Hofseitig besteht der Bau aus Fachwerk. Ein wiederverwendeter Balken einer Scheune trägt die Jahreszahl 1550.
Auf der Gräfteninsel liegt ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Schopfwalmdach aus dem 18. Jahrhundert, der als Gärtnerhaus diente. Das symmetrisch gegliederte Herrenhaus entstand 1755. Es erhebt sich auf einem massiven Sockelgeschoss als zweigeschossiger, heute verputzter Fachwerkbau mit Mansarddach und Gauben. Segmentbogige Hochrechteckfenster gliedern die Fassade. Eine zweiläufige Freitreppe führt zu dem doppelflügeligen, segmentbogigen Portal mit Oberlicht.
Eine dreiläufige Treppe, die mit Voluten am Antrittspfosten sowie Blumen- und Rankenschnitzereien geschmückt ist, erschließt die Diele. Die Aufteilung der Räume im Erd- und Obergeschoss entspricht noch der ursprünglichen Planung. Bemerkenswert ist das Tapetenzimmer im Obergeschoss mit seinen französischen Grisailletapeten. Sie zeigen drei venezianische Szenen und entstanden vermutlich um 1810.
Schloss Reelkirchen ist mit dem weitgehend erhaltenen Ensemble und der originalen Raumstruktur ein besonderes Beispiel für die Wohnkultur des ländlichen Adels im 18. und 19. Jahrhundert. Sie gehört nunmehr zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

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