Ebola-Impfstoff-Studie in Gabun gestartet

Kurzfassung: Ebola-Impfstoff-Studie in Gabun gestartet An verschiedenen Standorten in den USA, in Europa und Afrika laufen derzeit klinische Phase-I-Studien für einen potenziellen Impfstoff gegen Ebola an. So auc ...
[Deutsches Zentrum für Infektionsforschung - 18.11.2014] Ebola-Impfstoff-Studie in Gabun gestartet
An verschiedenen Standorten in den USA, in Europa und Afrika laufen derzeit klinische Phase-I-Studien für einen potenziellen Impfstoff gegen Ebola an. So auch die Prüfung am CERMEL in Lambaréné in Gabun, die Wissenschaftler der Universität Tübingen gemeinsam mit den Kollegen vor Ort durchführen. "Die klinische Studie soll Informationen darüber liefern, wie gut der Impfstoff von Menschen in der afrikanischen Bevölkerung vertragen wird", erklärt der Studienkoordinator Prof. Peter Kremsner, Direktor am Tropenmedizinischen Institut der Universität Tübingen und Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Das Projekt werde von entscheidender Bedeutung sein, um eine schnelle Verteilung des Impfstoffes in Westafrika zu ermöglichen, sobald eine sichere und immunogene Dosis etabliert ist.
Die Studie ist Teil eines unlängst unter Führung der WHO gegründeten internationalen Experten-Konsortiums (VEBCON), dessen Ziel die rasche und koordinierte klinische Testung der Vakzine ist. Der Impfstoffkandidat rVSV- ZEBOV wird von der WHO an den verschiedenen Standorten zur Verfügung gestellt. Die klinische Prüfung in Gabun wird außerdem von dem in Deutschland neu gestarteten Forschungskonsortium EBOKON unterstützt, das bis Ende 2015 über 2 Millionen Euro vom BMBF erhält. EBOKON wurde jüngst vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) initiiert, um die Ebola-Forschung zu stärken und den Kampf gegen die Epidemie zu unterstützen. Das DZIF unterstützt außerdem die am Universitätsklinikum Eppendorf laufende Studie, die zeitgleich startet.
Untersucht wird in der klinischen Phase-I-Prüfung die Sicherheit und Verträglichkeit von verschiedenen Dosierungen des Impfstoffs. Bei dem Impfstoffkandidaten handelt es sich um ein abgeschwächtes, gentechnisch verändertes Vesikuläres Stomatitis-Virus (VSV), das ein Oberflächenprotein des Ebola-Virus trägt. Gegen dieses Protein soll das Immunsystem der Geimpften Antikörper bilden, die im Falle eines Kontakts mit dem Ebola-Virus die Krankheit zu verhindern helfen. "Wir hoffen, dass der Impfstoff auch wirksam sein wird", sagt Kremsner.
Die erste Impfung erfolgt heute. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich bereits in wenigen Wochen zur Verfügung stehen. Anhand dieser Daten soll zeitnah eine Entscheidung darüber gefällt werden, ob dieser Impfstoff in den betroffenen westafrikanischen Ländern eingesetzt werden kann und wenn ja, in welcher Dosierung.

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Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit rund 200 Wissenschaftler aus 32 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Einer der Schwerpunkte ist die Forschung zu neu auftretenden Infektionskrankheiten. Mehr Informationen finden Sie unter www.dzif.de.
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Obwohl Antibiotika und Impfstoffe seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden, sind Infektionen weiterhin für eine immense Zahl an Erkrankungen und Todesfällen weltweit verantwortlich. Zu den großen Herausforderungen gehören neben chronischen und armutsassoziierten Infektionskrankheiten insbesondere auch neu auftretende, mikrobielle und virale Infektionen, die sich über moderne Transportwege schnell global ausbreiten. Das rasche Auftreten von Resistenzen gegenüber auf dem Markt befindlichen Anti-Infektiva stellt eine weitere ernste Bedrohung dar. Dazu kommen Infektionen bei immunsupprimierten Patienten, denen durch die moderne Hochleistungsmedizin insbesondere auf dem Gebiet der Transplantation und Onkologie der Weg gebahnt wird.Zur Bekämpfung der Infektionserreger und den damit verbundenen Bedrohungen für die Gesundheit sind neue, integrative und interdisziplinäre Ansätze erforderlich, in denen Experten auf den Gebieten der translationalen Grundlagenforschung, der Epidemiologie und der Klinik eng zusammenarbeiten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat im Jahre 2011 das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung gegründet, in welchem Universitäten, Universitätskliniken, Leibniz- und Max-Planck-Institute und Helmholtz-Zentren sowie Bundesforschungseinrichtungen mit ausgeprägtem Profil auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten zusammengeführt werden, um den wichtigsten infektiologischen Herausforderungen mit einem integrativen Ansatz zu begegnen.
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