14.01.2015 11:36 Uhr in Energie & Umwelt von World Wide Fund For Nature (WWF)
Deutschland zieht sich 'Boden unter den Füßen weg'
Kurzfassung: Deutschland zieht sich "Boden unter den Füßen weg"UN-Jahr der Böden 2015: In deutscher Landwirtschaft gehen jährlich 120 Mio. Tonnen fruchtbarer Boden verloren.* Weitere Informationen unter www.ww ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 14.01.2015] Deutschland zieht sich "Boden unter den Füßen weg"
UN-Jahr der Böden 2015: In deutscher Landwirtschaft gehen jährlich 120 Mio. Tonnen fruchtbarer Boden verloren.
* Weitere Informationen unter www.wwf.de/presse
Allein in Deutschland gehen in der Landwirtschaft im Durchschnitt pro Jahr und Hektar zehn Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion und Humusabbau verloren. Dem gegenüber steht ein jährlicher natürlicher Bodenzuwachs von nur etwa einer halben Tonne pro Hektar. Der Boden wird also rund 20-mal schneller zerstört, als er nachwächst. Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF zum Start des internationalen UN-Jahr der Böden 2015. Insgesamt gehen der deutschen Landwirtschaft damit 120 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden pro Jahr verloren.
"Die deutsche Landwirtschaft zieht sich selbst den Boden unter den Füßen weg. Die Ackerböden werden zu stark genutzt und können den intensiven Raubbau nicht mehr ewig verkraften", sagt Dr. Birgit Wilhelm, WWF-Landwirtschaftsreferentin vor dem Start der Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin. Sie fordert daher ein gemeinsames Handeln von Naturschutz und Landwirtschaft für lebendigen Boden, der schließlich Grundlage für 90 Prozent aller Lebensmittel und gleichzeitig die Basis der natürlichen Ökosysteme ist.
"Die Bodenfruchtbarkeit ist das Wesentliche. Böden sind weder auf Flächen noch auf Tonnen zu reduzieren, denn bei Übernutzung werden die sensibelsten Lebensgrundlagen als Erstes geschädigt: Der Humus und die Vielfalt der Bodenlebewesen", so Wilhelm.
Entscheidend für eine nachhaltige Bodenkultur seien standortangepasste Fruchtfolgen und Untersaaten sowie Maschinen, die auf den Erhalt des Bodenlebens abgestimmt sind. Auch die Düngergaben müssten zum Ökosystem passen und nicht nur den Pflanzen kurzfristig "Speed" geben. Dafür brauche es langfristig eine Integration von Tierhaltung und Landbau, so die WWF-Forderung. Wichtig sei auch die biologische Stickstoff-Fixierung durch in die Fruchtfolgen integrierte Leguminosen wie etwa Klee, Luzerne oder Ackerbohnen. So würde die Landwirtschaft unabhängiger von synthetischem Stickstoffdünger, der mit hohem Energieaufwand hergestellt wird und einen weiteren Biodiversitätsverlust im Boden verursacht.
Laut Schätzungen bestehen nur zwölf Prozent der Erdoberfläche aus landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Jährlich gehen weltweit mehr als 24 Milliarden Tonnen durch Erosion verloren. Dies entspricht einem Güterzug mit 558 Millionen Waggons und 40.000 km Länge, was einem ganzen Erdumfang entspricht. Aus diesem Grund hat die UN 2015 zum internationalen Jahr der Böden ausgerufen.
Weitere Informationen:
Dr. Birgit Wilhelm
Referentin Nachhaltige Landwirtschaft
WWF Deutschland
Tel.: 030-311 777 226
birgit.wilhelm@wwf.de
Roland Gramling
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel.: 030-311 777 425
roland.gramling@wwf.de
UN-Jahr der Böden 2015: In deutscher Landwirtschaft gehen jährlich 120 Mio. Tonnen fruchtbarer Boden verloren.
* Weitere Informationen unter www.wwf.de/presse
Allein in Deutschland gehen in der Landwirtschaft im Durchschnitt pro Jahr und Hektar zehn Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion und Humusabbau verloren. Dem gegenüber steht ein jährlicher natürlicher Bodenzuwachs von nur etwa einer halben Tonne pro Hektar. Der Boden wird also rund 20-mal schneller zerstört, als er nachwächst. Davor warnt die Naturschutzorganisation WWF zum Start des internationalen UN-Jahr der Böden 2015. Insgesamt gehen der deutschen Landwirtschaft damit 120 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden pro Jahr verloren.
"Die deutsche Landwirtschaft zieht sich selbst den Boden unter den Füßen weg. Die Ackerböden werden zu stark genutzt und können den intensiven Raubbau nicht mehr ewig verkraften", sagt Dr. Birgit Wilhelm, WWF-Landwirtschaftsreferentin vor dem Start der Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin. Sie fordert daher ein gemeinsames Handeln von Naturschutz und Landwirtschaft für lebendigen Boden, der schließlich Grundlage für 90 Prozent aller Lebensmittel und gleichzeitig die Basis der natürlichen Ökosysteme ist.
"Die Bodenfruchtbarkeit ist das Wesentliche. Böden sind weder auf Flächen noch auf Tonnen zu reduzieren, denn bei Übernutzung werden die sensibelsten Lebensgrundlagen als Erstes geschädigt: Der Humus und die Vielfalt der Bodenlebewesen", so Wilhelm.
Entscheidend für eine nachhaltige Bodenkultur seien standortangepasste Fruchtfolgen und Untersaaten sowie Maschinen, die auf den Erhalt des Bodenlebens abgestimmt sind. Auch die Düngergaben müssten zum Ökosystem passen und nicht nur den Pflanzen kurzfristig "Speed" geben. Dafür brauche es langfristig eine Integration von Tierhaltung und Landbau, so die WWF-Forderung. Wichtig sei auch die biologische Stickstoff-Fixierung durch in die Fruchtfolgen integrierte Leguminosen wie etwa Klee, Luzerne oder Ackerbohnen. So würde die Landwirtschaft unabhängiger von synthetischem Stickstoffdünger, der mit hohem Energieaufwand hergestellt wird und einen weiteren Biodiversitätsverlust im Boden verursacht.
Laut Schätzungen bestehen nur zwölf Prozent der Erdoberfläche aus landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Jährlich gehen weltweit mehr als 24 Milliarden Tonnen durch Erosion verloren. Dies entspricht einem Güterzug mit 558 Millionen Waggons und 40.000 km Länge, was einem ganzen Erdumfang entspricht. Aus diesem Grund hat die UN 2015 zum internationalen Jahr der Böden ausgerufen.
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Tel.: 030-311 777 226
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