02.12.2014 10:44 Uhr in Kultur & Kunst von -
Handlungsbedarf beim Aufbau des Leitmarkts: Nationale Plattform Elektromobilität zieht Zwischenbilanz
Kurzfassung: (Mynewsdesk) Berlin, 2. Dezember 2014. Die Nationale Plattform Elektromobilität hat heute Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Fortschrittsbericht 2014 überreicht – eine Bilanz der Marktvorbereitungsphase. Mit 17 Fahrzeugmodellen heimischer Marken ist Deutschland auf dem Weg zum internationalen Leitanbieter. 2015 bringen die deutschen Hersteller weitere 12 Serienmodelle auf den Markt. Im internationalen Vergleich der Leitmärkte liegt Deutschland jedoch mit 24.000 Elektrofahrzeugen, 4.800 ...
[- - 02.12.2014] (Mynewsdesk) Berlin, 2. Dezember 2014. Die Nationale Plattform Elektromobilität hat heute Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Fortschrittsbericht 2014 überreicht – eine Bilanz der Marktvorbereitungsphase. Mit 17 Fahrzeugmodellen heimischer Marken ist Deutschland auf dem Weg zum internationalen Leitanbieter. 2015 bringen die deutschen Hersteller weitere 12 Serienmodelle auf den Markt. Im internationalen Vergleich der Leitmärkte liegt Deutschland jedoch mit 24.000 Elektrofahrzeugen, 4.800 öffentlich zugänglichen Normalladepunkten und 100 Schnellladepunkten nur im Mittelfeld. Nur wenn zusätzliche monetäre und nicht-monetäre Anreize geschaffen werden, erreicht Deutschland nach heutigem Kenntnisstand das Eine-Million-Ziel.
Leitanbieterschaft, Leitmarkt und eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen: Deutschland hat sich in der Elektromobilität ambitionierte Ziele für das Jahr 2020 gesetzt. „Wir sind auf einem guten Weg Leitanbieter zu werden, befinden uns beim Ziel Leitmarkt jedoch derzeit nur im Mittelfeld“, sagte Henning Kagermann, acatech Präsident und Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität. Das Eine-Million-Ziel erreicht Deutschland nach heutigem Kenntnisstand nur, wenn zusätzliche Marktanreize für die Elektromobilität geschaffen werden. Preis, Reichweite und Ladeinfrastruktur seien dabei zentrale Faktoren für einen erfolgreichen Markthochlauf, denn sie beeinflussten nach den Worten des acatech Präsidenten maßgeblich die Akzeptanz der Elektromobilität durch die Nutzer. Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, betonte die Rolle der Elektromobilität für den Standort Deutschland: „Nur wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland etablieren, von den Materialien über die integrierte Zell- und Batterieproduktion bis hin zu den Antriebstechnologien, nutzen wir unsere gute Ausgangsposition und stärken mit Elektromobilität nachhaltig den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort.“
In ihrem Fortschrittsbericht 2014 empfiehlt die NPE die Einführung einer Sonderabschreibung (Sonder-AfA) für gewerbliche Nutzer: Flotten und Dienstwagen machen 60 Prozent des Neuwagenmarkts aus und sind ein Türöffner für die Elektromobilität. Mit den Stückzahlen muss auch die Ladeinfrastruktur wachsen. Für deren Ausbau empfiehlt die NPE eine Kombination aus privaten und öffentlichen Investitionen. Mit Blick auf die Kundenfreundlichkeit der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur sollten deren Betreiber aus Sicht der NPE einen barrierefreien Zugang sicherstellen und den Kunden das ad hoc-Laden ermöglichen.
