20 Jahre Brücke zwischen Ost und West

Kurzfassung: 20 Jahre Brücke zwischen Ost und WestIAMO-Direktor Prof. Dr. Thomas Glauben betonte in seiner Eröffnungsrede die besondere Rolle des IAMO als akademische Brücke zwischen Ost und West. Eine Brücke, ...
[Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa - 25.11.2014] 20 Jahre Brücke zwischen Ost und West
IAMO-Direktor Prof. Dr. Thomas Glauben betonte in seiner Eröffnungsrede die besondere Rolle des IAMO als akademische Brücke zwischen Ost und West. Eine Brücke, die Begegnungen ermögliche und damit Kenntnis, Verständnis und Gemeinsamkeit schaffe. "Die Forschung des IAMO hat maßgebende Erkenntnisse zu agrarischen Entwicklungen und den Lebensumständen der Menschen in Europa und Asien hervorgebracht.", so Glauben. Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, bestätigte dem Institut in seiner Grußrede die hervorragende Expertise auf dem Feld der Umgestaltung von Agrarökonomien, die nicht nur zum Verständnis, sondern auch zur Bewältigung der tief greifenden Veränderungen ländlicher Räume beitrage. Darüber hinaus verwies er auf den Beitrag des IAMO zur Internationalisierung Sachsen-Anhalts. Auch Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschafts-ministerium, gratulierte dem Institut und hob hervor, dass die Forschungsergebnisse der Hallenser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Eingang in die tägliche Arbeit seines Ministeriums fänden. Prof. Dr. Udo Sträter, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), überbrachte herzlichste Glückwünsche und lobte die Partnerschaft zwischen beiden Einrichtungen. Der 1998 geschlossene Kooperationsvertrag bildet den Rahmen für gemeinsame Berufungen, Forschungsprojekte und Nachwuchsförderung. Dr. Bernd Wiegand, der Hallenser Oberbürgermeister, übermittelte die Glückwünsche der Stadt. Im Dreiklang aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur schätze er alle Aktivitäten des IAMO auch als Werbung für Halle (Saale).
In seiner Festrede gratulierte Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, dem IAMO zum 20-jährigen Geburtstag und würdigte das Institut als "geradezu idealtypisches Leibniz-Institut", das fruchtbare Kooperationsbeziehungen innerhalb und außerhalb der Leibniz-Gemeinschaft unterhalte, sich in fünf Leibniz-Forschungsverbünden engagiere und Gründungsmitglied des Leibniz-WissenschaftsCampus Halle - Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) sei. Neben dem aktiven Einbringen des IAMO in die Ausgestaltung und Entwicklung dieser Netzwerke würdigte Kleiner die interdisziplinären Themenfelder von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Er wünschte dem Institut weiterhin und zunehmend offene Partner in Wirtschaft und Politik. IAMO-Direktor Prof. Dr. Alfons Balmann zog anschließend Bilanz der letzten 20 Jahre und gab einen Ausblick auf künftige Entwicklungen. In den ersten Jahren nach der Gründung sei es vor allem darum gegangen, das Arbeitsgebiet selbst zu entwickeln, also die Auseinandersetzung mit dem völlig neuartigen Untersuchungsgegenstand der Transformation des Agrar- und Ernährungssektors und der ländlichen Räume in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Nach 2000 investierte das Institut besonders in den wissenschaftlichen Nachwuchs. Wesentliche Bausteine waren einerseits die Beteiligung am Promotionskolleg Agrarökonomik, die IAMO Graduate School und das IAMO Gastwissenschaftlerprogramm sowie andererseits die Förderung eigenverantwortlicher Forschung sehr motivierter und qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Balmann hob die besondere Stellung des IAMO als in seiner Art weltweit einmalige Einrichtung hervor. Die Themenfelder des Instituts seien auch künftig von gesamtstaatlicher Relevanz. Dies ergebe sich aus den Implikationen der allgemeinen Globalisierungsprozesse für die Untersuchungsregionen selber sowie auch der Auswirkungen der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungen in den Untersuchungsregionen auf Deutschland.
