18.11.2014 08:25 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von -
Die ganze Welt kauft Uhren aus dem altmärkischen Kalbe
Kurzfassung: (Mynewsdesk) Am 19. November findet der Außenwirtschaftstag Sachsen-Anhalt 2014 in Magdeburg statt. Hier stellt das Land die Neuausrichtung der Außenwirtschaftsförderung im Rahmen der neuen EU-Strukturfondsperiode 2014 – 2020 vor. Dazu präsentieren wir Ihnen mit „D. Dornblüth & Sohn“ ein Familien-Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, das Uhren im Luxussegment an Liebhaber in die ganze Welt verkauft. Ein Auslandsgeschäft, bei dem das Gefühl für die Zeit und den Kunden eine ...
[- - 18.11.2014] (Mynewsdesk) Am 19. November findet der Außenwirtschaftstag Sachsen-Anhalt 2014 in Magdeburg statt. Hier stellt das Land die Neuausrichtung der Außenwirtschaftsförderung im Rahmen der neuen EU-Strukturfondsperiode 2014 – 2020 vor. Dazu präsentieren wir Ihnen mit „D. Dornblüth & Sohn“ ein Familien-Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, das Uhren im Luxussegment an Liebhaber in die ganze Welt verkauft. Ein Auslandsgeschäft, bei dem das Gefühl für die Zeit und den Kunden eine tragende Rolle spielt.
Die ganze Welt kauft Uhren aus dem altmärkischen Kalbe
Die mechanischen Uhren von „D. Dornblüth & Sohn“ entstehen in Handarbeit
Gerade sind Dirk Dornblüth und seine Frau Anja von der „Munichtime München“ zurück, Deutschlands bedeutendster Ausstellung für hochwertige Uhren. Nahezu alle namhaften Hersteller präsentieren sich hier. Auch die Manufaktur „D. Dornblüth & Sohn“ aus der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts hat auf dieser Messe ihren Stammplatz. Dabei hatte es der 47-jährige Uhrmachermeister in zweiter Generation nicht einmal gezielt vor, in die Liga der Luxus-Armbanduhren aufzusteigen, und schon gar nicht, seine Uhren in der ganzen Welt zu verkaufen. Dirk Dornblüth lässt Dingen und Prozessen genau die Zeit, die sie brauchen, um zu reifen.
1996 hatte er die Werkstatt des Vaters in Kalbe an der Milde übernommen. Was für die bodenständigen Altmärker typisch ist, gilt auch für Dirk Dornblüth: Er ruht in der Zeit. Was sie auch bringt, Dornblüth schaut, wie er die Zeit für sich nutzen kann. Als für den väterlichen Reparaturbetrieb die DDR-Zeit mit ihrer Mangelwirtschaft vorbei war und sich alle Leute moderne, preiswerte Uhren kauften, entdeckte sein achtsames Auge einen neuen Reparaturbedarf – den der Turmuhren an den vielen Dorfkirchen, um deren Erhalt man sich auch in der Altmark nun verstärkt bemühte. Dirk Dornblüth bot seine Hilfe an – und erhielt so manchen Auftrag, der die Werkstatt über Wasser hielt. Die Uhren der alten Dorfkirchen messen heute wieder verlässlich den Tag und die Nacht. Der Uhrmachermeister indes hat sich darauf besonnen, was es heißt, ein Uhr“macher“ zu sein.
Dirk Dornblüth führt durch seinen Manufaktur-Betrieb. Hier arbeiten das Inhaber-Ehepaar, sechs Angestellte und ein Azubi. Die Einrichtung der Werkstadt lässt auf traditionelles Handwerk schließen. „Anfangs mussten wir Kosten sparen, inzwischen ist es unsere Arbeitsphilosophie, soviel wie möglich von den alten Gerätschaften und Techniken des Uhrmacherhandwerks zu erhalten“, erklärt der Uhrmachermeister. Beinahe jedes der 350 Teile einer Uhr wird bei ihm in Handarbeit hergestellt.