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), verwies darauf, dass die deutschen Hersteller bei der Elektromobilität Vorreiter sind. „In keinem anderen Land haben Autokäufer eine so große Auswahl an Elektromodellen“, so Wissmann. Allein in den vergangenen Jahren haben Hersteller und Zulieferer rund 12 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung der Elektromobilität investiert. Um dieses Innovationstempo zu halten, sollten die enormen Anstrengungen der Industrie unterstützt und die Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie bisher gefördert werden. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie: „ Die Kooperation von Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Gesellschaft in der NPE ist international einmalig. Sie ist ein Vorbild. Die enge Zusammenarbeit der Leitbranchen, etwa Automobil, Energie, Chemie, Maschinenbau oder Informations- und Kommunikationstechnologie, entlang der Wertschöpfungskette hat sich etabliert. Das ist gut für den Erfolg von Elektromobilität made in Germany. Jetzt muss es weiter gehen, indem Deutschland technologieoffen Forschung und Entwicklung fördert und Rahmenbedingungen verbessert.“
Als Schlüssel zur nachhaltigen Umgestaltung der Mobilität gewinnt Elektromobilität auch international an Bedeutung. Das belegt die weltweit hohe Marktdynamik mit Zuwachsraten von durchschnittlich 46 Prozent, insbesondere in Ländern mit unterstützenden Rahmenbedingungen. Der von der NPE durchgeführte internationale Vergleich zeigt die Vielfalt der Instrumente, mit denen Elektromobilität gefördert wird. Dazu zählen neben monetären Anreizen wie Kaufprämien und steuerlichen Bestimmungen auch der Abbau von Hürden im Alltag, beispielsweise beim Laden am Arbeitsplatz oder durch reservierte Parkplätze vor Ladesäulen. Diese Anreizpakete werden in den jeweiligen Ländern unterschiedlich geschnürt und basieren auf lokalen, ökonomischen und ökologischen Randbedingungen sowie politischen Vorgaben und Zielen. Sie lassen sich deshalb nicht einfach kopieren. Das angekündigte Elektromobilitätsgesetz sei jedoch ein Schritt in die richtige Richtung und müsse nun zügig umgesetzt werden, betonte Henning Kagermann.
Gemeinsam mit dem Fortschrittsbericht 2014 hat die NPE auch die „Deutsche Normungs-Roadmap Elektromobilität - Version 3.0“ an die Bundesregierung übergeben. Die Roadmap definiert die deutsche Normungsstrategie und dient zugleich als internationales Diskussionspapier. Sie soll die weltweite Zusammenarbeit für die Elektromobilität fördern, etwa mit den USA und China.
In der von acatech koordinierten Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) gestalten rund 150 Experten aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft seit 2010 die Elektromobilität in Deutschland. Die Plattform wurde auf Initiative der Bundesregierung gegründet und koordiniert den Aufbau des Leitmarkts in den Bereichen Infrastruktur, Produkte, Standardisierung und Ausbildung. Mit dem nun vorgelegten Bericht verpflichten sich alle Beteiligten erneut, die Entwicklung der Elektromobilität bis 2017 zu begleiten.
An den Schnittstellen unterschiedlicher Branchen und wissenschaftlicher Disziplinen identifiziert die Plattform erfolgskritische Themen für Forschung und Entwicklung und wertet nationale und internationale Aktivitäten auf dem Feld der Elektromobilität aus. Die Mitglieder fassen ihre Empfehlungen und Impulse in Berichten und kontinuierlichen Monitorings zusammen. Anhand einer systemischen Roadmap setzt die NPE die Arbeitsschritte für ein nutzerfreundliches System Elektromobilität um. Deren Grundlage bilden Studien wie etwa zum Markthochlauf von Elektrofahrzeugen.
Weitere Informationen: www.nationale-plattform-elektromobilitaet.de
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.
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Leitanbieterschaft, Leitmarkt und eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen: Deutschland hat sich in der Elektromobilität ambitionierte Ziele für das Jahr 2020 gesetzt. „Wir sind auf einem guten Weg Leitanbieter zu werden, befinden uns beim Ziel Leitmarkt jedoch derzeit nur im Mittelfeld“, sagte Henning Kagermann, acatech Präsident und Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität. Das Eine-Million-Ziel erreicht Deutschland nach heutigem Kenntnisstand nur, wenn zusätzliche Marktanreize für die Elektromobilität geschaffen werden. Preis, Reichweite und Ladeinfrastruktur seien dabei zentrale Faktoren für einen erfolgreichen Markthochlauf, denn sie beeinflussten nach den Worten des acatech Präsidenten maßgeblich die Akzeptanz der Elektromobilität durch die Nutzer. Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, betonte die Rolle der Elektromobilität für den Standort Deutschland: „Nur wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland etablieren, von den Materialien über die integrierte Zell- und Batterieproduktion bis hin zu den Antriebstechnologien, nutzen wir unsere gute Ausgangsposition und stärken mit Elektromobilität nachhaltig den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort.“
In ihrem Fortschrittsbericht 2014 empfiehlt die NPE die Einführung einer Sonderabschreibung (Sonder-AfA) für gewerbliche Nutzer: Flotten und Dienstwagen machen 60 Prozent des Neuwagenmarkts aus und sind ein Türöffner für die Elektromobilität. Mit den Stückzahlen muss auch die Ladeinfrastruktur wachsen. Für deren Ausbau empfiehlt die NPE eine Kombination aus privaten und öffentlichen Investitionen. Mit Blick auf die Kundenfreundlichkeit der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur sollten deren Betreiber aus Sicht der NPE einen barrierefreien Zugang sicherstellen und den Kunden das ad hoc-Laden ermöglichen.
