Experten nehmen Jugendverschuldung in den Fokus

Kurzfassung: Experten nehmen Jugendverschuldung in den Fokus Das Schuldnerfachberatungszentrum (SFZ) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat sich in einem zweijährigen Modellprojekt intensiv mit der J ...
[Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) - 27.01.2015] Experten nehmen Jugendverschuldung in den Fokus
Das Schuldnerfachberatungszentrum (SFZ) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat sich in einem zweijährigen Modellprojekt intensiv mit der Jugendverschuldung befasst und ist mit "Ohne Geld geht gar nichts… Jugendliche in der Konsumgesellschaft" den innovativen Weg gegangen, die konkreten Alltagserfahrungen der Jugendlichen zum Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzung mit Geld und Schulden zu machen. Der projektleitende Arbeitsbereich "Jugend und Schulden" des SFZ wird nun drei Fachveranstaltungen ausrichten, um den Bedarf und das Interesse an einer professionellen Bearbeitung des Themas Jugend, Geld und Schulden aufzugreifen. Außerdem sollen mit den Veranstaltungen die Nachhaltigkeit des Projektes "Ohne Geld geht gar nix… Jugendliche in der Konsumgesellschaft" gesichert und die wissenschaftlichen Perspektiven vorangebracht werden.
Ein wissenschaftliches Expertengespräch am 30. Januar 2015 initiiert einen Dialog zwischen relevanten Experten über die Funktion und Bedeutung von Geld im Jugendalter und regt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit bisherigen Diskursen an. Mit einer Schwerpunktsetzung auf die Themenkomplexe "Jugend, Geld und Partizipation", "Jugend, Konsum und Markt" sowie "Jugend und Schulden" wird eine fachliche Diskussion eröffnet, die jenseits von schuldzuschreibenden und individualisierenden Perspektiven das Forschungsfeld "Jugend und Geld" in gesamtgesellschaftlichen Kontexten verortet.
Im Rahmen des Fachtags für Schuldnerberater/-innen am 11. Februar 2015 werden die Grundgedanken und die entwickelten Materialien des zweijährigen Modellprojektes "Ohne Geld geht gar nix…Jugendliche in der Konsumgesellschaft" vorgestellt. Darüber hinaus soll der Fachtag Gelegenheit zu einem gemeinsamen Austausch über Erfahrungen und weitere Perspektiven geben: Wie kann es gelingen, mit Jugendlichen in einen Austausch zu den Themen Geld und Schulden zu kommen? Welche Themen beschäftigen die Jugendlichen in diesem Zusammenhang? Welchen Handlungsbedarf gibt es bei Jugendlichen in Bezug auf Geld und Schulden?
Am 25. Februar 2015 findet der Fachtag "Jugend, Geld und Schulden - Herausforderungen für die Praxis" statt. Diese Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die in ihrem beruflichen Alltag Erfahrungen mit Jugendlichen und dem Themenfeld Geld/Schulden machen und herausgefordert sind, Jugendliche im Umgang mit Geld und Schulden professionell zu begleiten. Der Fachtag gibt Gelegenheit, unterschiedliche Praxiserfahrungen zu reflektieren und Konsequenzen für die eigene Arbeit zu erarbeiten.
Das Schuldnerfachberatungszentrum der JGU konstatiert, dass vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Kommerzialisierung die Verfügbarkeit von Geld eine immer wichtigere Rolle für das Aufwachsen von jungen Menschen spielt: Geld ist weit mehr als ein Mittel, das den Zugang zu materiellen Gütern ermöglicht, sondern es ist ein zentrales Medium für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und Übergängen im Jugendalter und entscheidend für Prozesse gesellschaftlicher Partizipation. Gleichzeitig zeigen die im Projekt "Ohne Geld geht gar nix… Jugendliche in der Konsumgesellschaft" gemachten Erfahrungen sowohl das Interesse als auch die Erreichbarkeit Jugendlicher zur Thematik Geld und Schulden. Im Rahmen der Umsetzung des Projekts wurde darüber hinaus ein großer Bedarf an der Bearbeitung der Thematik seitens pädagogischer Fachkräfte unterschiedlicher Arbeitsfelder deutlich.
Weitere Informationen zu dem Arbeitsbereich "Jugend und Schulden" sind unter http://www.sfz.uni-mainz.de/jus/ und zu den bevorstehenden Veranstaltungen unter http://www.blogs.uni-mainz.de/jugend-und-geld/termine-und-veranstaltungen/ zu finden.
Das Projekt wird von Herzenssache e.V. und durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie gefördert.