Dass er damit neben der Präzisionsarbeit von „Rolex“ und „Glashütte“ bestehen kann, hat er längst bewiesen. „D. Dornblüth & Sohn“ ist eine Marke, für die Kunden 3.000 bis 17.000 Euro bezahlen. „Weil sie etwas ganz Individuelles am Handgelenk tragen, sich von anderen unterscheiden wollen“, sagt Anja Dornblüth. „Und weil sie dem Gang der Zeit zusehen wollen“, ergänzt ihr Mann. „Unsere Kunden schauen mit der Lupe in das mechanische Laufwerk, um zu beobachten, wie die goldenen Zahnrädchen ineinander greifen.“ Und man kann den Uhren dabei zuhören. Mit ihrem leisen Ticken erinnern sie daran, die Zeit nicht zu vergessen. „Wer sie einen Tag mal nicht aufzieht, weiß nicht mehr, wie spät es ist“, lacht Dirk Dornblüth. Das tägliche Drehen am Uhrrädchen ist eine bewusste Umgangsform mit der Zeit, die man zumeist nicht mehr gewohnt ist im digitalen Zeitalter.
Dirk Dornblüth bleibt sich treu und schaut, wie er auch die Digitalisierung des Lebens für sich nutzen kann. „Ohne das Internet könnte es unseren Familienbetrieb in dieser Form gar nicht geben“, meint Ehefrau Anja. Die 37-jährige Betriebswirtschaftlerin ist so ziemlich für alles in der Firma zuständig, was nicht mit dem Uhrenbau zu tun hat. Für den Kontakt zu den Kunden zum Beispiel. Zwei Drittel kommen aus dem Ausland. „Aus den USA, Brasilien, Australien, Kanada, China, Neuseeland oder Indien“, zählt Anja Dornblüth auf. Neben Händlern in den USA, Niederlanden und Australien seien es vor allem Individualkunden, die durch „Weitersagen“ von „D. Dornblüth & Sohn“ erfahren und dann zunächst die Internetseite besuchen. Vor allem die echten Liebhaber von mechanischen Uhrwerken reisen früher oder später persönlich in Kalbe an, um sich beraten und ihre individuelle Uhr anpassen zu lassen. „Diese Kunden verbinden es manchmal mit einer Dienstreise, die meisten aber kommen gezielt nach Deutschland, um unsere Uhrenmanufaktur kennenzulernen“, erzählt die Firmenchefin. Sie lächelt in Gedanken an die erstaunten Gesichter. „Unsere Kunden durchleben auf ihrer Reise durch die Altmark eine gewisse Entschleunigung. Wenn sie sich dann inmitten ländlicher Idylle wiederfinden, sind sie angenehm überrascht.“ Um dies als bleibenden Eindruck mit auf den Nachhause-Weg zu geben, führen die Dornblüths auch schon mal selbst durch die „Stadt der 100 Brücken“, wie ihr Heimatort Kalbe genannt wird. Sie organisieren individuell passende Übernachtungsmöglichkeiten und schlagen Ausflugsrouten zu sehenswerten Zielen in Sachsen-Anhalt vor. Zum Abholen der Uhr würden einige Kunden dann noch einmal wiederkommen, erzählt das Ehepaar.
Das ist dann etwa ein Jahr später. Bei Wartezeiten von bis zu 12 Monaten ist die Firma inzwischen angekommen, so hoch ist die Nachfrage. Wer – wie derzeit sehr beliebt – zur Hochzeit oder zur Geburt eines Kindes eine Dornblüth-Uhr verschenken möchte, muss diese also rechtzeitig in Auftrag geben. 120 bis 140 Uhren verlassen die Manufaktur pro Jahr. „Wenn eine Maschine für einen anderen Arbeitsgang eingerichtet wird, kann das ein bis drei Tage dauern. Im vergangenen Jahr konnte die Fertigungstiefe durch einen Werkstattanbau erhöht werden“, erzählt Dirk Dornblüth und lässt auch nicht unerwähnt, dass der Bau aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde. Mit Hilfe weiterer Maschinen konnte die Wertschöpfung vor Ort auf 95 Prozent gesteigert werden.
Ein jegliches hat eben seine Zeit. Im Vorführ- und Beratungsraum sind in Glasvitrinen alle von „D. Dornblüth & Sohn“ entworfenen Modelle ausgestellt. Die ersten Ideen gehen auf Vater Dieter Dornblüth zurück. Doch dem privaten Handwerker ließen tägliche Routinearbeit und widrige DDR-Umstände weder Zeit noch Raum für selbst konstruierte Uhren. Er verschloss seine Entwürfe für Jahrzehnte in der Schublade. Als er sein eigenes Tüftler-Naturell im Sohn wiederentdeckte, holte er die Pläne wieder vor. Das war Ende der 1990er Jahre – und der Beginn des Firmenkapitels der Dornblüth-Uhrwerksfamilie.