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), verwies darauf, dass die deutschen Hersteller bei der Elektromobilität Vorreiter sind. „In keinem anderen Land haben Autokäufer eine so große Auswahl an Elektromodellen“, so Wissmann. Allein in den vergangenen Jahren haben Hersteller und Zulieferer rund 12 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung der Elektromobilität investiert. Um dieses Innovationstempo zu halten, sollten die enormen Anstrengungen der Industrie unterstützt und die Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie bisher gefördert werden. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie: „ Die Kooperation von Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Gesellschaft in der NPE ist international einmalig. Sie ist ein Vorbild. Die enge Zusammenarbeit der Leitbranchen, etwa Automobil, Energie, Chemie, Maschinenbau oder Informations- und Kommunikationstechnologie, entlang der Wertschöpfungskette hat sich etabliert. Das ist gut für den Erfolg von Elektromobilität made in Germany. Jetzt muss es weiter gehen, indem Deutschland technologieoffen Forschung und Entwicklung fördert und Rahmenbedingungen verbessert.“
Als Schlüssel zur nachhaltigen Umgestaltung der Mobilität gewinnt Elektromobilität auch international an Bedeutung. Das belegt die weltweit hohe Marktdynamik mit Zuwachsraten von durchschnittlich 46 Prozent, insbesondere in Ländern mit unterstützenden Rahmenbedingungen. Der von der NPE durchgeführte internationale Vergleich zeigt die Vielfalt der Instrumente, mit denen Elektromobilität gefördert wird. Dazu zählen neben monetären Anreizen wie Kaufprämien und steuerlichen Bestimmungen auch der Abbau von Hürden im Alltag, beispielsweise beim Laden am Arbeitsplatz oder durch reservierte Parkplätze vor Ladesäulen. Diese Anreizpakete werden in den jeweiligen Ländern unterschiedlich geschnürt und basieren auf lokalen, ökonomischen und ökologischen Randbedingungen sowie politischen Vorgaben und Zielen. Sie lassen sich deshalb nicht einfach kopieren. Das angekündigte Elektromobilitätsgesetz sei jedoch ein Schritt in die richtige Richtung und müsse nun zügig umgesetzt werden, betonte Henning Kagermann.
Gemeinsam mit dem Fortschrittsbericht 2014 hat die NPE auch die „Deutsche Normungs-Roadmap Elektromobilität - Version 3.0“ an die Bundesregierung übergeben. Die Roadmap definiert die deutsche Normungsstrategie und dient zugleich als internationales Diskussionspapier. Sie soll die weltweite Zusammenarbeit für die Elektromobilität fördern, etwa mit den USA und China.
In der von acatech koordinierten Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) gestalten rund 150 Experten aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft seit 2010 die Elektromobilität in Deutschland. Die Plattform wurde auf Initiative der Bundesregierung gegründet und koordiniert den Aufbau des Leitmarkts in den Bereichen Infrastruktur, Produkte, Standardisierung und Ausbildung. Mit dem nun vorgelegten Bericht verpflichten sich alle Beteiligten erneut, die Entwicklung der Elektromobilität bis 2017 zu begleiten.
An den Schnittstellen unterschiedlicher Branchen und wissenschaftlicher Disziplinen identifiziert die Plattform erfolgskritische Themen für Forschung und Entwicklung und wertet nationale und internationale Aktivitäten auf dem Feld der Elektromobilität aus. Die Mitglieder fassen ihre Empfehlungen und Impulse in Berichten und kontinuierlichen Monitorings zusammen. Anhand einer systemischen Roadmap setzt die NPE die Arbeitsschritte für ein nutzerfreundliches System Elektromobilität um. Deren Grundlage bilden Studien wie etwa zum Markthochlauf von Elektrofahrzeugen.
Weitere Informationen: www.nationale-plattform-elektromobilitaet.de
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-, Johannes Melzer
Hofgartenstraße 2, 80539 München, -
Tel.: +49 (0)30/2 06 30 96-39; http://shortpr.com/j09qin
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