20.01.2015 12:23 Uhr in Gesellschaft & Familie von Philipps-Universität Marburg
Familien vermitteln Wissen
Kurzfassung: Familien vermitteln Wissen"Familiengeschichte ist in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der anregendsten Gebiete der Nahost-Studien geworden", erklärt der Marburger Iranist Christoph Werner, der d ...
[Philipps-Universität Marburg - 20.01.2015] Familien vermitteln Wissen
"Familiengeschichte ist in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der anregendsten Gebiete der Nahost-Studien geworden", erklärt der Marburger Iranist Christoph Werner, der das Projekt auf deutscher Seite leitet. Ziel des Vorhabens ist ein besseres Verständnis der Rolle der Familien und Verwandtschaftsgruppen in islamischen Kulturen vor dem Aufkommen der Moderne.
Wie der Marburger Islamwissenschaftler Albrecht Fuess ausführt, erweitert das neue Projekt die Agenda der familienhistorischen Orientalistik in dreierlei Hinsicht: Erstens weitet es den Zeitrahmen auf die Frühe Neuzeit aus - einen Zeitabschnitt, für den die historische Rolle der Familie bislang wenig erforscht ist. Zweitens überbrückt das Vorhaben die Kluft zwischen der persischen Welt und den arabischen Ländern, die in der wissenschaftlichen Forschung besteht. Geografische Mobilität und kulturelle Schnittstellen verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit. Drittens soll das übergreifende Konzept der Transmission auf die Familiengeschichte angewendet werden, indem die Dynamik der Übertragung von Autorität und Wissen innerhalb der Familienstrukturen lokalisiert wird.
Was konkret übertragen wird, kann ganz verschiedener Natur sein: mystisches Wissen und geistliche Autorität, militärisches Know-how oder politische und administrative Macht, aber auch literarische und künstlerische Traditionen, die in einer Gemeinschaft von Wissenschaftlern und Gelehrten weitergegeben werden. Sie lassen sich anhand materieller Objekte nachweisen und können als symbolische und reale Manifestationen von Legitimität, Status und Macht betrachtet werden. Den Forschern steht ein breites Spektrum an Quellen zur Verfügung, darunter Archivmaterial sowie biografische Wörterbücher, historische Erzählungen und materielle Objekte.
Am "Centrum für Nah- und Mittelost-Studien" der Philipps-Universität ist die Orientforschung in Hessen konzentriert. Das im Jahr 2006 errichtete CNMS ist mit sieben Professuren die größte universitäre Institution Deutschlands, die sich mit dem Nahen und Mittleren Osten in Forschung und Lehre befasst. Neben den Arbeitsgruppen von Fuess und Werner sind zwei französische Partner an dem neuen Vorhaben beteiligt: Dr. Maria Szuppe vom CNRS, Paris, als Projektleiterin auf französischer Seite, sowie Professor Dr. Nicolas Michel (Aix-en-Provence und Kairo).
Weitere Informationen:
Ansprechpartner:
Professor Dr. Christoph Werner,
Fachgebiet Iranistik
Tel.: 06421 28-24810, -24848 (Brunhilde Schäfer, Sekretariat)
E-Mail: chwerner@staff.uni-marburg.de
(Sekretariat: iranistik@uni-marburg.de)
Professor Dr. Albrecht Fuess,
Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS)
Tel.: 06421 28-21302, -24969 (Verena Fibich, Sekretariat)
E-Mail: albrecht.fuess@staff.uni-marburg.de
(Sekretariat: verena.fibich@staff.uni-marburg.de)
CNMS im Internet: http://www.uni-marburg.de/cnms
"Familiengeschichte ist in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der anregendsten Gebiete der Nahost-Studien geworden", erklärt der Marburger Iranist Christoph Werner, der das Projekt auf deutscher Seite leitet. Ziel des Vorhabens ist ein besseres Verständnis der Rolle der Familien und Verwandtschaftsgruppen in islamischen Kulturen vor dem Aufkommen der Moderne.
Wie der Marburger Islamwissenschaftler Albrecht Fuess ausführt, erweitert das neue Projekt die Agenda der familienhistorischen Orientalistik in dreierlei Hinsicht: Erstens weitet es den Zeitrahmen auf die Frühe Neuzeit aus - einen Zeitabschnitt, für den die historische Rolle der Familie bislang wenig erforscht ist. Zweitens überbrückt das Vorhaben die Kluft zwischen der persischen Welt und den arabischen Ländern, die in der wissenschaftlichen Forschung besteht. Geografische Mobilität und kulturelle Schnittstellen verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit. Drittens soll das übergreifende Konzept der Transmission auf die Familiengeschichte angewendet werden, indem die Dynamik der Übertragung von Autorität und Wissen innerhalb der Familienstrukturen lokalisiert wird.
Was konkret übertragen wird, kann ganz verschiedener Natur sein: mystisches Wissen und geistliche Autorität, militärisches Know-how oder politische und administrative Macht, aber auch literarische und künstlerische Traditionen, die in einer Gemeinschaft von Wissenschaftlern und Gelehrten weitergegeben werden. Sie lassen sich anhand materieller Objekte nachweisen und können als symbolische und reale Manifestationen von Legitimität, Status und Macht betrachtet werden. Den Forschern steht ein breites Spektrum an Quellen zur Verfügung, darunter Archivmaterial sowie biografische Wörterbücher, historische Erzählungen und materielle Objekte.
Am "Centrum für Nah- und Mittelost-Studien" der Philipps-Universität ist die Orientforschung in Hessen konzentriert. Das im Jahr 2006 errichtete CNMS ist mit sieben Professuren die größte universitäre Institution Deutschlands, die sich mit dem Nahen und Mittleren Osten in Forschung und Lehre befasst. Neben den Arbeitsgruppen von Fuess und Werner sind zwei französische Partner an dem neuen Vorhaben beteiligt: Dr. Maria Szuppe vom CNRS, Paris, als Projektleiterin auf französischer Seite, sowie Professor Dr. Nicolas Michel (Aix-en-Provence und Kairo).
Weitere Informationen:
Ansprechpartner:
Professor Dr. Christoph Werner,
Fachgebiet Iranistik
Tel.: 06421 28-24810, -24848 (Brunhilde Schäfer, Sekretariat)
E-Mail: chwerner@staff.uni-marburg.de
(Sekretariat: iranistik@uni-marburg.de)
Professor Dr. Albrecht Fuess,
Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS)
Tel.: 06421 28-21302, -24969 (Verena Fibich, Sekretariat)
E-Mail: albrecht.fuess@staff.uni-marburg.de
(Sekretariat: verena.fibich@staff.uni-marburg.de)
CNMS im Internet: http://www.uni-marburg.de/cnms
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
20.01.2015 Familien vermitteln Wissen
22.12.2014 Schlummertrunk erhält Konkurrenz
31.10.2014 Gewalt und Prävention im häuslichen Umfeld
29.09.2014 Frauenrechte im Fokus der Vereinten Nationen
23.09.2014 Geschlechterfrage bei Moos auf der Spur
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Philipps-Universität Marburg
35032 Marburg
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Philipps-Universität Marburg
35032 Marburg
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/philipps-universität-marburg-pressefach.html
Die Pressemeldung "Familien vermitteln Wissen" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Familien vermitteln Wissen" ist Philipps-Universität Marburg, vertreten durch .