26.12.2014 08:16 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von -
10 Jahre Tsunami: Unvorstellbare Tragödien, extreme Herausforderung an Helfer, aber auch eine positive Wendung
Kurzfassung: (Mynewsdesk) 26. Dezember 2004: Ein Seebeben der Stärke 9 im Indischen Ozean verwandelt zahlreiche Küstenbereiche in Katastrophengebiete. Ganze Landstriche werden unter den Wassermassen des Tsunamis begraben. Insgesamt 230.000 Menschen fallen der verheerenden Flutwelle zum Opfer – 170.000 davon allein in Indonesien. 1,7 Millionen werden obdachlos. Eine Katastrophe, die auch vor Ort arbeitende große Hilfsorganisationen wie die SOS-Kinderdörfer vor nie dagewesene Herausforderungen ...
[- - 26.12.2014] (Mynewsdesk) 26. Dezember 2004: Ein Seebeben der Stärke 9 im Indischen Ozean verwandelt zahlreiche Küstenbereiche in Katastrophengebiete. Ganze Landstriche werden unter den Wassermassen des Tsunamis begraben. Insgesamt 230.000 Menschen fallen der verheerenden Flutwelle zum Opfer – 170.000 davon allein in Indonesien. 1,7 Millionen werden obdachlos. Eine Katastrophe, die auch vor Ort arbeitende große Hilfsorganisationen wie die SOS-Kinderdörfer vor nie dagewesene Herausforderungen stellt.
Es ist kurz vor acht Ortszeit, als sich die Wellenberge, ausgelöst durch das Seebeben im Indischen Ozean, auftürmen und auf das Festland Indonesiens zurollen. Die Provinz Aceh ist die erste, die den Wassermassen zum Opfer fällt. „Meine Mutter war in der Küche. Ich wollte an diesem Morgen draußen spielen gehen. Auf einmal gab es ein starkes Erdbeben und wir rannten raus, “ erinnert sich die damals 7-Jährige Mistahuna Jannah. „Plötzlich riefen die Leute etwas von Flut und alle rannten Richtung Landesinnere.“
In den nächsten 1,5 Stunden reißen die 10 Meter hohen Wellen allein in der indonesischen Provinzhauptstadt Banda Aceh über 30.000 Menschen in den Tod. Über 800 Kilometer Küste werden zum Teil kilometerweit bis ins Landesinnere hinein verwüstet, komplette Gemeinden ausgelöscht.
„Das Wasser kam und es stieg immer weiter. Ich rannte mit meinem Bruder und meiner Mutter weg. Dann erfasste mich die Welle und ich wurde weggerissen“, erzählt Mistahuna Jannah. Die Kleine verliert durch den Tsunami ihre Mutter und ihren Bruder. Im SOS-Kinderdorf Banda Aceh, eines von dreien in der Region, die für Tsunami-Waisen gebaut werden, findet sie später eine neue Familie.
Nachrichten treffen schleppend ein
Während die Todeswelle weiter rauscht und Menschen in den Küstengebieten Thailands, Sri Lankas, Indiens, den Malediven und Somalias in den Tod reißt, feiert der Rest der Welt noch Weihnachten. Erst nach und nach treffen die ersten Nachrichten und Bilder aus den Katastrophengebieten in den Wohnzimmern ein.
„Als mir das Ausmaß der Katastrophe klar wurde, dachte ich sofort an die Kinder in Banda Aceh“, sagt der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Indonesien, Gregor Nitihardjo. „Es gab nur wenige Infos über die Lage im Katastrophengebiet.“ Es herrscht Bürgerkrieg in der Region. Dennoch bricht Nitihardjo in das von Rebellen kontrollierte Scharia-Gebiet auf. „Trotz des Desasters wollte uns das Militär erst nicht durchlassen. Es dauerte drei Tage bis wir die Menschen erreichten.“ Was das SOS-Team in Banda Aceh vorfindet, übertrifft die schlimmsten Vorstellungen: Trümmer, Tote, Leichengeruch.
Vor Ort konzentrieren sich die Helfer auf die Evakuierungslager. Kümmern sich um traumatisierte Kinder, verteilen Hilfsgüter und bauen eine Übergangsunterkunft für Tsunami-Waisen auf.
