06.01.2015 16:11 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von TÜV NORD Systems
TÜV NORD als DeBo und Fertigungsüberwacher für Nordbahn aktiv
Kurzfassung: TÜV NORD als DeBo und Fertigungsüberwacher für Nordbahn aktivHamburg: Mitte Dezember starteten zwei neue Regionalbahnlinien der Nordbahn. TÜV NORD hat die Fertigung der Schienenfahrzeuge überwach ...
[TÜV NORD Systems - 06.01.2015] TÜV NORD als DeBo und Fertigungsüberwacher für Nordbahn aktiv
Hamburg: Mitte Dezember starteten zwei neue Regionalbahnlinien der Nordbahn. TÜV NORD hat die Fertigung der Schienenfahrzeuge überwacht und die Zulassung als Designated Body (DeBo) begleitet. Damit ist dies der erste Zug in Deutschland, bei dem die Zulassungs- und Inbetriebnahme-Voraussetzungen durch eine einzige Instanz geprüft wurden.
Die Nordbahn, eine BeNEX-Tochter, hat bei Stadler Pankow fünfzehn Elektrotriebzüge der Baureihe Flirt bestellt. Die fünf- und sechsteiligen Züge werden auf drei Regionalbahnlinien von Hamburg nach Itzehoe und Wrist in Schleswig-Holstein eingesetzt. Die Fertigung aller Fahrzeuge wurde über den gesamten Produktionszeitraum von TÜV NORD begleitet. Fachleute des technischen Dienstleisters waren dazu an allen Standorten von Stadler in Deutschland, Polen, Ungarn und der Schweiz im Einsatz.
"Ziel unserer kontinuierlichen Begutachtung ist es, den Baufortschritt zu dokumentieren und möglichen Optimierungsbedarf in der Fertigung frühzeitig zu erkennen. Damit sollen aufwändige Nacharbeiten vermieden und so Kosten und Zeit gespart werden", erläutert Michael Bode, Projektleiter Fertigungsüberwachung, TÜV NORD. Parallel wurden Berichte erstellt, die den Fertigungsfortschritt jedes Fahrzeugs erfassten, sodass Abweichungen vom Terminplan frühzeitig erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden konnten. Darüber hinaus unterstützte TÜV NORD die Nordbahn bei der Abnahme der Fahrzeuge.
Im Detail wurden zur Bewertung der Qualität und Qualitätssicherung beispielsweise Schweißnahtausführungen und -verfahren überwacht, Schweißzusatzstoffe und Arbeitsmittel auf ihre Eignung überprüft, Arbeitsanweisungen abgeglichen sowie Messungen an der Außenlackierung hinsichtlich Lackschichtdicken und Reflexionsverhalten begleitet. Ebenso wurde der Fortschritt beim Innenausbau der Fahrzeuge erfasst: Neben äußerlichen Aspekten wie Lackschäden, Spaltmaßen und Zugänglichkeiten achteten die Fachleute von TÜV NORD bei Verkabelungen und Rohrleitungen auf eine sichere Verlegung. Abschließend wurden bei der Endabnahme alle verbliebenen Auffälligkeiten im Innen- und Außenbereich dokumentiert und bewertet. Hierbei stand die Funktionalität sicherheitsrelevanter Komponenten wie Türsteuerungen, Bremsanlagen und Lautsprecheranlagen im Fokus, daneben wurden optische Abweichungen erfasst und die Funktion komfortrelevanter Einrichtungen wie Toiletten und Klimatisierungen festgestellt.
Zulassungsprozess als DeBo begleiten
Bei der Zulassung der neuen Züge für die Nordbahn kam das Memorandum of Understanding (MoU) zum Tragen - eine Vereinbarung zwischen Sicherheitsbehörde, Herstellern und Betreibern, die den deutschen Zulassungsprozess an europäische Vorgaben angleicht. Das Prinzip: Die technische Beurteilung der Zulassungsfähigkeit erfolgt durch eine unabhängige private Organisation, die eigentliche Zulassung durch den Staat. "Der Vorteil für die Bahnindustrie ist eine Beschleunigung des Zulassungsprozesses und eine signifikante Kostenreduktion", erläutert Michael Leddin, Projektleiter DeBo, TÜV NORD.
TÜV NORD Systems ist vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als Interims-DeBo anerkannt. Sie prüft Teilsysteme und Schienenfahrzeuge für die Zulassung in Deutschland auf Einhaltung der notifizierten nationalen Vorschriften (NNTR).
Im Rahmen einer fachtechnischen Begutachtung wurden dabei die einzelnen Fachgebiete gemäß der Verwaltungsvorschrift VV-IBG überprüft. Die vier Fachgebiete Fahrtechnik, Radsatz, Bremse und Zugsicherung wurden vom DeBo und dem EBA parallel geprüft. Als Abschluss der DeBo-Tätigkeit bestätigte TÜV NORD die Konformität mit den nationalen technischen Regeln durch Übergabe der Konformitätsbescheinigung NNTR und des NNTR-Dossiers an Stadler Pankow. Der Hersteller selbst stellte dann final die Konformitätserklärung NNTR aus. Die Konformitätsbescheinigung NNTR und die Konformitätserklärung NNTR sind notwendige Voraussetzungen für die erteilte Inbetriebnahme-Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt als nationale Sicherheitsbehörde.
Mitte Dezember ist die neue Regionalverbindung gestartet. "Wir konnten die Arbeiten gut im Zeitplan abschließen", sagt Projektleiter Michael Leddin, TÜV NORD. "Durch die Koordination der technischen Prüfdienstleistungen für die Hersteller- und die Betreiberseite konnten wir Synergien heben und damit den zeitlichen Aufwand von Zulassung und Inbetriebnahme deutlich verkürzen."