„Uhren ... drängen nicht zur Eile ...“, steht auf der Internetseite von „D. Dornblüth & Sohn“. Kunden, die vor diesen Vitrinen stehen, haben sich bewusst die Zeit genommen, hierher zu reisen.
Bildunterschrift: Uhrmachermeister Dirk Dornblüth bei der Arbeit: Zirka 12 Armbanduhren mit mechanischem Laufwerk werden monatlich in der Manufaktur „D. Dornblüth & Sohn“ in Handarbeit produziert.
Foto: IMG / Kathrain Graubaum
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Die ganze Welt kauft Uhren aus dem altmärkischen Kalbe
Die mechanischen Uhren von „D. Dornblüth & Sohn“ entstehen in Handarbeit
Gerade sind Dirk Dornblüth und seine Frau Anja von der „Munichtime München“ zurück, Deutschlands bedeutendster Ausstellung für hochwertige Uhren. Nahezu alle namhaften Hersteller präsentieren sich hier. Auch die Manufaktur „D. Dornblüth & Sohn“ aus der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts hat auf dieser Messe ihren Stammplatz. Dabei hatte es der 47-jährige Uhrmachermeister in zweiter Generation nicht einmal gezielt vor, in die Liga der Luxus-Armbanduhren aufzusteigen, und schon gar nicht, seine Uhren in der ganzen Welt zu verkaufen. Dirk Dornblüth lässt Dingen und Prozessen genau die Zeit, die sie brauchen, um zu reifen.
1996 hatte er die Werkstatt des Vaters in Kalbe an der Milde übernommen. Was für die bodenständigen Altmärker typisch ist, gilt auch für Dirk Dornblüth: Er ruht in der Zeit. Was sie auch bringt, Dornblüth schaut, wie er die Zeit für sich nutzen kann. Als für den väterlichen Reparaturbetrieb die DDR-Zeit mit ihrer Mangelwirtschaft vorbei war und sich alle Leute moderne, preiswerte Uhren kauften, entdeckte sein achtsames Auge einen neuen Reparaturbedarf – den der Turmuhren an den vielen Dorfkirchen, um deren Erhalt man sich auch in der Altmark nun verstärkt bemühte. Dirk Dornblüth bot seine Hilfe an – und erhielt so manchen Auftrag, der die Werkstatt über Wasser hielt. Die Uhren der alten Dorfkirchen messen heute wieder verlässlich den Tag und die Nacht. Der Uhrmachermeister indes hat sich darauf besonnen, was es heißt, ein Uhr“macher“ zu sein.
Dirk Dornblüth führt durch seinen Manufaktur-Betrieb. Hier arbeiten das Inhaber-Ehepaar, sechs Angestellte und ein Azubi. Die Einrichtung der Werkstadt lässt auf traditionelles Handwerk schließen. „Anfangs mussten wir Kosten sparen, inzwischen ist es unsere Arbeitsphilosophie, soviel wie möglich von den alten Gerätschaften und Techniken des Uhrmacherhandwerks zu erhalten“, erklärt der Uhrmachermeister. Beinahe jedes der 350 Teile einer Uhr wird bei ihm in Handarbeit hergestellt.
Dass er damit neben der Präzisionsarbeit von „Rolex“ und „Glashütte“ bestehen kann, hat er längst bewiesen. „D. Dornblüth & Sohn“ ist eine Marke, für die Kunden 3.000 bis 17.000 Euro bezahlen. „Weil sie etwas ganz Individuelles am Handgelenk tragen, sich von anderen unterscheiden wollen“, sagt Anja Dornblüth. „Und weil sie dem Gang der Zeit zusehen wollen“, ergänzt ihr Mann. „Unsere Kunden schauen mit der Lupe in das mechanische Laufwerk, um zu beobachten, wie die goldenen Zahnrädchen ineinander greifen.“ Und man kann den Uhren dabei zuhören. Mit ihrem leisen Ticken erinnern sie daran, die Zeit nicht zu vergessen. „Wer sie einen Tag mal nicht aufzieht, weiß nicht mehr, wie spät es ist“, lacht Dirk Dornblüth. Das tägliche Drehen am Uhrrädchen ist eine bewusste Umgangsform mit der Zeit, die man zumeist nicht mehr gewohnt ist im digitalen Zeitalter.
