02.12.2014 12:25 Uhr in Gesellschaft & Familie von Hochschule Ruhr West
Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt AHA gestartet
Kurzfassung: Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt AHA gestartetKatastrophen oder Großschadensereignisse sind in Deutschland eher selten. Kommt es doch zu folgenschweren ...
[Hochschule Ruhr West - 02.12.2014] Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt AHA gestartet
Katastrophen oder Großschadensereignisse sind in Deutschland eher selten. Kommt es doch zu folgenschweren Unwettern, Flugzeugabstürzen, Unglücken mit sehr vielen Betroffenen werden neben hauptamtlichen Rettungskräften viele fachkundige Helferinnen und Helfer oder auch technisches Equipment zusätzlich gebraucht. Doch wie diese Helfer am besten erreichen? Aufrufe im Radio? SMS senden? Das kann in automatisierten, digitalen Zeiten nicht die Lösung sein. Wie eine Alternative aussehen kann, untersucht ein interdisziplinäres Projektteam in Bottrop, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Meppen.
Automatisiertes Angebot von zusätzlichen Helfern bei Großschadensereignissen, kurz AHA - so der offizielle Titel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programmes "Forschung für die zivile Sicherheit 2012 - 2017" geförderten Projektes. Das Vorhaben ist Bestandteil der Maßnahme "Zivile Sicherheit - Schutz und Rettung bei komplexen Einsatzlagen" und hat ein Volumen von insgesamt 1,76 Mio. Euro. Die Hochschule Ruhr West hat für die Projektlaufzeit bis 2017 insgesamt 673.080 Euro an Fördermitteln bewilligt bekommen.
Projektleiter und Koordinator des Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Gerd Bumiller vom Institut Informatik der Hochschule. Die Projektpartner sind das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund, das Unternehmen CKS Systeme GmbH (Hersteller des Feuerwehrleitsystems), Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, und Universität Duisburg-Essen (Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation).
Projektziel, Innovation und Perspektiven
Ziel des Vorhabens AHA ist es, bei Großschadensereignissen zusätzliche Helfer sowie technisches Gerät aus dem Kreis der Bevölkerung verfügbar zu machen. Dazu werden vorhandene Ressourcen erfasst, überprüft und registriert. Im Bedarfsfall kann über eine Smartphone-App die aktuelle örtliche Verfügbarkeit und Bereitschaft zum Helfen abgefragt werden. Die so generierten Ressourcen werden in das Leitstellensystem integriert und so aufbereitet, dass der Disponent effizient darauf zurückgreifen kann. Die Entscheidung über den Einsatz der Helfer erfolgt nicht automatisiert, sondern durch den Disponenten in den Rettungsleitstellen.
Durch die Möglichkeit, im Fall von Großschadensereignissen schnell zusätzliche, qualifizierte Ressourcen zur Verfügung zu stellen, wird AHA zu einer Verkürzung der Hilfsfrist beitragen. Dabei ist die Realisierung niedriger Investitions- und Betriebskosten ein zentrales Ziel, ebenso wie die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte der freiwilligen Helfer.
Doch so leicht wie es sich liest, ist es nicht: Damit tatsächlich viele Helfer generiert werden können, sind Fragen zu klären, Szenarien zu definieren, Risiken zu bewerten.
Das Team muss sich u. a. folgende Fragen stellen:
- Was bewegt zur freiwilligen Hilfe? Wie können Helfer motiviert werden?
- Wer sendet seine Daten in die Datenbank? Wie kann das Fachkräftewissen überprüft werden?
- Sind die Daten geschützt und sicher? Wie ist die Privatsphäre der Helfer geschützt?
- Wer entscheidet, ob und wann zusätzliche Helfer benötigt werden? Welches Risiko gehen Beschäftigte der Rettungsleitstellen ein?
- Wie steht es um rechtliche, versicherungstechnische und gesellschaftliche Aspekte der Helfer?
- Wie steht es um die Akzeptanz der neuen Technologie, also Smartphone und App?
