16.12.2014 13:44 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von NDR - Norddeutscher Rundfunk
Niedersachsen mit höchster Tötungsrate bei Vogelgrippe
Kurzfassung: Niedersachsen mit höchster Tötungsrate bei VogelgrippeZur Eindämmung des Vogelgrippen-Virus wurden die meisten Tiere in den vergangenen zehn Jahren in Niedersachsen gekeult. Das ergab eine Umfrage ...
[NDR - Norddeutscher Rundfunk - 16.12.2014] Niedersachsen mit höchster Tötungsrate bei Vogelgrippe
Zur Eindämmung des Vogelgrippen-Virus wurden die meisten Tiere in den vergangenen zehn Jahren in Niedersachsen gekeult. Das ergab eine Umfrage des NDR Politikmagazins "Panorama 3" (Sendung: Dienstag, 16. Dezember, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen) unter den für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Ministerien aller 16 Bundesländer. Mit dem Fund eines Vogelgrippen-Virus in dieser Woche auf einem Putenhof im Kreis Cloppenburg ist erneut ein Betrieb in Niedersachsen betroffen. Rund 20.000 Puten müssen dort getötet werden.
In Deutschland sind seit 2004 insgesamt 1,2 Millionen Tiere aus Geflügelhaltungsbetrieben wegen der so genannten Vogelgrippe gekeult worden. Knapp 46 Prozent davon stammen aus Haltungsbetrieben in Niedersachsen. 32 Prozent wurden in Bayern gekeult. Keine Ausbrüche der Vogelgrippe verzeichneten in diesem Zeitraum Hamburg, Bremen, Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Entsprechend gab es dort keine Keulungen.
Bundesweit stellten die Behörden seit 2004 die Vogelgrippe 90 Mal in Geflügelhaltungsbetrieben fest. In den meisten Fällen wurde bei den Hühnern, Puten, Enten oder Gänsen eine niedrig pathogene Variante der so genannten aviären Influenza entdeckt. In der Regel sind diese Viren für Nutztiere nur gering krankheitserregend. Der Virus kann allerdings zu einer hoch virulenten Variante mutieren. Die Vogelgrippe wurde sowohl in geschlossenen als auch in Betrieben mit Freilandhaltung festgestellt.
Zuletzt war die hoch virulente Variante (H5N8) der Vogelgrippe, die so genannte klassische Geflügelpest, in Deutschland am 5. November in einem geschlossenen Putenbestand in Hinrichswalde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) in Mecklenburg-Vorpommern ausgebrochen. Auch in den Niederlanden und in Großbritannien sind im November kranke Tiere mit der gleichen Variante der Vogelgrippe entdeckt worden. Auch bei dem jetzt bekannt gewordenen Fall in Niedersachsen handelt es sich nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) um den Erreger H5N8 - in welcher Ausprägung, ist noch unklar.
Umstritten bleibt die Frage, wie der Vogelgrippen-Erreger nach Deutschland kam. Das Friedrich-Loeffler-Institut geht davon aus, dass wahrscheinlich Wildvögel den Virus hierher gebracht haben. Kritiker wie der Ornithologe Franz Bairlein von der Vogelwarte Wilhelmshaven halten dies für unwahrscheinlich. Er hält es eher für möglich, dass Handelsverbindungen der Geflügelindustrie nach Südkorea die Ursache für das Einschleppen der Seuche sind.
Mehr zu "Panorama 3" unter www.NDR.de/panorama3
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Zur Eindämmung des Vogelgrippen-Virus wurden die meisten Tiere in den vergangenen zehn Jahren in Niedersachsen gekeult. Das ergab eine Umfrage des NDR Politikmagazins "Panorama 3" (Sendung: Dienstag, 16. Dezember, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen) unter den für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Ministerien aller 16 Bundesländer. Mit dem Fund eines Vogelgrippen-Virus in dieser Woche auf einem Putenhof im Kreis Cloppenburg ist erneut ein Betrieb in Niedersachsen betroffen. Rund 20.000 Puten müssen dort getötet werden.
In Deutschland sind seit 2004 insgesamt 1,2 Millionen Tiere aus Geflügelhaltungsbetrieben wegen der so genannten Vogelgrippe gekeult worden. Knapp 46 Prozent davon stammen aus Haltungsbetrieben in Niedersachsen. 32 Prozent wurden in Bayern gekeult. Keine Ausbrüche der Vogelgrippe verzeichneten in diesem Zeitraum Hamburg, Bremen, Berlin, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Entsprechend gab es dort keine Keulungen.
Bundesweit stellten die Behörden seit 2004 die Vogelgrippe 90 Mal in Geflügelhaltungsbetrieben fest. In den meisten Fällen wurde bei den Hühnern, Puten, Enten oder Gänsen eine niedrig pathogene Variante der so genannten aviären Influenza entdeckt. In der Regel sind diese Viren für Nutztiere nur gering krankheitserregend. Der Virus kann allerdings zu einer hoch virulenten Variante mutieren. Die Vogelgrippe wurde sowohl in geschlossenen als auch in Betrieben mit Freilandhaltung festgestellt.
Zuletzt war die hoch virulente Variante (H5N8) der Vogelgrippe, die so genannte klassische Geflügelpest, in Deutschland am 5. November in einem geschlossenen Putenbestand in Hinrichswalde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) in Mecklenburg-Vorpommern ausgebrochen. Auch in den Niederlanden und in Großbritannien sind im November kranke Tiere mit der gleichen Variante der Vogelgrippe entdeckt worden. Auch bei dem jetzt bekannt gewordenen Fall in Niedersachsen handelt es sich nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) um den Erreger H5N8 - in welcher Ausprägung, ist noch unklar.
Umstritten bleibt die Frage, wie der Vogelgrippen-Erreger nach Deutschland kam. Das Friedrich-Loeffler-Institut geht davon aus, dass wahrscheinlich Wildvögel den Virus hierher gebracht haben. Kritiker wie der Ornithologe Franz Bairlein von der Vogelwarte Wilhelmshaven halten dies für unwahrscheinlich. Er hält es eher für möglich, dass Handelsverbindungen der Geflügelindustrie nach Südkorea die Ursache für das Einschleppen der Seuche sind.
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