09.12.2014 09:33 Uhr in Kultur & Kunst von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Villa Mutzenbecher in Hamburg wird gefördert
Kurzfassung: Villa Mutzenbecher in Hamburg wird gefördertStudenten leisteten gute VorarbeitKurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich mit 30.000 Euro an der Wiederherstellung der Villa ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 09.12.2014] Villa Mutzenbecher in Hamburg wird gefördert
Studenten leisteten gute Vorarbeit
Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich mit 30.000 Euro an der Wiederherstellung der Villa Mutzenbecher in Hamburg. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am 12. Dezember 2014 um 14.30 Uhr Johann Behringer, Ortkurator Hamburg der DSD, im Beisein von Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, vor Ort an Gerd Knop vom Verein Werte erleben e.V. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Villa Mutzenbecher gehört zu den 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.
Langfassung: Langjähriger Leerstand schadete der Villa Mutzenbecher in Hamburg, bis sich der Verein Werte erleben e.V. des verwahrlosten Kleinods annahm und das Denkmal auf 30 Jahre mietete. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Wiederherstellung der Jugendstilvilla durch den Verein mit 30.000 Euro. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am Freitag, den 12. Dezember 2014 um 14.30 Uhr Johann Behringer, Ortkurator Hamburg der DSD, im Beisein von Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, vor Ort an Vereinsvorstand Gerd Knop.
Niendorf, das ländlich geprägte Gebiet mit dörflichen Siedlungsstrukturen und landwirtschaftlicher Nutzung vor Hamburg, erfuhr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Aufschwung. Es gehört zu den einstigen Landhausvororten der Großstadt. Die Flächen des heutigen Niendorfer Geheges wurden nach und nach an Hamburger Kaufleute verkauft. Allerdings blieb der Wald stets öffentlich zugänglich.
Zu den wohlhabenden Grundbesitzern zählte auch der Generaldirektor des Versicherungskonzerns Albingia, Hermann Franz Matthias Mutzenbecher, der um 1900 dem englischen Fabrikbesitzer Wünsch ein beträchtliches Areal in Niendorf abkaufte. 1912 erwarb er das angrenzende ehemalige Königsgehege, in dem das Haus Bondenwald 110a liegt.
Bei dem als "altes Herrenhaus" bezeichneten, isoliert im Wald liegenden Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau, der vermutlich um 1900 errichtet wurde und von 1908 bis 1910 mehrfach von dem renommierten Hamburger Architekten Erich Elingius (1879-1948) umgebaut wurde. Das Landhaus auf L-förmigem Grundriss folgt dem Anspruch an eine malerische Silhouette, die auf der Auflösung in mehrere Trakte, An- und Vorbauten und einer differenzierten Dachlandschaft mit weiten Dachüberständen beruht. Die Anmutung unterstützt eine dekorative Detailausstattung, kleinteilige Sprossenfenster, filigranes Freigespärre an den Ortgängen, kleinteilige Bearbeitung der hölzernen Veranda. Die Grundrissdisposition hat sich trotz späterer Einbauten im Wesentlichen erhalten. Auch zahlreiche bauzeitliche Details, wie Schiebe-, Außen- und Innentüren, Fenster samt Beschlägen, Fliesenboden, Wand- und Deckenausstattungen sind nicht verloren gegangen. So fallen besonders ein antikisierendes Relief, Balkendecken und Wanddekorationen und auch der Treppenlauf mit Geländer auf.
Durch Leerstand ist die Villa verwahrlost. Geholfen haben bislang bei der Voruntersuchung Studenten, denen das Denkmalschutzamt gute Arbeit testiert. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch Fachleute. Die Unterstützung der DSD dient als ein wichtiges Zeichen, um den weiteren Projektverlauf zu unterstützen. Geplant ist eine Bauzeit von drei Jahren.
