03.11.2014 13:37 Uhr in Kultur & Kunst von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Bahnhof Belvedere bekommt Besuch
Kurzfassung: Bahnhof Belvedere bekommt BesuchFrühe EisenbahngeschichteAn der Restaurierung des Bahnhofgebäudes Belvedere in Köln-Müngersdorf beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 60 ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 03.11.2014] Bahnhof Belvedere bekommt Besuch
Frühe Eisenbahngeschichte
An der Restaurierung des Bahnhofgebäudes Belvedere in Köln-Müngersdorf beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 60.000 Euro. Kai Nilson, Ortskurator Köln der DSD, besucht die vom Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. tatkräftig vorangetriebene Baustelle nun in Begleitung von Jörg Lehmann von WestLotto am 5. November 2014 um 16.00 Uhr, um sich den Fortschritt der Arbeiten vor Ort erläutern zu lassen. Dem ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands setzte jahrelang wegen eines undichten Daches Nässe zu und schädigte nicht zuletzt die Dachkonstruktion und die Decke des Bahnhofs. Daneben sind undichte Fenster und die statische Gefährdung des Balkons zu beheben.
Bereits im Juli 1835 gründeten rheinische Kaufleute in Köln die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft, die als größtes Privatunternehmen in Preußen den Bau der Strecke Köln-Antwerpen verfolgte, um mit Hilfe des neuen Verkehrsmittels den "Eisernen Rhein" zu bauen und die holländischen Rheinzölle zu umgehen. 1843 wurde der preußische Abschnitt bei Herbesthal beendet und mit dem belgischen Teil der Strecke verknüpft.
Das Belvedere war als Bahnhofsempfangsgebäude geplant worden, diente aber vorrangig Ausflugsgästen aus Köln als Gaststätte. Als Endpunkt der 1839 eröffneten, sieben Kilometer langen Eisenbahnstrecke vom Kölner Bahnhof Am Thürmchen nach Müngersdorf fertiggestellt, nahm die Bedeutung des Bahnhofs mit der Verlängerung der Strecke 1841 nach Aachen ab. Noch im 19. Jahrhundert wurde er stillgelegt und ging um 1890 in städtischen Besitz über. Der langgestreckte, zweigeschossige klassizistische Putzbau im Typ eines Landhauses der Zeit erhebt sich über einem tonnengewölbten Keller in einem großen parkähnlichen Garten. Putzquaderungen und Geschossgesimse betonen die Horizontalgliederung des Gebäudes. Auf der nach Köln ausgerichteten Ostfassade betont das Gebäude ein flacher Mittelrisalit, der im Obergeschoss einen auf Konsolen mit Volutenverzierung ruhenden hölzernen Balkon und Pilastergliederung zeigt. Auf der Rückseite ist ein mehreckiger Vorbau mit großen Fensterflächen angesetzt, der sich als Wintergarten zu einem Terrassengarten und zum Park öffnet. Das Obergeschoss wird durch konkav geführte Mauerpartien um das erkerartig ausgebildete Giebelhaus in der Mittelachse gegliedert.
Der Bahnhof Belvedere ist heute das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude im deutschsprachigen Raum an der Bahnstrecke Köln-Antwerpen, einem historisch frühen westeuropäischen Gemeinschaftsprojekt. Das Kölner Belvedere ist eines von über 350 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, bisher allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Schlegelstraße 1
53113 Bonn
Telefon: 0228 9091-402
Telefax: 0228 9091-409
Mail: schirmer(at) denkmalschutz.de
URL: http://www.denkmalschutz.de
Frühe Eisenbahngeschichte
An der Restaurierung des Bahnhofgebäudes Belvedere in Köln-Müngersdorf beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 60.000 Euro. Kai Nilson, Ortskurator Köln der DSD, besucht die vom Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. tatkräftig vorangetriebene Baustelle nun in Begleitung von Jörg Lehmann von WestLotto am 5. November 2014 um 16.00 Uhr, um sich den Fortschritt der Arbeiten vor Ort erläutern zu lassen. Dem ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands setzte jahrelang wegen eines undichten Daches Nässe zu und schädigte nicht zuletzt die Dachkonstruktion und die Decke des Bahnhofs. Daneben sind undichte Fenster und die statische Gefährdung des Balkons zu beheben.
Bereits im Juli 1835 gründeten rheinische Kaufleute in Köln die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft, die als größtes Privatunternehmen in Preußen den Bau der Strecke Köln-Antwerpen verfolgte, um mit Hilfe des neuen Verkehrsmittels den "Eisernen Rhein" zu bauen und die holländischen Rheinzölle zu umgehen. 1843 wurde der preußische Abschnitt bei Herbesthal beendet und mit dem belgischen Teil der Strecke verknüpft.
Das Belvedere war als Bahnhofsempfangsgebäude geplant worden, diente aber vorrangig Ausflugsgästen aus Köln als Gaststätte. Als Endpunkt der 1839 eröffneten, sieben Kilometer langen Eisenbahnstrecke vom Kölner Bahnhof Am Thürmchen nach Müngersdorf fertiggestellt, nahm die Bedeutung des Bahnhofs mit der Verlängerung der Strecke 1841 nach Aachen ab. Noch im 19. Jahrhundert wurde er stillgelegt und ging um 1890 in städtischen Besitz über. Der langgestreckte, zweigeschossige klassizistische Putzbau im Typ eines Landhauses der Zeit erhebt sich über einem tonnengewölbten Keller in einem großen parkähnlichen Garten. Putzquaderungen und Geschossgesimse betonen die Horizontalgliederung des Gebäudes. Auf der nach Köln ausgerichteten Ostfassade betont das Gebäude ein flacher Mittelrisalit, der im Obergeschoss einen auf Konsolen mit Volutenverzierung ruhenden hölzernen Balkon und Pilastergliederung zeigt. Auf der Rückseite ist ein mehreckiger Vorbau mit großen Fensterflächen angesetzt, der sich als Wintergarten zu einem Terrassengarten und zum Park öffnet. Das Obergeschoss wird durch konkav geführte Mauerpartien um das erkerartig ausgebildete Giebelhaus in der Mittelachse gegliedert.
Der Bahnhof Belvedere ist heute das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude im deutschsprachigen Raum an der Bahnstrecke Köln-Antwerpen, einem historisch frühen westeuropäischen Gemeinschaftsprojekt. Das Kölner Belvedere ist eines von über 350 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, bisher allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
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, 53113 Bonn, Deutschland
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