Das Schuldnerfachberatungszentrum an der Universität Mainz wurde im Juni 1999 im Zuge der Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens gegründet und ist eine bundesweit einmalige Einrichtung, die sowohl die Schuldnerberatungsstellen des Landes unterstützt als auch Forschung betreibt. Aus dem Grund, dass gerade Jugendliche und junge Erwachsene immer häufiger von Überschuldung betroffen sind, wurde 2010 der Arbeitsbereich "Jugend und Schulden" mit dem Ziel eingerichtet, den Forschungsstand zu diesem wichtigen Themenfeld voranzubringen und darauf aufbauend fundierte Interventions- und Präventionsansätze zu entwickeln.

Weitere Informationen:
Natasa Kranz-Kuljic, M.A.
Schuldnerfachberatungszentrum (SFZ)
Bereich Jugend und Schulden
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-38500
E-Mail: kranzkul@uni-mainz.de
http://www.sfz.uni-mainz.de/jus/ (Arbeitsbereich Jugend und Schulden des SFZ)
Weitere Links:
http://www.jugend-und-geld.de (Projekthomepage)
http://www.swr.de/herzenssache/
Weitere Informationen
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zählt mit rund 36.500 Studierenden aus über 130 Nationen zu den zehn größten Universitäten Deutschlands. Als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz vereint sie nahezu alle akademischen Disziplinen, inklusive Universitätsmedizin Mainz und zwei künstlerischer Hochschulen, unter einem Dach – eine in der bundesdeutschen Hochschullandschaft einmalige Integration. Mit 84 Studienfächern mit insgesamt 219 Studienangeboten, darunter 95 Bachelor- und 101 Masterstudiengängen sowie 6 Zusatz-, Aufbau- und Erweiterungsstudiengängen, bietet die JGU eine außergewöhnlich breite Palette an Studienmöglichkeiten. Rund 4.150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 540 Professorinnen und Professoren, lehren und forschen in mehr als 150 Instituten und Kliniken (Stichtag: 01.12.2011, aus Landes- und Drittmitteln finanziert).Die JGU ist eine internationale Forschungsuniversität mit weltweiter Anerkennung. Dieses Renommee verdankt sie sowohl ihren herausragenden Forscherpersönlichkeiten als auch ihren exzellenten Forschungsleistungen in der Teilchen- und Hadronenphysik, den Materialwissenschaften, den Erdsystemwissenschaften, der translationalen Medizin, den Lebenswissenschaften, den Mediendisziplinen und den historischen Kulturwissenschaften.Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird durch den Erfolg in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bestätigt: Die JGU gehört zu den 23 Hochschulen in Deutschland, die es geschafft haben, sowohl eine Bewilligung für ein Exzellenzcluster als auch eine Bewilligung für eine Exzellenz-Graduiertenschule zu erhalten. Ihr Exzellenzcluster PRISMA, in dem vorwiegend Teilchen- und Hadronenphysiker zusammenarbeiten, und ihre materialwissenschaftliche Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ zählen zur internationalen Forschungselite. Bis zu 50 Millionen Euro werden bis 2017 in diese beiden Projekte fließen.Zudem bestätigen gute Platzierungen in nationalen und internationalen Rankings sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen die Forschungserfolge der Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Erfolge werden u.a. durch die einzigartigen Großforschungsanlagen der JGU ermöglicht, wie den Forschungsreaktor TRIGA und den Elektronenbeschleuniger MAMI, die Forscherinnen und Forscher aus aller Welt anziehen. Die forschungsorientierte Lehre – die gezielte und frühzeitige Einbindung von Forschungsinhalten in die Curricula – ist ein weiteres Profilmerkmal.Als einzige deutsche Universität ihrer Größe vereint die JGU fast alle Institute auf einem innenstadtnahen Campus, der zudem vier Partnerinstitute der außeruniversitären Spitzenforschung beherbergt. Ebenfalls auf dem Campus angesiedelt sind studentische Wohnheime und Kinderbetreuungseinrichtungen. Die klinischen und klinisch-theoretischen Einrichtungen der Universitätsmedizin liegen nur circa einen Kilometer entfernt.Die JGU versteht sich als "offene Universität" (civic university), als integraler Bestandteil der Gesellschaft, mit der sie eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Dies umfasst unter anderem das sogenannte lebenslange Lernen sowie den zügigen und umfassenden Wissens- und Technologietransfer.Zu Gutenbergs Zeiten im Jahr 1477 gegründet und nach 150-jähriger Pause 1946 von der damaligen französischen Besatzungsmacht wiedereröffnet, ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz dem Vorbild und dem internationalen Wirkungsanspruch ihres Namensgebers bis heute verpflichtet: innovative Ideen zu fördern und umzusetzen; Wissen zu nutzen, um die Lebensbedingungen der Menschen und deren Zugang zu Bildung und Wissenschaft zu verbessern; sie zu bewegen, die vielfältigen Grenzen zu überschreiten, denen sie täglich begegnen.
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