Die Villa ist ein anschauliches, gut erhaltenes Zeugnis der Geschichte Niendorfs, ein zeittypischer Bestandteil der villenähnlichen Bebauung um das Niendorfer Gehege. In baugeschichtlicher Hinsicht ist sie ein typischer und qualitätvoller Vertreter der gründerzeitlichen Landhausarchitektur. Diese folgte englischen Vorbildern und war weniger auf überbordende Repräsentation bedacht als auf einen privaten, wohnlichen Charakter. Die Villa Mutzenbecher gehört zu den 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Tel.: 0228 9091-402
Fax: 0228 9091-409
schirmer(at) denkmalschutz.de
Studenten leisteten gute Vorarbeit
Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich mit 30.000 Euro an der Wiederherstellung der Villa Mutzenbecher in Hamburg. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am 12. Dezember 2014 um 14.30 Uhr Johann Behringer, Ortkurator Hamburg der DSD, im Beisein von Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, vor Ort an Gerd Knop vom Verein Werte erleben e.V. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Villa Mutzenbecher gehört zu den 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.
Langfassung: Langjähriger Leerstand schadete der Villa Mutzenbecher in Hamburg, bis sich der Verein Werte erleben e.V. des verwahrlosten Kleinods annahm und das Denkmal auf 30 Jahre mietete. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Wiederherstellung der Jugendstilvilla durch den Verein mit 30.000 Euro. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am Freitag, den 12. Dezember 2014 um 14.30 Uhr Johann Behringer, Ortkurator Hamburg der DSD, im Beisein von Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, vor Ort an Vereinsvorstand Gerd Knop.
Niendorf, das ländlich geprägte Gebiet mit dörflichen Siedlungsstrukturen und landwirtschaftlicher Nutzung vor Hamburg, erfuhr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Aufschwung. Es gehört zu den einstigen Landhausvororten der Großstadt. Die Flächen des heutigen Niendorfer Geheges wurden nach und nach an Hamburger Kaufleute verkauft. Allerdings blieb der Wald stets öffentlich zugänglich.
Zu den wohlhabenden Grundbesitzern zählte auch der Generaldirektor des Versicherungskonzerns Albingia, Hermann Franz Matthias Mutzenbecher, der um 1900 dem englischen Fabrikbesitzer Wünsch ein beträchtliches Areal in Niendorf abkaufte. 1912 erwarb er das angrenzende ehemalige Königsgehege, in dem das Haus Bondenwald 110a liegt.
Bei dem als "altes Herrenhaus" bezeichneten, isoliert im Wald liegenden Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau, der vermutlich um 1900 errichtet wurde und von 1908 bis 1910 mehrfach von dem renommierten Hamburger Architekten Erich Elingius (1879-1948) umgebaut wurde. Das Landhaus auf L-förmigem Grundriss folgt dem Anspruch an eine malerische Silhouette, die auf der Auflösung in mehrere Trakte, An- und Vorbauten und einer differenzierten Dachlandschaft mit weiten Dachüberständen beruht. Die Anmutung unterstützt eine dekorative Detailausstattung, kleinteilige Sprossenfenster, filigranes Freigespärre an den Ortgängen, kleinteilige Bearbeitung der hölzernen Veranda. Die Grundrissdisposition hat sich trotz späterer Einbauten im Wesentlichen erhalten. Auch zahlreiche bauzeitliche Details, wie Schiebe-, Außen- und Innentüren, Fenster samt Beschlägen, Fliesenboden, Wand- und Deckenausstattungen sind nicht verloren gegangen. So fallen besonders ein antikisierendes Relief, Balkendecken und Wanddekorationen und auch der Treppenlauf mit Geländer auf.
Durch Leerstand ist die Villa verwahrlost. Geholfen haben bislang bei der Voruntersuchung Studenten, denen das Denkmalschutzamt gute Arbeit testiert. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch Fachleute. Die Unterstützung der DSD dient als ein wichtiges Zeichen, um den weiteren Projektverlauf zu unterstützen. Geplant ist eine Bauzeit von drei Jahren.
Die Villa ist ein anschauliches, gut erhaltenes Zeugnis der Geschichte Niendorfs, ein zeittypischer Bestandteil der villenähnlichen Bebauung um das Niendorfer Gehege. In baugeschichtlicher Hinsicht ist sie ein typischer und qualitätvoller Vertreter der gründerzeitlichen Landhausarchitektur. Diese folgte englischen Vorbildern und war weniger auf überbordende Repräsentation bedacht als auf einen privaten, wohnlichen Charakter. Die Villa Mutzenbecher gehört zu den 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.
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