14.11.2014 10:29 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin
Deutsche Wirtschaft zwischen moderatem Wachstum und Stagnation
Kurzfassung: Deutsche Wirtschaft zwischen moderatem Wachstum und Stagnation Die deutsche Wirtschaft ist nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts im dritten Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 14.11.2014] Deutsche Wirtschaft zwischen moderatem Wachstum und Stagnation
Die deutsche Wirtschaft ist nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts im dritten Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, nachdem sie im zweiten Vierteljahr noch leicht geschrumpft war. Die späte Lage der Sommerferien hatte zuletzt bei wichtigen Indikatoren zu extremen Ausschlägen geführt und damit zeitweilig Sorgen vor einem Abgleiten in die Rezession - also zwei Quartale mit sinkender Wirtschaftsleistung in Folge - genährt. "Die Befürchtung einer Rezession hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Über mehrere Quartale betrachtet setzt die deutsche Wirtschaft ihren moderaten Aufwärtstrend fort, gestützt insbesondere durch den privaten Konsum, aber auch die Exporte", sagt Ferdinand Fichtner, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Die spürbare Eintrübung der Unternehmensstimmung und die stagnierenden Neuaufträge in der Industrie deuten jedoch auf eine vorerst eher geringe Dynamik hin. Vor allem die inländische Nachfrage hat in den vergangenen Monaten nachgegeben. "Die Investitionen in Ausrüstungen, die im dritten Quartal erneut erheblich geschrumpft sind, werden sich wohl auch im Winterhalbjahr schwach entwickeln", sagt DIW-Konjunkturexperte Simon Junker. Dies dürfte vor allem an der Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten liegen: Die konjunkturelle Erholung im Euroraum ist fragil und die Schwellenländer bleiben mehr und mehr hinter den Erwartungen zurück. Auch mit Blick auf die geopolitischen Krisen dürften sich die Unternehmen mit ihren Investitionen zurückgehalten haben. Erst im späteren Verlauf dürften sie im Zuge einer leicht anziehenden Auslandsnachfrage wieder vermehrt investieren.
Der private Verbrauch hat im dritten Quartal indes merklich zur Wirtschaftsleistung beigetragen. "Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt gut und die Löhne steigen deutlich stärker als die Preise", so Junker. Die Konjunkturforscher des DIW Berlin gehen davon aus, dass sich der Beschäftigungsaufbau fortsetzt und der private Konsum auch im weiteren Verlauf das Wachstum ankurbeln wird.
Die Exporte entwickeln sich robust und dürften allmählich sogar etwas an Fahrt gewinnen; die Importe werden aber - angefacht durch die anziehende Binnenwirtschaft - dynamischer zulegen. Der Außenhandel wird deshalb im weiteren Verlauf wohl nicht zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beitragen.
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Die spürbare Eintrübung der Unternehmensstimmung und die stagnierenden Neuaufträge in der Industrie deuten jedoch auf eine vorerst eher geringe Dynamik hin. Vor allem die inländische Nachfrage hat in den vergangenen Monaten nachgegeben. "Die Investitionen in Ausrüstungen, die im dritten Quartal erneut erheblich geschrumpft sind, werden sich wohl auch im Winterhalbjahr schwach entwickeln", sagt DIW-Konjunkturexperte Simon Junker. Dies dürfte vor allem an der Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten liegen: Die konjunkturelle Erholung im Euroraum ist fragil und die Schwellenländer bleiben mehr und mehr hinter den Erwartungen zurück. Auch mit Blick auf die geopolitischen Krisen dürften sich die Unternehmen mit ihren Investitionen zurückgehalten haben. Erst im späteren Verlauf dürften sie im Zuge einer leicht anziehenden Auslandsnachfrage wieder vermehrt investieren.
Der private Verbrauch hat im dritten Quartal indes merklich zur Wirtschaftsleistung beigetragen. "Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt gut und die Löhne steigen deutlich stärker als die Preise", so Junker. Die Konjunkturforscher des DIW Berlin gehen davon aus, dass sich der Beschäftigungsaufbau fortsetzt und der private Konsum auch im weiteren Verlauf das Wachstum ankurbeln wird.
Die Exporte entwickeln sich robust und dürften allmählich sogar etwas an Fahrt gewinnen; die Importe werden aber - angefacht durch die anziehende Binnenwirtschaft - dynamischer zulegen. Der Außenhandel wird deshalb im weiteren Verlauf wohl nicht zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beitragen.
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