17.11.2014 16:06 Uhr in Medien & Presse von ZDF
Unterschätzte Gefahr: ZDF-Dokumentation beleuchtet Kampf gegen Ebola
Kurzfassung: Unterschätzte Gefahr: ZDF-Dokumentation beleuchtet Kampf gegen EbolaWas ist falsch gelaufen bei der Eindämmung der Ebola-Epidemie? Dieser Frage widmet sich am Mittwoch, 19. November 2014, 23.00 Uhr, ...
[ZDF - 17.11.2014] Unterschätzte Gefahr: ZDF-Dokumentation beleuchtet Kampf gegen Ebola
Was ist falsch gelaufen bei der Eindämmung der Ebola-Epidemie? Dieser Frage widmet sich am Mittwoch, 19. November 2014, 23.00 Uhr, die ZDF-Dokumentation "Unterschätzte Gefahr - Der Kampf gegen Ebola".
Ebola hat tausende Todesopfer gefordert. Wenn die schlimmsten Befürchtungen der Weltgesundheitsorganisation WHO wahr werden, könnten es Hunderttausende werden. Im Frühsommer dieses Jahres soll noch die Chance bestanden haben, die Seuche schnell in den Griff zu bekommen. Damals schlug die Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) Alarm. Doch diese Hinweise und Warnungen wurden international zu spät wahrgenommen. Erst allmählich sind große Hilfsoperationen angelaufen, auch durch den Einsatz des Militärs.
Die Dokumentation bietet Einblicke in die am härtesten betroffenen Gebiete in Sierra Leone. In Begleitung eines britischen Arztes geht der Film von Steven Grandison, Halim Hosny und Ulrike Brödermann der Frage nach, wie es zu der ungehinderten Ausbreitung von Ebola kommen konnte. Erste Antworten darauf: Ein marodes Gesundheitssystem in den betroffenen Ländern, eine hohe, nicht an nationale Grenzen gebundene Mobilität und die Weigerung, auf traditionelle Beerdigungsrituale zu verzichten, begünstigten die Ausbreitung. Dazu kam die verzögerte Reaktion der reichen Länder und der Weltgesundheitsorganisation, bis die Seuche ernst genommen und nicht als vorübergehendes regionales Phänomen betrachtet wurde.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte schon früh gewarnt und beklagt heute, dass viele Wochen außer ihnen selbst keiner vor Ort in Westafrika war. Vor allem die Weltgesundheitsorganisation muss sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, die Katastrophe verschlafen zu haben. "Die WHO hätte die Krise früher erkennen und früher den Notfall ausrufen müssen. Und sie hätte auch früher handeln müssen. Selbst einen Monat, nachdem der Notstand ausgerufen war, hat sie keine zusätzlichen Gelder und kein zusätzliches Personal mobilisiert", kritisiert Professor Lawrence Gostin, der am Institut für nationales und Globales Gesundheitsrecht in Washington D.C. lehrt und seit Jahren die WHO berät.
Auch in den westlichen Staaten sind Fehler gemacht worden: Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes läuft erst jetzt an, viel zu spät, wie Experten meinen. Wie viele Tote, wie viel Leid wird die Seuche noch fordern? Ein Ende ist im Augenblick nicht in Sicht.
http://zoom.zdf.de
http://twitter.com/zdf
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ZDF-Strasse 1
55100 Mainz
Deutschland
Telefon: +49 (0) 6131-700
Telefax: +49 (0) 6131-70-12157
URL: http://www.zdf.de
Was ist falsch gelaufen bei der Eindämmung der Ebola-Epidemie? Dieser Frage widmet sich am Mittwoch, 19. November 2014, 23.00 Uhr, die ZDF-Dokumentation "Unterschätzte Gefahr - Der Kampf gegen Ebola".
Ebola hat tausende Todesopfer gefordert. Wenn die schlimmsten Befürchtungen der Weltgesundheitsorganisation WHO wahr werden, könnten es Hunderttausende werden. Im Frühsommer dieses Jahres soll noch die Chance bestanden haben, die Seuche schnell in den Griff zu bekommen. Damals schlug die Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) Alarm. Doch diese Hinweise und Warnungen wurden international zu spät wahrgenommen. Erst allmählich sind große Hilfsoperationen angelaufen, auch durch den Einsatz des Militärs.
Die Dokumentation bietet Einblicke in die am härtesten betroffenen Gebiete in Sierra Leone. In Begleitung eines britischen Arztes geht der Film von Steven Grandison, Halim Hosny und Ulrike Brödermann der Frage nach, wie es zu der ungehinderten Ausbreitung von Ebola kommen konnte. Erste Antworten darauf: Ein marodes Gesundheitssystem in den betroffenen Ländern, eine hohe, nicht an nationale Grenzen gebundene Mobilität und die Weigerung, auf traditionelle Beerdigungsrituale zu verzichten, begünstigten die Ausbreitung. Dazu kam die verzögerte Reaktion der reichen Länder und der Weltgesundheitsorganisation, bis die Seuche ernst genommen und nicht als vorübergehendes regionales Phänomen betrachtet wurde.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte schon früh gewarnt und beklagt heute, dass viele Wochen außer ihnen selbst keiner vor Ort in Westafrika war. Vor allem die Weltgesundheitsorganisation muss sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, die Katastrophe verschlafen zu haben. "Die WHO hätte die Krise früher erkennen und früher den Notfall ausrufen müssen. Und sie hätte auch früher handeln müssen. Selbst einen Monat, nachdem der Notstand ausgerufen war, hat sie keine zusätzlichen Gelder und kein zusätzliches Personal mobilisiert", kritisiert Professor Lawrence Gostin, der am Institut für nationales und Globales Gesundheitsrecht in Washington D.C. lehrt und seit Jahren die WHO berät.
Auch in den westlichen Staaten sind Fehler gemacht worden: Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes läuft erst jetzt an, viel zu spät, wie Experten meinen. Wie viele Tote, wie viel Leid wird die Seuche noch fordern? Ein Ende ist im Augenblick nicht in Sicht.
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