22.12.2014 11:23 Uhr in Kultur & Kunst von Deutsche Stiftung Denkmalschutz
DSD fördert Bibliothek von Kloster Aldersbach
Kurzfassung: DSD fördert Bibliothek von Kloster AldersbachReligion und WissenschaftFür die Instandsetzung des Dachs über dem Bibliothekstrakt und die Restaurierung des Deckenbildes im Bibliothekssaal von Kloste ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 22.12.2014] DSD fördert Bibliothek von Kloster Aldersbach
Religion und Wissenschaft
Für die Instandsetzung des Dachs über dem Bibliothekstrakt und die Restaurierung des Deckenbildes im Bibliothekssaal von Kloster Aldersbach bei Passau stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 80.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Harald Mayrhofer vom Förderkreis Kloster Aldersbach e.V. in diesen Tagen.
Bereits Mitte des 8. Jahrhunderts existierte eine Kirche im niederbayerischen Aldersbach. Anfang des 12. Jahrhunderts gründete der Lokaladel ein Augustiner-Chorherrenstift, das 1146 Zisterzienser aus Ebrach in Unterfranken übernahmen und der Muttergottes weihten. Im 13. und 14. Jahrhundert war das Kloster wegen seines bedeutenden Skriptoriums und seiner Goldschmiedewerkstatt bekannt. Eine zwiespältige Abtswahl 1361 brachte das Kloster an den Rand des Ruins, von dem es sich erst 100 Jahre später wieder erholte. Eine große Blütezeit erlebte das Kloster nach der Gegenreformation im 16. Jahrhundert bis zu seiner Aufhebung 1803.
Zeugnis für die Höhe der Bildung und Wissenschaft in Aldersbach im 18. Jahrhundert bildet die philosophisch-theologische Hauslehranstalt, die Abt Malachias Niederhofer ins Leben gerufen hatte. Auf hohem Niveau stand im Kloster auch die praktische Musikpflege. Einige Äbte betätigten sich als Musiker und Komponisten. Das Kloster verfügte über ein stattliches Orchester mit einem umfangreichen Musikarchiv aus zahlreichen gedruckten und handgeschriebenen Musikalien bekannter Musiker, darunter 58 Symphonien.
Der 190 Quadratmeter große, rechteckige Bibliotheksaal im Südflügel über dem ehemaligen Refektorium zählt zu den herausragenden Kunstdenkmälern der Region. Mit seinen achteinhalb Metern Höhe reicht er über beide Obergeschosse. Ausgemalt hat ihn 1760 Mathias Günther. Das großformatige Fresko des Spiegelgewölbes, eine Darstellung der Vermählung von Religion und Wissenschaft, ist sein Hauptwerk. Die Heilige Dreifaltigkeit als Sitz der Weisheit dominiert das ovale Kuppelgewölbe. Daneben stellt Günther Bernhard von Clairvaux dar, als er den Strahl der göttlichen Weisheit empfängt. Unter den christlichen Vertretern der Naturwissenschaften befinden sich die Ärzte Cosmas und Damian. Die Theologen scharen sich um Thomas von Aquin. Günthers Spätstil verweist bereits auf den frühen Klassizismus.
In Kloster Aldersbach wird anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebots 2016 die Landesausstellung "Bier in Bayern" präsentiert. Das Kloster gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Ihre Ansprechpartnerin
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Tel.: 0228 9091-402
Fax: 0228 9091-409
schirmer(at) denkmalschutz.de
Religion und Wissenschaft
Für die Instandsetzung des Dachs über dem Bibliothekstrakt und die Restaurierung des Deckenbildes im Bibliothekssaal von Kloster Aldersbach bei Passau stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 80.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Harald Mayrhofer vom Förderkreis Kloster Aldersbach e.V. in diesen Tagen.
Bereits Mitte des 8. Jahrhunderts existierte eine Kirche im niederbayerischen Aldersbach. Anfang des 12. Jahrhunderts gründete der Lokaladel ein Augustiner-Chorherrenstift, das 1146 Zisterzienser aus Ebrach in Unterfranken übernahmen und der Muttergottes weihten. Im 13. und 14. Jahrhundert war das Kloster wegen seines bedeutenden Skriptoriums und seiner Goldschmiedewerkstatt bekannt. Eine zwiespältige Abtswahl 1361 brachte das Kloster an den Rand des Ruins, von dem es sich erst 100 Jahre später wieder erholte. Eine große Blütezeit erlebte das Kloster nach der Gegenreformation im 16. Jahrhundert bis zu seiner Aufhebung 1803.
Zeugnis für die Höhe der Bildung und Wissenschaft in Aldersbach im 18. Jahrhundert bildet die philosophisch-theologische Hauslehranstalt, die Abt Malachias Niederhofer ins Leben gerufen hatte. Auf hohem Niveau stand im Kloster auch die praktische Musikpflege. Einige Äbte betätigten sich als Musiker und Komponisten. Das Kloster verfügte über ein stattliches Orchester mit einem umfangreichen Musikarchiv aus zahlreichen gedruckten und handgeschriebenen Musikalien bekannter Musiker, darunter 58 Symphonien.
Der 190 Quadratmeter große, rechteckige Bibliotheksaal im Südflügel über dem ehemaligen Refektorium zählt zu den herausragenden Kunstdenkmälern der Region. Mit seinen achteinhalb Metern Höhe reicht er über beide Obergeschosse. Ausgemalt hat ihn 1760 Mathias Günther. Das großformatige Fresko des Spiegelgewölbes, eine Darstellung der Vermählung von Religion und Wissenschaft, ist sein Hauptwerk. Die Heilige Dreifaltigkeit als Sitz der Weisheit dominiert das ovale Kuppelgewölbe. Daneben stellt Günther Bernhard von Clairvaux dar, als er den Strahl der göttlichen Weisheit empfängt. Unter den christlichen Vertretern der Naturwissenschaften befinden sich die Ärzte Cosmas und Damian. Die Theologen scharen sich um Thomas von Aquin. Günthers Spätstil verweist bereits auf den frühen Klassizismus.
In Kloster Aldersbach wird anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebots 2016 die Landesausstellung "Bier in Bayern" präsentiert. Das Kloster gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
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