14.11.2014 09:23 Uhr in Gesellschaft & Familie von Statistisches Bundesamt
Mikrozensus 2013: 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund
Kurzfassung: Mikrozensus 2013: 16,5 Millionen Menschen mit MigrationshintergrundIm Jahr 2013 lebten rund 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) ...
[Statistisches Bundesamt - 14.11.2014] Mikrozensus 2013: 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund
Im Jahr 2013 lebten rund 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 2013 weiter mitteilt, entspricht dies einem Bevölkerungsanteil von 20,5 %. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen Bevölkerung. Mit 9,7 Millionen hatte der Großteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund einen deutschen Pass, gut 6,8 Millionen waren Ausländerinnen und Ausländer.
Rund ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund ist in Deutschland geboren (6,0 Millionen), etwa zwei Drittel sind zugewandert (10,5 Millionen). 69,4 % der Zuwanderer stammten aus einem europäischen Land, 36,6 % aller Zuwanderer aus einem der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Aus Asien kamen 17,8 % der Zuwanderer, aus Afrika 3,2 %. Die wichtigsten Herkunftsländer waren die Türkei (12,8 %), Polen (11,4 %) und die Russische Föderation (9,0 %), gefolgt von Kasachstan (6,9 %) und Rumänien (4,4 %). Die Gastarbeiterländer Italien (4,0 %) und Griechenland (2,1 %) belegten die Plätze sechs und sieben.
Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall unterscheiden sich die alten und neuen Bundesländer mit Blick auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund sehr deutlich. Der Großteil der Personen mit Migrationshintergrund lebte 2013 im früheren Bundesgebiet und Berlin (16,0 Millionen; 96,6 %), entsprechend wenige in den neuen Ländern ohne Berlin (570 000; 3,4 %). Dabei reichte der Bevölkerungsanteil der Personen mit Migrationshintergrund von 4,1 % in Thüringen bis 28,9 % in Hamburg.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr lässt sich im Jahr 2013 nur für einen Teil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund verlässlich beurteilen, und zwar für jene 15,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn, für die es im Jahr 2012 Vergleichszahlen mit gleicher Begriffsabgrenzung gibt. Diese Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn stieg 2013 um 583 000 Personen oder 3,8 % an. Dies ist der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005.
Zwei Entwicklungen haben entscheidend zu diesem bislang größten Anstieg beigetragen. Zum einen ist im Jahr 2013 die seit 2008 zunehmende Zuwanderung nochmals stark angestiegen: Die Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung wuchs gegenüber 2012 um 363 000 Personen (+ 3,6 %). Zum anderen stieg die Zahl der in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn mit + 4,2 % gegenüber dem Vorjahr etwas stärker an als in der Vergangenheit. Dieser Zuwachs um 221 000 Personen ist auf einen Geburtenüberschuss zurückzuführen.
Methodische Hinweise:
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung ziehen zu können, müssen die Daten entsprechend hochgerechnet werden. Mit dem vorliegenden Berichtsjahr 2013 des Mikrozensus sind erstmals Ergebnisse mit Hochrechnung auf die Zahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 verfügbar.
Der Zensus hat gezeigt, dass am 9. Mai 2011 in Deutschland 80,5 Millionen Menschen lebten, darunter 6,2 Millionen Ausländer. Das sind insgesamt 1,5 Millionen Menschen weniger (darunter 1,1 Millionen Ausländer weniger), als zuvor angenommen wurde. Die neue Hochrechnung hatte entsprechend großen Einfluss auf die Eckdaten der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Anteil an der Gesamtbevölkerung, Anteil der Ausländer). Weitere Erläuterungen hierzu befinden sich im Hinweisblatt der Fachserie 1, Reihe 2.2.
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn gehören alle nach 1950 nach Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländerinnen und Ausländer. Von den Deutschen mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt besitzen, haben nur jene einen Migrationshintergrund im engeren Sinn, die mit ihren Eltern oder einem Elternteil im selben Haushalt leben, weil nur dann die für die Zuordnung entscheidende Elterninformation vorliegt. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im weiteren Sinn gehören zusätzlich jene Deutschen mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt besitzen und nicht (mehr) mit den Eltern im selben Haushalt leben. Sie sind ausschließlich durch die bislang nur 2005, 2009 und 2013 gestellten Zusatzfragen zum Migrationsstatus der nicht im Haushalt lebenden Eltern als Menschen mit Migrationshintergrund identifizierbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Joscha Dick
Telefon: +49 611 75 2920
Kontaktformular
Mikrozensus 2013: 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund (PDF, 91 kB, Datei ist nicht barrierefrei)
Im Jahr 2013 lebten rund 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 2013 weiter mitteilt, entspricht dies einem Bevölkerungsanteil von 20,5 %. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen Bevölkerung. Mit 9,7 Millionen hatte der Großteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund einen deutschen Pass, gut 6,8 Millionen waren Ausländerinnen und Ausländer.
