10.11.2014 12:36 Uhr in Energie & Umwelt von World Wide Fund For Nature (WWF)
Martinsgans und Gänsekeule: WWF kritisiert Haltung und Intensivmast von Gänsen
Kurzfassung: Martinsgans und Gänsekeule: WWF kritisiert Haltung und Intensivmast von GänsenRund 90 Prozent des in Deutschland konsumierten Gänsefleischs werden in den letzten beiden Monaten eines Jahres verkauf ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 10.11.2014] Martinsgans und Gänsekeule: WWF kritisiert Haltung und Intensivmast von Gänsen
Rund 90 Prozent des in Deutschland konsumierten Gänsefleischs werden in den letzten beiden Monaten eines Jahres verkauft. Anlässlich des Martinstags und der nahenden Vorweihnachtszeit weist die Naturschutzorganisation WWF darauf hin, dass die Gänse-Haltung oftmals nicht tiergerecht sei und durch die Fütterung von gentechnisch verändertem Soja zudem die Umwelt belaste.
"Wer nicht will, dass die Gänsekeule auf Kosten von wertvollen Wäldern in Südamerika geht und die Vögel zugleich tiergerecht gehalten wurden, der muss zur Bio-Ware greifen", empfiehlt Markus Wolter, Experte für Tierhaltung und Landwirtschaft beim WWF Deutschland. Vor allem die Gänse-Mast im benachbarten Ausland sieht der WWF-Experte kritisch. Doch genau hier liegt das Problem: So wurden 2013 in Deutschland rund 580.000 Tiere geschlachtet. Damit konnte jedoch nur ein Bruchteil des heimischen Bedarfs gedeckt werden. Rund 80 Prozent der in Deutschland gegessenen Gänse stammen hingegen aus Polen oder Ungarn. "Dort werden die Tiere meist in großen Mastanlagen und ohne Auslauf gehalten. Das erfüllt nicht einmal die grundlegenden Bedürfnisse der Gänse", so Wolter. Zudem wird neben den Mastgänsen hier auch das Endprodukt der Stopfleber-Industrie angeboten, für das die Tiere in kleinen Käfigen gehalten werden, wo sie nicht einmal aufrecht stehen können.
Deutsche Gänse genießen hingegen auch in konventionellen Betrieben meist Freilandhaltung. Ökologisch kritisch ist allerdings, dass die Tiere häufig gentechnisch verändertes, nicht nachhaltig produziertes Soja als Futtermittel erhalten. Gänse aus konventioneller Haltung werden nach gerade einmal acht bis zehn Wochen geschlachtet. Eine derart schnelle Mast ist nur durch die Gabe von Sojaschrot, das zudem meist gentechnisch verändert wurde, möglich.
"Gänsekeule oder -braten sind etwas Besonderes und kommen häufig als Festessen auf den Tisch. Gerade deshalb sollte auf hochwertiges Bio-Fleisch aus tiergerechter Haltung geachtet werden", sagt Wolter. Gänse aus Bio-Haltungen leben laut dem WWF-Vergleich mehr als doppelt so lang wie in der konventionellen Mast. Auch die ökologischen Auswirkungen seien geringer: durch den Verzicht auf Soja-Futter werden Waldflächen in Südamerika geschont.
World Wide Fund For Nature (WWF)
Reinhardtstr. 14
10117 Berlin
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Telefon: 030 311777-0
Telefax: 030 311777-199
Mail: info(at)wwf.de
URL: http://www.WWF.de
Rund 90 Prozent des in Deutschland konsumierten Gänsefleischs werden in den letzten beiden Monaten eines Jahres verkauft. Anlässlich des Martinstags und der nahenden Vorweihnachtszeit weist die Naturschutzorganisation WWF darauf hin, dass die Gänse-Haltung oftmals nicht tiergerecht sei und durch die Fütterung von gentechnisch verändertem Soja zudem die Umwelt belaste.
"Wer nicht will, dass die Gänsekeule auf Kosten von wertvollen Wäldern in Südamerika geht und die Vögel zugleich tiergerecht gehalten wurden, der muss zur Bio-Ware greifen", empfiehlt Markus Wolter, Experte für Tierhaltung und Landwirtschaft beim WWF Deutschland. Vor allem die Gänse-Mast im benachbarten Ausland sieht der WWF-Experte kritisch. Doch genau hier liegt das Problem: So wurden 2013 in Deutschland rund 580.000 Tiere geschlachtet. Damit konnte jedoch nur ein Bruchteil des heimischen Bedarfs gedeckt werden. Rund 80 Prozent der in Deutschland gegessenen Gänse stammen hingegen aus Polen oder Ungarn. "Dort werden die Tiere meist in großen Mastanlagen und ohne Auslauf gehalten. Das erfüllt nicht einmal die grundlegenden Bedürfnisse der Gänse", so Wolter. Zudem wird neben den Mastgänsen hier auch das Endprodukt der Stopfleber-Industrie angeboten, für das die Tiere in kleinen Käfigen gehalten werden, wo sie nicht einmal aufrecht stehen können.
Deutsche Gänse genießen hingegen auch in konventionellen Betrieben meist Freilandhaltung. Ökologisch kritisch ist allerdings, dass die Tiere häufig gentechnisch verändertes, nicht nachhaltig produziertes Soja als Futtermittel erhalten. Gänse aus konventioneller Haltung werden nach gerade einmal acht bis zehn Wochen geschlachtet. Eine derart schnelle Mast ist nur durch die Gabe von Sojaschrot, das zudem meist gentechnisch verändert wurde, möglich.
"Gänsekeule oder -braten sind etwas Besonderes und kommen häufig als Festessen auf den Tisch. Gerade deshalb sollte auf hochwertiges Bio-Fleisch aus tiergerechter Haltung geachtet werden", sagt Wolter. Gänse aus Bio-Haltungen leben laut dem WWF-Vergleich mehr als doppelt so lang wie in der konventionellen Mast. Auch die ökologischen Auswirkungen seien geringer: durch den Verzicht auf Soja-Futter werden Waldflächen in Südamerika geschont.
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