25.11.2014 09:25 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Statistisches Bundesamt
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2014
Kurzfassung: Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2014Die deutsche Wirtschaft hat sich in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen: Wie das Statistische Bundesamt ...
[Statistisches Bundesamt - 25.11.2014] Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2014
Die deutsche Wirtschaft hat sich in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung vom 14. November 2014 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2014 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,1 % höher als im Vorquartal. Im zweiten Quartal 2014 war das BIP geringfügig zurückgegangen (- 0,1 %), nachdem die deutsche Wirtschaft mit viel Schwung ins Jahr gestartet war (erstes Quartal 2014: + 0,8 %).
Positive Impulse kamen im dritten Quartal 2014 preis-, saison- und kalenderbereinigt vor allem von den privaten Konsumausgaben, die im Vergleich zum Vorquartal kräftig erhöht wurden (+ 0,7 %). Auch die Konsumausgaben des Staates nahmen zu, und zwar um 0,6 %. Darüber hinaus stützte der Außenhandel die deutsche Wirtschaft: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen gegenüber dem zweiten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,9 %. Sie legten damit stärker zu als die Importe (+ 1,7 %). Dadurch hatte der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - einen leicht positiven Effekt auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Dagegen waren die Investitionen insgesamt rückläufig: Vor allem in Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde 2,3 % weniger investiert als im Vorquartal. Die Investitionen in Bauten gingen leicht zurück (- 0,3 %). Zudem gab es einen Vorratsabbau, der das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bremste (- 0,5 Prozentpunkte).
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen: Das preisbereinigte BIP war im dritten Quartal 2014 um 1,2 % höher als im dritten Quartal 2013. Da die Zahl der Arbeitstage in beiden Quartalen gleich war, gab es keinen rechnerischen Kalendereinfluss.
Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2014 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 42,9 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 384 000 Personen oder 0,9 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, ist im dritten Quartal 2014 um 0,3 % gestiegen. Je Erwerbstätigenstunde gemessen war der Anstieg mit + 0,2 % etwas geringer, da im Durchschnitt je Erwerbstätigen 0,1 % mehr Arbeitsstunden geleistet wurden als im Vorjahr. Dies ergaben erste vorläufige Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.
Im Vorjahresvergleich kamen die positiven Impulse im dritten Quartal 2014 vor allem vom dynamischen Außenhandel: Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen nach vorläufigen Berechnungen um 4,8 %, die Importe nur um 3,6 %. Dadurch trug der Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen 0,7 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei. Auch die Nachfrage aus dem Inland war überwiegend höher als im Vorjahr: In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 2,6 % mehr investiert. Die Bauinvestitionen stiegen ebenfalls, aber nur um 0,5 %, wobei sich der gewerbliche Bau besser entwickelte als der öffentliche. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,2 % höher als im Vorjahr, die des Staates um 1,3 %. Der Vorratsabbau wirkte sich dagegen negativ auf das BIP-Wachstum aus (- 0,7 Prozentpunkte).
Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung war im dritten Quartal 2014 in fast allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Unternehmensdienstleister (+ 2,4 %), gefolgt von Handel, Verkehr, Gastgewerbe sowie Verarbeitendem Gewerbe (jeweils + 2,0 %). Auch das Baugewerbe steigerte seine Wirtschaftsleistung, und zwar um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr. Lediglich bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern gab es einen Rückgang (- 1,5 %). Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche stieg im dritten Quartal 2014 um 1,3 % gegenüber dem dritten Quartal 2013.
In jeweiligen Preisen waren sowohl das Bruttoinlandsprodukt als auch das Bruttonationaleinkommen im dritten Quartal 2014 um 3,0 % höher als im dritten Quartal 2013. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, nahm insgesamt um 3,5 % zu. Dabei stieg nach ersten vorläufigen Berechnungen das Arbeitnehmerentgelt mit + 3,7 % etwas stärker als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen, die um 3,3 % zunahmen. Die Nettolöhne und -gehälter waren im Durchschnitt je Arbeitnehmer berechnet nur um 2,4 % höher als ein Jahr zuvor, da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,1 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,4 % und damit in ähnlicher Größenordnung wie die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 2,3 %). Daraus errechnet sich für die Sparquote der privaten Haushalte im dritten Quartal 2014 ein vorläufiger Wert von 7,9 %; das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.
Im Zusammenhang mit der erstmaligen Berechnung des dritten Quartals 2014 wurden die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die ersten zwei Quartale 2014 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Dabei ergaben sich auch für das Bruttoinlandsprodukt geringfügige Abweichungen von den bisherigen Ergebnissen. Zusätzlich wurden neue Ergebnisse für den Staatssektor eingearbeitet, um die Kohärenz der VGR-Daten mit den am 30. September 2014 gemeldeten Daten zum Staatsdefizit im Rahmen der sogenannten Maastricht-Notifikation sicherzustellen. Dies führte ab 2010 zu teilweise erheblichen Korrekturen bei den (staatlichen) Ausrüstungsinvestitionen und den Vorratsveränderungen. Bei saison- und kalenderbereinigten Reihen kann es wie üblich zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe kommen. Alle Angaben basieren auf den neuen Konzepten des ESVG 2010, auf das die deutsche VGR im Rahmen der Generalrevision 2014 am 1. September dieses Jahres umgestellt wurde.
Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam
Telefon: +49 611 75 2626
E-Mail: bip-info@destatis.de
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2014 (PDF, 164 kB, Datei ist nicht barrierefrei)
Die deutsche Wirtschaft hat sich in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung vom 14. November 2014 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2014 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,1 % höher als im Vorquartal. Im zweiten Quartal 2014 war das BIP geringfügig zurückgegangen (- 0,1 %), nachdem die deutsche Wirtschaft mit viel Schwung ins Jahr gestartet war (erstes Quartal 2014: + 0,8 %).
Positive Impulse kamen im dritten Quartal 2014 preis-, saison- und kalenderbereinigt vor allem von den privaten Konsumausgaben, die im Vergleich zum Vorquartal kräftig erhöht wurden (+ 0,7 %). Auch die Konsumausgaben des Staates nahmen zu, und zwar um 0,6 %. Darüber hinaus stützte der Außenhandel die deutsche Wirtschaft: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen gegenüber dem zweiten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,9 %. Sie legten damit stärker zu als die Importe (+ 1,7 %). Dadurch hatte der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - einen leicht positiven Effekt auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Dagegen waren die Investitionen insgesamt rückläufig: Vor allem in Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde 2,3 % weniger investiert als im Vorquartal. Die Investitionen in Bauten gingen leicht zurück (- 0,3 %). Zudem gab es einen Vorratsabbau, der das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bremste (- 0,5 Prozentpunkte).
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen: Das preisbereinigte BIP war im dritten Quartal 2014 um 1,2 % höher als im dritten Quartal 2013. Da die Zahl der Arbeitstage in beiden Quartalen gleich war, gab es keinen rechnerischen Kalendereinfluss.
Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2014 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 42,9 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 384 000 Personen oder 0,9 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, ist im dritten Quartal 2014 um 0,3 % gestiegen. Je Erwerbstätigenstunde gemessen war der Anstieg mit + 0,2 % etwas geringer, da im Durchschnitt je Erwerbstätigen 0,1 % mehr Arbeitsstunden geleistet wurden als im Vorjahr. Dies ergaben erste vorläufige Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.
Im Vorjahresvergleich kamen die positiven Impulse im dritten Quartal 2014 vor allem vom dynamischen Außenhandel: Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen nach vorläufigen Berechnungen um 4,8 %, die Importe nur um 3,6 %. Dadurch trug der Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen 0,7 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei. Auch die Nachfrage aus dem Inland war überwiegend höher als im Vorjahr: In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 2,6 % mehr investiert. Die Bauinvestitionen stiegen ebenfalls, aber nur um 0,5 %, wobei sich der gewerbliche Bau besser entwickelte als der öffentliche. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,2 % höher als im Vorjahr, die des Staates um 1,3 %. Der Vorratsabbau wirkte sich dagegen negativ auf das BIP-Wachstum aus (- 0,7 Prozentpunkte).
Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung war im dritten Quartal 2014 in fast allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Unternehmensdienstleister (+ 2,4 %), gefolgt von Handel, Verkehr, Gastgewerbe sowie Verarbeitendem Gewerbe (jeweils + 2,0 %). Auch das Baugewerbe steigerte seine Wirtschaftsleistung, und zwar um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr. Lediglich bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern gab es einen Rückgang (- 1,5 %). Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche stieg im dritten Quartal 2014 um 1,3 % gegenüber dem dritten Quartal 2013.
In jeweiligen Preisen waren sowohl das Bruttoinlandsprodukt als auch das Bruttonationaleinkommen im dritten Quartal 2014 um 3,0 % höher als im dritten Quartal 2013. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, nahm insgesamt um 3,5 % zu. Dabei stieg nach ersten vorläufigen Berechnungen das Arbeitnehmerentgelt mit + 3,7 % etwas stärker als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen, die um 3,3 % zunahmen. Die Nettolöhne und -gehälter waren im Durchschnitt je Arbeitnehmer berechnet nur um 2,4 % höher als ein Jahr zuvor, da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,1 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,4 % und damit in ähnlicher Größenordnung wie die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 2,3 %). Daraus errechnet sich für die Sparquote der privaten Haushalte im dritten Quartal 2014 ein vorläufiger Wert von 7,9 %; das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.
Im Zusammenhang mit der erstmaligen Berechnung des dritten Quartals 2014 wurden die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die ersten zwei Quartale 2014 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Dabei ergaben sich auch für das Bruttoinlandsprodukt geringfügige Abweichungen von den bisherigen Ergebnissen. Zusätzlich wurden neue Ergebnisse für den Staatssektor eingearbeitet, um die Kohärenz der VGR-Daten mit den am 30. September 2014 gemeldeten Daten zum Staatsdefizit im Rahmen der sogenannten Maastricht-Notifikation sicherzustellen. Dies führte ab 2010 zu teilweise erheblichen Korrekturen bei den (staatlichen) Ausrüstungsinvestitionen und den Vorratsveränderungen. Bei saison- und kalenderbereinigten Reihen kann es wie üblich zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe kommen. Alle Angaben basieren auf den neuen Konzepten des ESVG 2010, auf das die deutsche VGR im Rahmen der Generalrevision 2014 am 1. September dieses Jahres umgestellt wurde.
Weitere Auskünfte gibt:
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