Rund ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund ist in Deutschland geboren (6,0 Millionen), etwa zwei Drittel sind zugewandert (10,5 Millionen). 69,4 % der Zuwanderer stammten aus einem europäischen Land, 36,6 % aller Zuwanderer aus einem der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Aus Asien kamen 17,8 % der Zuwanderer, aus Afrika 3,2 %. Die wichtigsten Herkunftsländer waren die Türkei (12,8 %), Polen (11,4 %) und die Russische Föderation (9,0 %), gefolgt von Kasachstan (6,9 %) und Rumänien (4,4 %). Die Gastarbeiterländer Italien (4,0 %) und Griechenland (2,1 %) belegten die Plätze sechs und sieben.
Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall unterscheiden sich die alten und neuen Bundesländer mit Blick auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund sehr deutlich. Der Großteil der Personen mit Migrationshintergrund lebte 2013 im früheren Bundesgebiet und Berlin (16,0 Millionen; 96,6 %), entsprechend wenige in den neuen Ländern ohne Berlin (570 000; 3,4 %). Dabei reichte der Bevölkerungsanteil der Personen mit Migrationshintergrund von 4,1 % in Thüringen bis 28,9 % in Hamburg.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr lässt sich im Jahr 2013 nur für einen Teil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund verlässlich beurteilen, und zwar für jene 15,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn, für die es im Jahr 2012 Vergleichszahlen mit gleicher Begriffsabgrenzung gibt. Diese Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn stieg 2013 um 583 000 Personen oder 3,8 % an. Dies ist der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005.
Zwei Entwicklungen haben entscheidend zu diesem bislang größten Anstieg beigetragen. Zum einen ist im Jahr 2013 die seit 2008 zunehmende Zuwanderung nochmals stark angestiegen: Die Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung wuchs gegenüber 2012 um 363 000 Personen (+ 3,6 %). Zum anderen stieg die Zahl der in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn mit + 4,2 % gegenüber dem Vorjahr etwas stärker an als in der Vergangenheit. Dieser Zuwachs um 221 000 Personen ist auf einen Geburtenüberschuss zurückzuführen.
Methodische Hinweise:
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung ziehen zu können, müssen die Daten entsprechend hochgerechnet werden. Mit dem vorliegenden Berichtsjahr 2013 des Mikrozensus sind erstmals Ergebnisse mit Hochrechnung auf die Zahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 verfügbar.
Der Zensus hat gezeigt, dass am 9. Mai 2011 in Deutschland 80,5 Millionen Menschen lebten, darunter 6,2 Millionen Ausländer. Das sind insgesamt 1,5 Millionen Menschen weniger (darunter 1,1 Millionen Ausländer weniger), als zuvor angenommen wurde. Die neue Hochrechnung hatte entsprechend großen Einfluss auf die Eckdaten der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Anteil an der Gesamtbevölkerung, Anteil der Ausländer). Weitere Erläuterungen hierzu befinden sich im Hinweisblatt der Fachserie 1, Reihe 2.2.
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn gehören alle nach 1950 nach Deutschland Zugewanderten sowie alle in Deutschland geborenen Ausländerinnen und Ausländer. Von den Deutschen mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt besitzen, haben nur jene einen Migrationshintergrund im engeren Sinn, die mit ihren Eltern oder einem Elternteil im selben Haushalt leben, weil nur dann die für die Zuordnung entscheidende Elterninformation vorliegt. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im weiteren Sinn gehören zusätzlich jene Deutschen mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt besitzen und nicht (mehr) mit den Eltern im selben Haushalt leben. Sie sind ausschließlich durch die bislang nur 2005, 2009 und 2013 gestellten Zusatzfragen zum Migrationsstatus der nicht im Haushalt lebenden Eltern als Menschen mit Migrationshintergrund identifizierbar.
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