Über die TÜV NORD GROUP
Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Branche.
Leitmotiv: "Excellence for your business."
www.tuev-nord.de
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TÜV NORD GROUP
Annika Burchard Telefon +49 40 8557-1421
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Hamburg: Mitte Dezember starteten zwei neue Regionalbahnlinien der Nordbahn. TÜV NORD hat die Fertigung der Schienenfahrzeuge überwacht und die Zulassung als Designated Body (DeBo) begleitet. Damit ist dies der erste Zug in Deutschland, bei dem die Zulassungs- und Inbetriebnahme-Voraussetzungen durch eine einzige Instanz geprüft wurden.
Die Nordbahn, eine BeNEX-Tochter, hat bei Stadler Pankow fünfzehn Elektrotriebzüge der Baureihe Flirt bestellt. Die fünf- und sechsteiligen Züge werden auf drei Regionalbahnlinien von Hamburg nach Itzehoe und Wrist in Schleswig-Holstein eingesetzt. Die Fertigung aller Fahrzeuge wurde über den gesamten Produktionszeitraum von TÜV NORD begleitet. Fachleute des technischen Dienstleisters waren dazu an allen Standorten von Stadler in Deutschland, Polen, Ungarn und der Schweiz im Einsatz.
"Ziel unserer kontinuierlichen Begutachtung ist es, den Baufortschritt zu dokumentieren und möglichen Optimierungsbedarf in der Fertigung frühzeitig zu erkennen. Damit sollen aufwändige Nacharbeiten vermieden und so Kosten und Zeit gespart werden", erläutert Michael Bode, Projektleiter Fertigungsüberwachung, TÜV NORD. Parallel wurden Berichte erstellt, die den Fertigungsfortschritt jedes Fahrzeugs erfassten, sodass Abweichungen vom Terminplan frühzeitig erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden konnten. Darüber hinaus unterstützte TÜV NORD die Nordbahn bei der Abnahme der Fahrzeuge.
Im Detail wurden zur Bewertung der Qualität und Qualitätssicherung beispielsweise Schweißnahtausführungen und -verfahren überwacht, Schweißzusatzstoffe und Arbeitsmittel auf ihre Eignung überprüft, Arbeitsanweisungen abgeglichen sowie Messungen an der Außenlackierung hinsichtlich Lackschichtdicken und Reflexionsverhalten begleitet. Ebenso wurde der Fortschritt beim Innenausbau der Fahrzeuge erfasst: Neben äußerlichen Aspekten wie Lackschäden, Spaltmaßen und Zugänglichkeiten achteten die Fachleute von TÜV NORD bei Verkabelungen und Rohrleitungen auf eine sichere Verlegung. Abschließend wurden bei der Endabnahme alle verbliebenen Auffälligkeiten im Innen- und Außenbereich dokumentiert und bewertet. Hierbei stand die Funktionalität sicherheitsrelevanter Komponenten wie Türsteuerungen, Bremsanlagen und Lautsprecheranlagen im Fokus, daneben wurden optische Abweichungen erfasst und die Funktion komfortrelevanter Einrichtungen wie Toiletten und Klimatisierungen festgestellt.
Zulassungsprozess als DeBo begleiten
Bei der Zulassung der neuen Züge für die Nordbahn kam das Memorandum of Understanding (MoU) zum Tragen - eine Vereinbarung zwischen Sicherheitsbehörde, Herstellern und Betreibern, die den deutschen Zulassungsprozess an europäische Vorgaben angleicht. Das Prinzip: Die technische Beurteilung der Zulassungsfähigkeit erfolgt durch eine unabhängige private Organisation, die eigentliche Zulassung durch den Staat. "Der Vorteil für die Bahnindustrie ist eine Beschleunigung des Zulassungsprozesses und eine signifikante Kostenreduktion", erläutert Michael Leddin, Projektleiter DeBo, TÜV NORD.
TÜV NORD Systems ist vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als Interims-DeBo anerkannt. Sie prüft Teilsysteme und Schienenfahrzeuge für die Zulassung in Deutschland auf Einhaltung der notifizierten nationalen Vorschriften (NNTR).
Im Rahmen einer fachtechnischen Begutachtung wurden dabei die einzelnen Fachgebiete gemäß der Verwaltungsvorschrift VV-IBG überprüft. Die vier Fachgebiete Fahrtechnik, Radsatz, Bremse und Zugsicherung wurden vom DeBo und dem EBA parallel geprüft. Als Abschluss der DeBo-Tätigkeit bestätigte TÜV NORD die Konformität mit den nationalen technischen Regeln durch Übergabe der Konformitätsbescheinigung NNTR und des NNTR-Dossiers an Stadler Pankow. Der Hersteller selbst stellte dann final die Konformitätserklärung NNTR aus. Die Konformitätsbescheinigung NNTR und die Konformitätserklärung NNTR sind notwendige Voraussetzungen für die erteilte Inbetriebnahme-Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt als nationale Sicherheitsbehörde.
Mitte Dezember ist die neue Regionalverbindung gestartet. "Wir konnten die Arbeiten gut im Zeitplan abschließen", sagt Projektleiter Michael Leddin, TÜV NORD. "Durch die Koordination der technischen Prüfdienstleistungen für die Hersteller- und die Betreiberseite konnten wir Synergien heben und damit den zeitlichen Aufwand von Zulassung und Inbetriebnahme deutlich verkürzen."
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