Auch Sri Lanka funkt SOS
In Sri Lanka kommt die tödliche Welle erst Stunden nach Indonesien an. „Das Meer vor der Küste war anders an dem Tag. Die Wellen schlugen wütend an den Strand. An Fischen war nicht zu denken und ich warnte meine Familie, sich vom Wasser fern zu halten“, erinnert sich ein Fischer aus Kayankerny auf Sri Lanka.
Als der Tsunami Sri Lanka mit voller Wucht trifft, richtet er auch hier Zerstörungen historischen Ausmaßes an. Alle waren völlig überfordert - Regierung, Hilfsorganisationen, Privatleute. „Wir waren vor Ort, hatten gute Netzwerke“, erzählt Ananda Karunarathne, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Sri Lanka. „Aber bis dahin hatten wir noch keine große Erfahrung in Sachen Nothilfe. Wir halfen sofort und lernten jeden Tag unsere Lektionen. Wir verteilten Wasser, Nahrungsmittel, Kleidung und bauten eine medizinische Station auf mit Ärzten aus den naheliegenden Kinderdörfern“.
Vor dem Nichts
Nachdem sich das Wasser zurückgezogen hat, stehen die Menschen in den Katastrophengebieten stehen vor dem Nichts. Doch die weltweite Hilfsbereitschaft ist riesig. Allein SOS unterstützt 23.000 Menschen mit Soforthilfe. Mit Hilfe von Freiwilligen baut die Organisation knapp 270 Übergangsunterkünfte auf und hilft tausenden Familien durch die Finanzierung von neuen Häusern, Booten, Möbeln etc. beim Aufbau einer neuen Existenz. In Thailand, Indonesien und Indien entstehen im Laufe der Zeit sechs neue Kinderdörfer, wo Waisen nach den Schrecken des Tsunamis mit Hilfe von Betreuern und Psychologen wieder ins Leben zurückfinden.
Am zehnten Jahrestag nach der Jahrhundertkatastrophe erinnert an den betroffenen Orten kaum noch etwas an das Desaster. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Fischerei und Tourismus sind überwunden und vielerorts sind modernere Strukturen entstanden. Neue Schulen mit Computerzentren, stabilere Häuser mit sanitären Anlagen oder Frauen, die mit kleinen Geschäftsideen vermehrt zum Familieneinkommen beitragen können, haben die Regionen voran gebracht.
Trotzdem bleiben auch zehn Jahre danach natürlich Narben – vor allem bei den Kindern, die ihre Eltern verloren.
http://www.sos-kinderdoerfer.de/aktuelles/news/10-jahre-tsunami
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im SOS-Kinderdörfer weltweit.
Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/9k23tp
Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://www.themenportal.de/sozialpolitik/10-jahre-tsunami-unvorstellbare-tragoedien-extreme-herausforderung-an-helfer-aber-auch-eine-positive-wendung-70259
Es ist kurz vor acht Ortszeit, als sich die Wellenberge, ausgelöst durch das Seebeben im Indischen Ozean, auftürmen und auf das Festland Indonesiens zurollen. Die Provinz Aceh ist die erste, die den Wassermassen zum Opfer fällt. „Meine Mutter war in der Küche. Ich wollte an diesem Morgen draußen spielen gehen. Auf einmal gab es ein starkes Erdbeben und wir rannten raus, “ erinnert sich die damals 7-Jährige Mistahuna Jannah. „Plötzlich riefen die Leute etwas von Flut und alle rannten Richtung Landesinnere.“
In den nächsten 1,5 Stunden reißen die 10 Meter hohen Wellen allein in der indonesischen Provinzhauptstadt Banda Aceh über 30.000 Menschen in den Tod. Über 800 Kilometer Küste werden zum Teil kilometerweit bis ins Landesinnere hinein verwüstet, komplette Gemeinden ausgelöscht.
