20.01.2015 13:49 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von -
70 Tage bis zum Ende der Milchquote - was kommt danach?
Kurzfassung: (Mynewsdesk) Berlin, 20.01.2015 – „In 70 Tagen läuft am 1. April 2015 nach 31 Jahren die Milchquote in Deutschland aus und damit die Mengenregulierung der Milchproduktion in der EU. Der Milchmarkt geht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Liberalisierung und unternehmerisch gestalteter Milchproduktion und Verarbeitung in Deutschland“, erläutert Dr. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes im Rahmen des traditionell stattfindenden „Milchpolitischen ...
[- - 20.01.2015] (Mynewsdesk) Berlin, 20.01.2015 – „In 70 Tagen läuft am 1. April 2015 nach 31 Jahren die Milchquote in Deutschland aus und damit die Mengenregulierung der Milchproduktion in der EU. Der Milchmarkt geht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Liberalisierung und unternehmerisch gestalteter Milchproduktion und Verarbeitung in Deutschland“, erläutert Dr. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes im Rahmen des traditionell stattfindenden „Milchpolitischen Frühschoppen“ anlässlich der Grünen Woche in Berlin. Die endgültige Entscheidung über das Ende der Quote geht jedoch schon bis in das Jahr 2003 zurück, so dass dieser Schritt für alle Beteiligten nicht überraschend kommen sollte. Die durch die Politik angestrebte sanfte Landung („soft landing“) zeichnet sich jedoch derzeit nicht ab.
Die deutschen Milcherzeuger haben in den letzten zwei Jahren mit hohen Milchpreisen ihre Milchproduktion erneut auf Rekordniveau gesteigert, mussten dafür aber auch hohe Aufwendungen leisten. So war allein durch die deutschen Landwirte das letzte abgeschlossene Quotenjahr 2013/2014 eine Überschussabgabe von rund 160 Millionen Euro an Brüssel zu zahlen (EU: 409 Mio. Euro). Und auch für dieses laufende letzte Quotenjahr zeichnet sich eine neue Rekordanlieferung an Milch (D: +3,2 %; EU: 4,3 % in 2014) gegenüber den Vorjahren ab. Die deutschen und europäischen Milcherzeuger werden daher im Spätsommer 2015 auch eine neue Rekordsumme von gar 1 Mrd. Euro nach Brüssel überweisen müssen.
Neben der Superabgabe sind gerade für Milcherzeuger, die in der Produktion von Milch ein Zukunftsmodell sehen, in der Vergangenheit hohe Kosten durch den Kauf von Lieferrechten entstanden. So wurde besonders in den letzten Börsenterminen vor Auslaufen der Quote nochmals intensiv in den Kauf von Lieferrechten investiert. „Insgesamt haben allein die deutschen Milcherzeuger fast 4 Milliarden Euro rund um die Quote in den letzten Jahren ausgegeben. Geld, was in Zukunft auf den Höfen bleibt“, führt Dr. Engel weiter aus.
Ab 1. April 2015 sind alle Höfe nun wieder quotenfrei und es gelten die vertraglichen Bestimmungen (z.B. Vertrag, Satzung) zwischen Erzeuger und Verarbeiter. Die deutschen Molkereien werden in der Folge jedoch unabhängig von der Marktsituation kein System zu Mengenregulierung auf Erzeugerebene implementieren. Für die Molkereien besteht damit eine Herausforderung für die Zukunft, gemeinsam mit Ihren Milcherzeugern Instrumente zu entwickeln oder bereits bestehende zu verbessern, die eine Planung der Verarbeitungskapazitäten mit der Milcherzeugung zusammenführt.
Unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen unterstützen diese Vorgehensweise. Eine Regulierung des Marktes funktioniert nur mit staatlicher Steuerung, erzeugt Bürokratie und passt nicht in ein marktwirtschaftliches System. Dr. Engel: „Letztlich zeigt auch die Entwicklung des Milchpreises in den letzten Jahren, dass das auslaufende Modell der Quote nicht zu höheren Preisen führt - Angebot und Nachfrage auf nationalen wie internationalen Märkten machen den Preis und werden das auch in Zukunft tun.“
Die Molkereien in Deutschland sind auf das Quotenende gut vorbereitet und konzentrieren sich auf die Verarbeitung und den Markt, der, trotz Volatilität der Preise, durch die globalen Megatrends gute Perspektiven für die Milcherzeugung und Vermarktung auch auf internationaler Ebene bietet.
Weitere Informationen rund um Milch finden Sie unter:
www.milchindustrie.de, www.meine-milch.de
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Milchindustrie-Verband e.V..
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Die deutschen Milcherzeuger haben in den letzten zwei Jahren mit hohen Milchpreisen ihre Milchproduktion erneut auf Rekordniveau gesteigert, mussten dafür aber auch hohe Aufwendungen leisten. So war allein durch die deutschen Landwirte das letzte abgeschlossene Quotenjahr 2013/2014 eine Überschussabgabe von rund 160 Millionen Euro an Brüssel zu zahlen (EU: 409 Mio. Euro). Und auch für dieses laufende letzte Quotenjahr zeichnet sich eine neue Rekordanlieferung an Milch (D: +3,2 %; EU: 4,3 % in 2014) gegenüber den Vorjahren ab. Die deutschen und europäischen Milcherzeuger werden daher im Spätsommer 2015 auch eine neue Rekordsumme von gar 1 Mrd. Euro nach Brüssel überweisen müssen.
Neben der Superabgabe sind gerade für Milcherzeuger, die in der Produktion von Milch ein Zukunftsmodell sehen, in der Vergangenheit hohe Kosten durch den Kauf von Lieferrechten entstanden. So wurde besonders in den letzten Börsenterminen vor Auslaufen der Quote nochmals intensiv in den Kauf von Lieferrechten investiert. „Insgesamt haben allein die deutschen Milcherzeuger fast 4 Milliarden Euro rund um die Quote in den letzten Jahren ausgegeben. Geld, was in Zukunft auf den Höfen bleibt“, führt Dr. Engel weiter aus.
Ab 1. April 2015 sind alle Höfe nun wieder quotenfrei und es gelten die vertraglichen Bestimmungen (z.B. Vertrag, Satzung) zwischen Erzeuger und Verarbeiter. Die deutschen Molkereien werden in der Folge jedoch unabhängig von der Marktsituation kein System zu Mengenregulierung auf Erzeugerebene implementieren. Für die Molkereien besteht damit eine Herausforderung für die Zukunft, gemeinsam mit Ihren Milcherzeugern Instrumente zu entwickeln oder bereits bestehende zu verbessern, die eine Planung der Verarbeitungskapazitäten mit der Milcherzeugung zusammenführt.
Unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen unterstützen diese Vorgehensweise. Eine Regulierung des Marktes funktioniert nur mit staatlicher Steuerung, erzeugt Bürokratie und passt nicht in ein marktwirtschaftliches System. Dr. Engel: „Letztlich zeigt auch die Entwicklung des Milchpreises in den letzten Jahren, dass das auslaufende Modell der Quote nicht zu höheren Preisen führt - Angebot und Nachfrage auf nationalen wie internationalen Märkten machen den Preis und werden das auch in Zukunft tun.“
Die Molkereien in Deutschland sind auf das Quotenende gut vorbereitet und konzentrieren sich auf die Verarbeitung und den Markt, der, trotz Volatilität der Preise, durch die globalen Megatrends gute Perspektiven für die Milcherzeugung und Vermarktung auch auf internationaler Ebene bietet.
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Jägerstraße 51, 10117 Berlin, -
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