Dirk Dornblüth bleibt sich treu und schaut, wie er auch die Digitalisierung des Lebens für sich nutzen kann. „Ohne das Internet könnte es unseren Familienbetrieb in dieser Form gar nicht geben“, meint Ehefrau Anja. Die 37-jährige Betriebswirtschaftlerin ist so ziemlich für alles in der Firma zuständig, was nicht mit dem Uhrenbau zu tun hat. Für den Kontakt zu den Kunden zum Beispiel. Zwei Drittel kommen aus dem Ausland. „Aus den USA, Brasilien, Australien, Kanada, China, Neuseeland oder Indien“, zählt Anja Dornblüth auf. Neben Händlern in den USA, Niederlanden und Australien seien es vor allem Individualkunden, die durch „Weitersagen“ von „D. Dornblüth & Sohn“ erfahren und dann zunächst die Internetseite besuchen. Vor allem die echten Liebhaber von mechanischen Uhrwerken reisen früher oder später persönlich in Kalbe an, um sich beraten und ihre individuelle Uhr anpassen zu lassen. „Diese Kunden verbinden es manchmal mit einer Dienstreise, die meisten aber kommen gezielt nach Deutschland, um unsere Uhrenmanufaktur kennenzulernen“, erzählt die Firmenchefin. Sie lächelt in Gedanken an die erstaunten Gesichter. „Unsere Kunden durchleben auf ihrer Reise durch die Altmark eine gewisse Entschleunigung. Wenn sie sich dann inmitten ländlicher Idylle wiederfinden, sind sie angenehm überrascht.“ Um dies als bleibenden Eindruck mit auf den Nachhause-Weg zu geben, führen die Dornblüths auch schon mal selbst durch die „Stadt der 100 Brücken“, wie ihr Heimatort Kalbe genannt wird. Sie organisieren individuell passende Übernachtungsmöglichkeiten und schlagen Ausflugsrouten zu sehenswerten Zielen in Sachsen-Anhalt vor. Zum Abholen der Uhr würden einige Kunden dann noch einmal wiederkommen, erzählt das Ehepaar.
Das ist dann etwa ein Jahr später. Bei Wartezeiten von bis zu 12 Monaten ist die Firma inzwischen angekommen, so hoch ist die Nachfrage. Wer – wie derzeit sehr beliebt – zur Hochzeit oder zur Geburt eines Kindes eine Dornblüth-Uhr verschenken möchte, muss diese also rechtzeitig in Auftrag geben. 120 bis 140 Uhren verlassen die Manufaktur pro Jahr. „Wenn eine Maschine für einen anderen Arbeitsgang eingerichtet wird, kann das ein bis drei Tage dauern. Im vergangenen Jahr konnte die Fertigungstiefe durch einen Werkstattanbau erhöht werden“, erzählt Dirk Dornblüth und lässt auch nicht unerwähnt, dass der Bau aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde. Mit Hilfe weiterer Maschinen konnte die Wertschöpfung vor Ort auf 95 Prozent gesteigert werden.
Ein jegliches hat eben seine Zeit. Im Vorführ- und Beratungsraum sind in Glasvitrinen alle von „D. Dornblüth & Sohn“ entworfenen Modelle ausgestellt. Die ersten Ideen gehen auf Vater Dieter Dornblüth zurück. Doch dem privaten Handwerker ließen tägliche Routinearbeit und widrige DDR-Umstände weder Zeit noch Raum für selbst konstruierte Uhren. Er verschloss seine Entwürfe für Jahrzehnte in der Schublade. Als er sein eigenes Tüftler-Naturell im Sohn wiederentdeckte, holte er die Pläne wieder vor. Das war Ende der 1990er Jahre – und der Beginn des Firmenkapitels der Dornblüth-Uhrwerksfamilie.
„Uhren ... drängen nicht zur Eile ...“, steht auf der Internetseite von „D. Dornblüth & Sohn“. Kunden, die vor diesen Vitrinen stehen, haben sich bewusst die Zeit genommen, hierher zu reisen.
Bildunterschrift: Uhrmachermeister Dirk Dornblüth bei der Arbeit: Zirka 12 Armbanduhren mit mechanischem Laufwerk werden monatlich in der Manufaktur „D. Dornblüth & Sohn“ in Handarbeit produziert.
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-, Mandy Bunge
Am Alten Theater 6, 39104 Magdeburg, -
Tel.: +49 391 568 99 73; http://shortpr.com/jmkjvy
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Autor der Pressemeldung "Die ganze Welt kauft Uhren aus dem altmärkischen Kalbe" ist -, vertreten durch Mandy Bunge.