Zahlreiche Fragen und Punkte, die nach drei Jahren Projektzeit zum Ergebnis führen sollen: zur Verfügung soll dann ein automatisiertes System stehen, welches mit Hilfe von Smartphone Apps eine permanent an den Bedarf angepasste und aktualisierte Online-Helfer-Datenbank erstellt und diese dem Einsatzleitsystem der Rettungsstelle als zusätzliche Ressource zur Verfügung stellt. Bei Anforderung der zusätzlichen Ressource von dem Disponenten in der Leitstelle soll über den gleichen Weg die Alarmierung erfolgen.
"Vor mir und meinen beiden Informatikkollegen, Prof. Stefan Geisler und Prof. Marc Jansen, liegt ein sehr interessantes und komplexes Projekt, das wir mit vielen Partnern umsetzen möchten. Es gilt viele Herausforderungen zu meistern. Wir wollen moderne Technologien entwickeln, die dazu beitragen sollen, zuverlässige Unterstützung in Form von Personen oder technischem Equipment sehr schnell an Unglücksorte zu entsenden. Doch bei all den Ressourcen, personell wie finanziell, die wir in dieses Projekt stecken werden - hoffen wir alle, dass wir diese nicht nutzen müssen", sagt Prof. Dr. Gerd Bumiller als Projektleiter. "Doch die Unglücke, Unwetter und Katastrophen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Kommunen mit ihren Rettungsleitstellen vorbereitet werden sollten, diese zusätzlichen Potentiale in der Bevölkerung effektiv zu nutzen. Hierzu muss gerade in diesen Stresssituationen für die Disponenten diese so einfach wie möglich gemacht werden. Die Integration dieses Potentials als zusätzliche Rettungsressource in die Einsatzleitsysteme ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Alle Partner sind somit für das Gelingen des Projektes von entscheidender Bedeutung und ich bin glücklich, einen derartig interessanten Verbund koordinieren zu dürfen. Die hohe Motivation aller Beteiligten konnte ich gerade bei dem Kick-Off erfahren."
Pressekontakt
Hochschule Ruhr West
Beatrice Liebeheim (stellv. Pressesprecherin),
PR und Marketing
Mellinghofer Straße 55, Geb. 35
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/ 882 54 251
Mobil: 0151/ 55 11 74 50
E-Mail: Beatrice.Liebeheim@hs-ruhrwest.de
Katastrophen oder Großschadensereignisse sind in Deutschland eher selten. Kommt es doch zu folgenschweren Unwettern, Flugzeugabstürzen, Unglücken mit sehr vielen Betroffenen werden neben hauptamtlichen Rettungskräften viele fachkundige Helferinnen und Helfer oder auch technisches Equipment zusätzlich gebraucht. Doch wie diese Helfer am besten erreichen? Aufrufe im Radio? SMS senden? Das kann in automatisierten, digitalen Zeiten nicht die Lösung sein. Wie eine Alternative aussehen kann, untersucht ein interdisziplinäres Projektteam in Bottrop, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Meppen.
Automatisiertes Angebot von zusätzlichen Helfern bei Großschadensereignissen, kurz AHA - so der offizielle Titel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programmes "Forschung für die zivile Sicherheit 2012 - 2017" geförderten Projektes. Das Vorhaben ist Bestandteil der Maßnahme "Zivile Sicherheit - Schutz und Rettung bei komplexen Einsatzlagen" und hat ein Volumen von insgesamt 1,76 Mio. Euro. Die Hochschule Ruhr West hat für die Projektlaufzeit bis 2017 insgesamt 673.080 Euro an Fördermitteln bewilligt bekommen.
Projektleiter und Koordinator des Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Gerd Bumiller vom Institut Informatik der Hochschule. Die Projektpartner sind das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund, das Unternehmen CKS Systeme GmbH (Hersteller des Feuerwehrleitsystems), Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, und Universität Duisburg-Essen (Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation).
