08.11.2014 15:41 Uhr in Gesundheit & Wellness von Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
Übeltäter Sonne: Berufskrankheit heller Hautkrebs
Übeltäter Sonne: Berufskrankheit heller HautkrebsKurzfassung: Menschen, die unter freien Himmel arbeiten, haben durch die UV-Strahlung ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb soll eine Art des hellen (weißen) Hautkrebses ab Januar 2015 in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen werden.
[Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski - 08.11.2014] Nicht nur für sonnenhungrige Urlauber ist Hautkrebs ein Thema. Auch viele Berufsgruppen wie Dachdecker, Bauarbeiter, Landwirte, Briefträger, Bademeister oder Skilehrer sind den Hautkrebsrisiko verstärkt ausgesetzt.
Gerade auf dem Bau gilt es unter den Kollegen sicherlich als sehr uncool, sich mit Sonnencreme einzureiben oder schützende Kleidung zu tragen. Doch genau das wäre eigentlich notwendig. Aus medizinischer Sicht wären Helme mit Nackenschutz, die Verwendung von Sonnencreme, atmungsaktive und UV-dichte Kleidung sowie Pausen in der sonnenintensiven Mittagszeit von 11 bis 13 Uhr sehr sinnvoll. Realität ist dies auf den Baustellen allerdings nicht. Dies liegt auch daran, dass die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung bisher noch keine große, bundesweite Studie zur UV-Belastung bei Berufen im Freien durchgeführt hat.
Dabei ist Sensibilisierung für das Thema UV-Strahlung sehr wichtig. Denn hierzulande herrschen UV-Werte wie in früher auf Sizilien. Grund dafür ist die großflächige Zerstörung der Ozonschicht. Wenngleich sich diese langsam wieder erholt, die Folgen werden hier noch 30 Jahre lang zu spüren sein. Dabei kommt die "Rechnung für zu viel Sonnengenuss" meist später. Bis zu 20 Jahre kann es dauern, bis die Haut erste Anzeichen präsentiert.
Je früher heller Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei Berufen im Freien sind oftmals Kopfhaut, Gesicht und Handrücken betroffen. Bei einer Art des hellen Hautkrebses, dem so genannten Stachelzell-Krebs, ist nun wissenschaftlich belegt, dass die Berufsgruppen, die im Freien arbeiten dem Risiko deutlich mehr ausgesetzt sind als andere Teile der Bevölkerung. Andere Hautkrebsformen wie das Basaliom oder das maligne Melanom bleiben allerdings vorerst außen vor und werden nicht wie Stachelzell-Krebs in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen. Dabei haben unsere Nachbarn wie Österreich oder die Schweiz Hautkrebs schon länger als Berufskrankheit anerkannt. In Deutschland werden pro Jahr etwa 30.000 Stachelzell-Karzinome diagnostiziert. Fünf bis zehn Prozent davon sind Schätzungen zu Folge beruflich bedingt. Das lange politische Verfahren für die Anerkennung als Berufskrankheit ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. Die noch fehlende Zustimmung des Bundeskabinetts gilt aber als sicher. "Wünschenswert wäre es, wenn die politische Entscheidung auch zu einem verstärkten Umdenken führt", sagt Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Hautärztin in Berlin-Mitte. "Denn UV-Strahlung und die damit einhergehenden Belastungen für die menschliche Haut ist keineswegs harmlos." Nicht nur für Berufe im Freien, auch für den Rest der Bevölkerung gelte es, schützende Maßnahmen zu ergreifen und seine Lebensweise gegebenenfalls anzupassen.
Gerade auf dem Bau gilt es unter den Kollegen sicherlich als sehr uncool, sich mit Sonnencreme einzureiben oder schützende Kleidung zu tragen. Doch genau das wäre eigentlich notwendig. Aus medizinischer Sicht wären Helme mit Nackenschutz, die Verwendung von Sonnencreme, atmungsaktive und UV-dichte Kleidung sowie Pausen in der sonnenintensiven Mittagszeit von 11 bis 13 Uhr sehr sinnvoll. Realität ist dies auf den Baustellen allerdings nicht. Dies liegt auch daran, dass die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung bisher noch keine große, bundesweite Studie zur UV-Belastung bei Berufen im Freien durchgeführt hat.
Dabei ist Sensibilisierung für das Thema UV-Strahlung sehr wichtig. Denn hierzulande herrschen UV-Werte wie in früher auf Sizilien. Grund dafür ist die großflächige Zerstörung der Ozonschicht. Wenngleich sich diese langsam wieder erholt, die Folgen werden hier noch 30 Jahre lang zu spüren sein. Dabei kommt die "Rechnung für zu viel Sonnengenuss" meist später. Bis zu 20 Jahre kann es dauern, bis die Haut erste Anzeichen präsentiert.
Je früher heller Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei Berufen im Freien sind oftmals Kopfhaut, Gesicht und Handrücken betroffen. Bei einer Art des hellen Hautkrebses, dem so genannten Stachelzell-Krebs, ist nun wissenschaftlich belegt, dass die Berufsgruppen, die im Freien arbeiten dem Risiko deutlich mehr ausgesetzt sind als andere Teile der Bevölkerung. Andere Hautkrebsformen wie das Basaliom oder das maligne Melanom bleiben allerdings vorerst außen vor und werden nicht wie Stachelzell-Krebs in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen. Dabei haben unsere Nachbarn wie Österreich oder die Schweiz Hautkrebs schon länger als Berufskrankheit anerkannt. In Deutschland werden pro Jahr etwa 30.000 Stachelzell-Karzinome diagnostiziert. Fünf bis zehn Prozent davon sind Schätzungen zu Folge beruflich bedingt. Das lange politische Verfahren für die Anerkennung als Berufskrankheit ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. Die noch fehlende Zustimmung des Bundeskabinetts gilt aber als sicher. "Wünschenswert wäre es, wenn die politische Entscheidung auch zu einem verstärkten Umdenken führt", sagt Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Hautärztin in Berlin-Mitte. "Denn UV-Strahlung und die damit einhergehenden Belastungen für die menschliche Haut ist keineswegs harmlos." Nicht nur für Berufe im Freien, auch für den Rest der Bevölkerung gelte es, schützende Maßnahmen zu ergreifen und seine Lebensweise gegebenenfalls anzupassen.
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Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski, Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski
Brunnenstr. 160, 10115 Berlin, Deutschland
Tel.: (030) 47 37 42 00; http://www.hautarzt-mitte.de
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