„Das Wasser kam und es stieg immer weiter. Ich rannte mit meinem Bruder und meiner Mutter weg. Dann erfasste mich die Welle und ich wurde weggerissen“, erzählt Mistahuna Jannah. Die Kleine verliert durch den Tsunami ihre Mutter und ihren Bruder. Im SOS-Kinderdorf Banda Aceh, eines von dreien in der Region, die für Tsunami-Waisen gebaut werden, findet sie später eine neue Familie.
Nachrichten treffen schleppend ein
Während die Todeswelle weiter rauscht und Menschen in den Küstengebieten Thailands, Sri Lankas, Indiens, den Malediven und Somalias in den Tod reißt, feiert der Rest der Welt noch Weihnachten. Erst nach und nach treffen die ersten Nachrichten und Bilder aus den Katastrophengebieten in den Wohnzimmern ein.
„Als mir das Ausmaß der Katastrophe klar wurde, dachte ich sofort an die Kinder in Banda Aceh“, sagt der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Indonesien, Gregor Nitihardjo. „Es gab nur wenige Infos über die Lage im Katastrophengebiet.“ Es herrscht Bürgerkrieg in der Region. Dennoch bricht Nitihardjo in das von Rebellen kontrollierte Scharia-Gebiet auf. „Trotz des Desasters wollte uns das Militär erst nicht durchlassen. Es dauerte drei Tage bis wir die Menschen erreichten.“ Was das SOS-Team in Banda Aceh vorfindet, übertrifft die schlimmsten Vorstellungen: Trümmer, Tote, Leichengeruch.
Vor Ort konzentrieren sich die Helfer auf die Evakuierungslager. Kümmern sich um traumatisierte Kinder, verteilen Hilfsgüter und bauen eine Übergangsunterkunft für Tsunami-Waisen auf.
Auch Sri Lanka funkt SOS
In Sri Lanka kommt die tödliche Welle erst Stunden nach Indonesien an. „Das Meer vor der Küste war anders an dem Tag. Die Wellen schlugen wütend an den Strand. An Fischen war nicht zu denken und ich warnte meine Familie, sich vom Wasser fern zu halten“, erinnert sich ein Fischer aus Kayankerny auf Sri Lanka.
Als der Tsunami Sri Lanka mit voller Wucht trifft, richtet er auch hier Zerstörungen historischen Ausmaßes an. Alle waren völlig überfordert - Regierung, Hilfsorganisationen, Privatleute. „Wir waren vor Ort, hatten gute Netzwerke“, erzählt Ananda Karunarathne, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Sri Lanka. „Aber bis dahin hatten wir noch keine große Erfahrung in Sachen Nothilfe. Wir halfen sofort und lernten jeden Tag unsere Lektionen. Wir verteilten Wasser, Nahrungsmittel, Kleidung und bauten eine medizinische Station auf mit Ärzten aus den naheliegenden Kinderdörfern“.
Vor dem Nichts
Nachdem sich das Wasser zurückgezogen hat, stehen die Menschen in den Katastrophengebieten stehen vor dem Nichts. Doch die weltweite Hilfsbereitschaft ist riesig. Allein SOS unterstützt 23.000 Menschen mit Soforthilfe. Mit Hilfe von Freiwilligen baut die Organisation knapp 270 Übergangsunterkünfte auf und hilft tausenden Familien durch die Finanzierung von neuen Häusern, Booten, Möbeln etc. beim Aufbau einer neuen Existenz. In Thailand, Indonesien und Indien entstehen im Laufe der Zeit sechs neue Kinderdörfer, wo Waisen nach den Schrecken des Tsunamis mit Hilfe von Betreuern und Psychologen wieder ins Leben zurückfinden.
Am zehnten Jahrestag nach der Jahrhundertkatastrophe erinnert an den betroffenen Orten kaum noch etwas an das Desaster. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Fischerei und Tourismus sind überwunden und vielerorts sind modernere Strukturen entstanden. Neue Schulen mit Computerzentren, stabilere Häuser mit sanitären Anlagen oder Frauen, die mit kleinen Geschäftsideen vermehrt zum Familieneinkommen beitragen können, haben die Regionen voran gebracht.
Trotzdem bleiben auch zehn Jahre danach natürlich Narben – vor allem bei den Kindern, die ihre Eltern verloren.
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