Projektziel, Innovation und Perspektiven
Ziel des Vorhabens AHA ist es, bei Großschadensereignissen zusätzliche Helfer sowie technisches Gerät aus dem Kreis der Bevölkerung verfügbar zu machen. Dazu werden vorhandene Ressourcen erfasst, überprüft und registriert. Im Bedarfsfall kann über eine Smartphone-App die aktuelle örtliche Verfügbarkeit und Bereitschaft zum Helfen abgefragt werden. Die so generierten Ressourcen werden in das Leitstellensystem integriert und so aufbereitet, dass der Disponent effizient darauf zurückgreifen kann. Die Entscheidung über den Einsatz der Helfer erfolgt nicht automatisiert, sondern durch den Disponenten in den Rettungsleitstellen.
Durch die Möglichkeit, im Fall von Großschadensereignissen schnell zusätzliche, qualifizierte Ressourcen zur Verfügung zu stellen, wird AHA zu einer Verkürzung der Hilfsfrist beitragen. Dabei ist die Realisierung niedriger Investitions- und Betriebskosten ein zentrales Ziel, ebenso wie die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte der freiwilligen Helfer.
Doch so leicht wie es sich liest, ist es nicht: Damit tatsächlich viele Helfer generiert werden können, sind Fragen zu klären, Szenarien zu definieren, Risiken zu bewerten.
Das Team muss sich u. a. folgende Fragen stellen:
- Was bewegt zur freiwilligen Hilfe? Wie können Helfer motiviert werden?
- Wer sendet seine Daten in die Datenbank? Wie kann das Fachkräftewissen überprüft werden?
- Sind die Daten geschützt und sicher? Wie ist die Privatsphäre der Helfer geschützt?
- Wer entscheidet, ob und wann zusätzliche Helfer benötigt werden? Welches Risiko gehen Beschäftigte der Rettungsleitstellen ein?
- Wie steht es um rechtliche, versicherungstechnische und gesellschaftliche Aspekte der Helfer?
- Wie steht es um die Akzeptanz der neuen Technologie, also Smartphone und App?
Zahlreiche Fragen und Punkte, die nach drei Jahren Projektzeit zum Ergebnis führen sollen: zur Verfügung soll dann ein automatisiertes System stehen, welches mit Hilfe von Smartphone Apps eine permanent an den Bedarf angepasste und aktualisierte Online-Helfer-Datenbank erstellt und diese dem Einsatzleitsystem der Rettungsstelle als zusätzliche Ressource zur Verfügung stellt. Bei Anforderung der zusätzlichen Ressource von dem Disponenten in der Leitstelle soll über den gleichen Weg die Alarmierung erfolgen.
"Vor mir und meinen beiden Informatikkollegen, Prof. Stefan Geisler und Prof. Marc Jansen, liegt ein sehr interessantes und komplexes Projekt, das wir mit vielen Partnern umsetzen möchten. Es gilt viele Herausforderungen zu meistern. Wir wollen moderne Technologien entwickeln, die dazu beitragen sollen, zuverlässige Unterstützung in Form von Personen oder technischem Equipment sehr schnell an Unglücksorte zu entsenden. Doch bei all den Ressourcen, personell wie finanziell, die wir in dieses Projekt stecken werden - hoffen wir alle, dass wir diese nicht nutzen müssen", sagt Prof. Dr. Gerd Bumiller als Projektleiter. "Doch die Unglücke, Unwetter und Katastrophen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Kommunen mit ihren Rettungsleitstellen vorbereitet werden sollten, diese zusätzlichen Potentiale in der Bevölkerung effektiv zu nutzen. Hierzu muss gerade in diesen Stresssituationen für die Disponenten diese so einfach wie möglich gemacht werden. Die Integration dieses Potentials als zusätzliche Rettungsressource in die Einsatzleitsysteme ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Alle Partner sind somit für das Gelingen des Projektes von entscheidender Bedeutung und ich bin glücklich, einen derartig interessanten Verbund koordinieren zu dürfen. Die hohe Motivation aller Beteiligten konnte ich gerade bei dem Kick-Off erfahren."
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