Über "Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung des Agrar- und Ernährungssektors in den Transformationsländern" diskutierten im zweiten Teil der Festveranstaltung Prof. Dr. Johan Swinnen, Professor für Entwicklungsökonomie an der Katholieke Universiteit Leuven in Belgien und Präsident der International Association of Agricultural Economists, Prof. Xiaohua Yu Ph.D., Professor für Agrarökonomie in Entwicklungs- und Transformationsländern der Georg-August-Universität Göttingen und IAMO-Direktor Prof. Dr. Thomas Herzfeld. Der Göttinger Agrarökonom Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel moderierte die Podiumsdiskussion. Swinnen benannte die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, die Entwicklung der Nahrungsmittel- und Energiepreise oder Konflikte wie derzeit in der Ukraine als Themen, mit denen sich das IAMO auch in Zukunft beschäftigen sollte. Yu würdigte insbesondere die Erweiterung der Untersuchungsregionen des IAMO auf China und die Transformationsländer Zentralasiens. 2008 wurde am IAMO die Internationale Forschergruppe China gegründet, die seitdem unterschiedlichste Fragestellungen zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklungen im ländlichen China untersucht. Aus Yus Sicht sind Themen wie Bildung und Ernährung auch zukünftig von besonderer Bedeutung. Herzfeld lenkte den Blick auf die Rolle der Institutionen bei Transformationsprozessen. Die Variationen der Institutionen zu verstehen und deren Qualität messbar zu machen, benannte er als wesentliche künftige Herausforderung. Die Wissenschaftler waren sich einig, neben der Untersuchung der Märkte und Institutionen brauche es darüber hinaus ein besseres Verständnis menschlichen Verhaltens auch im Hinblick auf kulturelle Unterschiede. Hier seien derzeit noch viele ökonomische Modelle unvollständig.
Für das 1994 gegründete Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) bilden akademische Originalität und gesellschaftliche Relevanz die Leitlinien der Forschung. Forschungsergebnisse werden in anerkannten Fachzeitschriften publiziert und aktiv an politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger sowie die breite Öffentlichkeit herangetragen. Dabei bekennt sich das IAMO zu einer modernen, wettbewerbsorientierten Forschungskultur, bei der attraktive Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten, Internationalität, Gleichstellung und Familienfreundlichkeit als Selbstverständlichkeit gelten. Die derzeit über 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts stammen aus mehr als 20 Nationen.
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Bildmaterial
Prof. Dr. Udo Sträter, Prof. Dr. Matthias Kleiner, Prof. Dr. Thomas Glauben, Dr. Reiner Haseloff (v. li. n. re.) im Gespräch bei der Festveranstaltung "20 Jahre IAMO". Foto: Markus Scholz. IAMO
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Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel, Prof. Dr. Jo Swinnen, Prof. Xiaohua Yu Ph.D. und Prof. Dr. Thomas Herzfeld (v. li. n. re.) diskutieren über künftige Herausforderungen der Branche. Foto: Markus Scholz. IAMO
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Die Festveranstaltung "20 Jahre IAMO" fand am Institutssitz in Halle (Saale) statt. Foto: Markus Scholz. IAMO
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Über das IAMO
Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) widmet sich der Analyse von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungsprozessen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie in den ländlichen Räumen. Sein Untersuchungsgebiet erstreckt sich von der sich erweiternden EU über die Transformationsregionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas bis nach Zentral- und Ostasien. Das IAMO leistet dabei einen Beitrag zum besseren Verständnis des institutionellen, strukturellen und technologischen Wandels. Darüber hinaus untersucht es die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Agrar- und Ernährungssektor sowie die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung. Für deren Bewältigung werden Strategien und Optionen für Unternehmen, Agrarmärkte und Politik abgeleitet und analysiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 gehört das IAMO als außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft an.

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Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa
Die Arbeit des IAMO soll nicht nur zum Verständnis, sondern auch zur Bewältigung der tief greifenden Veränderungsprozesse und der andauernden Entwicklungsdefizite in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der ländlichen Räume seines Untersuchungsgebietes beitragen. Aus diesem Anspruch ergeben sich die drei Kernaufgaben des Institutes: International ausgerichtete agrar- und ernährungsökonomische Forschung unter Einbeziehung der Entwicklung ländlicher Räume, Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.Das Institut versteht sich als gestaltende Kraft der internationalen agrarökonomischen Forschung. Exzellente Forschung bildet den Motor der Entwicklung des Institutes und schafft erst die Voraussetzungen für die Erfüllung der anderen beiden Kernaufgaben. So dient das IAMO auch als Forum des Austausches und fördert auf diese Weise die internationale Vernetzung der Forschung und den Dialog zwischen Entscheidungsträgern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Angesichts der großen und neuartigen Herausforderungen gewinnt eine wissenschaftsbasierte Politikberatung immer mehr an Bedeutung für die Arbeit des IAMO. Zudem nutzt es seine Kompetenzen und Mittel für die Qualifizierung von WissenschaftlerInnen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei in der Förderung des akademischen Nachwuchses aus den Partnerländern. Durch seine internationale Ausrichtung und Zusammenarbeit mit anderen Lehr- und Forschungseinrichtungen trägt das IAMO zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Halle in Mitteldeutschland bei. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet auch die Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) insbesondere mit dem Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften als Teil der Naturwissenschaftlichen Fakultät III und dem Wirtschaftswissenschaftlichen Bereich als Teil der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
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