14.01.2015 10:38 Uhr in Energie & Umwelt von Naturschutzbund Deutschland e.V NABU
NABU fordert drastische Reduzierung der Stickstoffeinträge
Kurzfassung: NABU fordert drastische Reduzierung der StickstoffeinträgeTschimpke: Gutachten des Sachverständigenrats belegt negative Folgen für Klima und UmweltDer NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die ...
[Naturschutzbund Deutschland e.V NABU - 14.01.2015] NABU fordert drastische Reduzierung der Stickstoffeinträge
Tschimpke: Gutachten des Sachverständigenrats belegt negative Folgen für Klima und Umwelt
Der NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die alarmierend hohen Stickstoffemissionen aus Verkehr und Landwirtschaft durch ein verbindliches Aktionsprogramm drastisch zu reduzieren. "Das heute vom Sachverständigenrat für Umweltfragen vorgelegte Sondergutachten zum Thema Stickstoff belegt eindrücklich, dass die verheerenden Auswirkungen von Stickstoffeinträgen auf Klima, Biodiversität oder Grundwasser lange Zeit unterschätzt wurden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die Einträge von Stickstoffverbindungen wie Stickoxiden, Nitrat oder Ammoniak bewegen sich seit vielen Jahren trotz zahlreicher politischer Vorgaben auf sehr hohem Niveau. So liegen die Stickstoffbilanz-Überschüsse immer noch bei fast 100 Kilogramm pro Hektar und führen zu einer erheblichen Überdüngung nahezu sämtlicher Lebensräume sowie zu einem Artenverlust. Das Ziel, den Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft auf ein umweltverträgliches Maß zurückzuführen, wurde bislang nicht erreicht. In vielen Regionen ist der Stickstoffüberschuss in den letzten Jahren infolge des Booms bei Massentierhaltung und Biogasanlagen sogar deutlich angestiegen. Ein Teil der Überschüsse gelangt zudem in Luft und Wasser und belastet das Grundwasser, die Hauptquelle unseres Trinkwassers. Über die Hälfte der Grundwasservorkommen in Deutschland weist daher zu hohe Nitratwerte auf. Schließlich tragen gasförmige Stickstoffemissionen auch zur Versauerung der Böden bei.
Der NABU fordert daher die Bundesregierung auf, die relevanten Vorgaben zum Schutz von Mensch und Natur deutlich nachzubessern. Dies betreffe insbesondere die laufende Novelle der Düngeverordnung, bei der anspruchsvollere Ziele zur Stickstoffreduzierung vereinbart werden müssten. So müsste der maximal zulässige Nährstoffüberschuss auf 30 Kilogramm pro Hektar beschränkt und die Ausbringungsmenge für Stickstoff in sensiblen Gebieten bei 130 Kilogramm pro Hektar verankert werden. Zudem müssten bessere Kontrollen und schärfere Sanktionen zur Einhaltung der Düngeverordnung erfolgen. Der NABU begrüßt ferner die Forderung des Sachverständigenrats nach einer Abgabe auf Stickstoffüberschüsse, deren Einnahmen zweckgebunden in die Förderung einer Emissionsreduzierung investiert werden sollte. Im Bereich der Luftreinhaltepolitik müsse darüber hinaus unbedingt an den europäischen Minderungszielen für Ammoniak und Stickoxide festgehalten werden. "Sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung sollten endlich ihren Verpflichtungen nachkommen und dafür sorgen, dass umweltschädliche Stickstoffeinträge drastisch reduziert werden", so Tschimpke weiter.
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www.NABU.de/aktionenundprojekte/agrarkampagne/16476.html
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Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510, -1952, -1722, -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000
E-Mail: presse@NABU.de
Tschimpke: Gutachten des Sachverständigenrats belegt negative Folgen für Klima und Umwelt
Der NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die alarmierend hohen Stickstoffemissionen aus Verkehr und Landwirtschaft durch ein verbindliches Aktionsprogramm drastisch zu reduzieren. "Das heute vom Sachverständigenrat für Umweltfragen vorgelegte Sondergutachten zum Thema Stickstoff belegt eindrücklich, dass die verheerenden Auswirkungen von Stickstoffeinträgen auf Klima, Biodiversität oder Grundwasser lange Zeit unterschätzt wurden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die Einträge von Stickstoffverbindungen wie Stickoxiden, Nitrat oder Ammoniak bewegen sich seit vielen Jahren trotz zahlreicher politischer Vorgaben auf sehr hohem Niveau. So liegen die Stickstoffbilanz-Überschüsse immer noch bei fast 100 Kilogramm pro Hektar und führen zu einer erheblichen Überdüngung nahezu sämtlicher Lebensräume sowie zu einem Artenverlust. Das Ziel, den Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft auf ein umweltverträgliches Maß zurückzuführen, wurde bislang nicht erreicht. In vielen Regionen ist der Stickstoffüberschuss in den letzten Jahren infolge des Booms bei Massentierhaltung und Biogasanlagen sogar deutlich angestiegen. Ein Teil der Überschüsse gelangt zudem in Luft und Wasser und belastet das Grundwasser, die Hauptquelle unseres Trinkwassers. Über die Hälfte der Grundwasservorkommen in Deutschland weist daher zu hohe Nitratwerte auf. Schließlich tragen gasförmige Stickstoffemissionen auch zur Versauerung der Böden bei.
Der NABU fordert daher die Bundesregierung auf, die relevanten Vorgaben zum Schutz von Mensch und Natur deutlich nachzubessern. Dies betreffe insbesondere die laufende Novelle der Düngeverordnung, bei der anspruchsvollere Ziele zur Stickstoffreduzierung vereinbart werden müssten. So müsste der maximal zulässige Nährstoffüberschuss auf 30 Kilogramm pro Hektar beschränkt und die Ausbringungsmenge für Stickstoff in sensiblen Gebieten bei 130 Kilogramm pro Hektar verankert werden. Zudem müssten bessere Kontrollen und schärfere Sanktionen zur Einhaltung der Düngeverordnung erfolgen. Der NABU begrüßt ferner die Forderung des Sachverständigenrats nach einer Abgabe auf Stickstoffüberschüsse, deren Einnahmen zweckgebunden in die Förderung einer Emissionsreduzierung investiert werden sollte. Im Bereich der Luftreinhaltepolitik müsse darüber hinaus unbedingt an den europäischen Minderungszielen für Ammoniak und Stickoxide festgehalten werden. "Sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung sollten endlich ihren Verpflichtungen nachkommen und dafür sorgen, dass umweltschädliche Stickstoffeinträge drastisch reduziert werden", so Tschimpke weiter.
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