29.01.2015 12:40 Uhr in Gesellschaft & Familie von Goethe-Universität Frankfurt am Main
Stammzellen: Große Hoffnung und viele offene Fragen
Kurzfassung: Stammzellen: Große Hoffnung und viele offene FragenViele Hoffnungen verbinden sich mit möglichen künftigen Therapien: Könnten so in Zukunft chronische Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose ...
[Goethe-Universität Frankfurt am Main - 29.01.2015] Stammzellen: Große Hoffnung und viele offene Fragen
Viele Hoffnungen verbinden sich mit möglichen künftigen Therapien: Könnten so in Zukunft chronische Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer überwunden werden oder kinderlose Paare neue Hoffnung auf Nachwuchs schöpfen: Für viele Menschen enthält die Stammzellforschung eine Art Heilsversprechen. Dies bestätigt eine Umfrage, die Emnid 2013 im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW erstellt hat. Danach waren mehr als 90 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Biomedizin in der näheren Zukunft bei der Behandlung von Krankheiten eine sehr wichtige Rolle spielen werde, und 77 Prozent wären selbst zu einer Stammzellenspende bereit. Insgesamt stellten die Meinungsforscher fest, dass die Bevölkerung bei diesem Thema gut informiert ist.
Dem gegenüber steht die ethische Debatte: Kaum eine andere Fachrichtung innerhalb der Medizin dürfte so umstritten sein wie die Stammzellforschung. Denn was zunächst vor allem als Chance erscheint, kann auch weitergedacht werden: Mit Hilfe dieser Technologie können beliebig Organe nachgezüchtet werden, der Selbstoptimierung des Menschen scheinen damit kaum noch Grenzen gesetzt. Nicht die Linderung von Leid allein stünde dann im Fokus dieses medizinischen Teilbereichs, sondern möglicherweise das Design des perfekten Menschen. Wer es sich leisten kann, legt sich beizeiten ein "Ersatzteillager" für seine Organe an - nicht unbedingt eine sympathische Vorstellung.
Noch sind auch viele Forschungsfragen nicht geklärt - etwa die nach Immunabstoßungsreaktionen und Tumorbildungen nach einer Stammzellenimplantation -, aber die gesellschaftliche Debatte über das Thema muss dringend geführt werden. Was ist tatsächlich machbar bisher? Was ist ethisch erlaubt in der Stammzellforschung? Diesen Fragen widmet sich das ganztägige wissenschaftliche Symposium, zu dem die EKHN Stiftung am Samstag, 7. Februar, ins Auditorium Maximum auf dem Campus Westend der Goethe-Universität lädt. In Einzelvorträgen beleuchten renommierte Biologen, Mediziner, Pharmakologen und Theologen die Thematik aus ihrer Perspektive und stehen anschließend zur Diskussion mit den teilnehmenden Bürgern bereit.
Mit dabei sind der Frankfurter Pharmakologe Theodor Dingermann (Goethe-Universität), Prof. Regine Kollek (Professorin für Technologiefolgenabschätzung der modernen Biotechnologie, Universität Hamburg), Prof. Magdalena Götz (Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Inhaberin des Lehrstuhls für Physiologische Genomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Anthony Ho (Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin V, Universität Heidelberg und Mitglied der Zentralen Ethikkommission zur Stammzellforschung), Prof. Klaus Tanner (Ordinarius für Systematische Theologie und Ethik, Universität Heidelberg) und Prof. Oliver Brüstle (Direktor des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Moderiert wird das Symposium von Joachim Müller-Jung, Ressortchef für "Natur und Wissenschaft" bei der FAZ und Autor des Buches "Das Ende der Krankheit. Die neuen Versprechen der Medizin".
Das Symposium findet zum dritten Mal statt. In den Jahren 2011 und 2013 ging es um die Themen Klimawandel bzw. Hirnforschung. Die Veranstaltung, die sich regelmäßig zum Publikumsmagneten entwickelt, richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum. Dem Symposium im Audimax geht denn auch ein zweitägiges vorbereitendes Schülerseminar voraus, an dem rund 200 Oberstufenschüler aus Hessen und Rheinland-Pfalz teilnehmen. Das Schülerseminar steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dingermann. Die Schirmherrschaft für die gesamte Veranstaltung haben in diesem Jahr der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt Peter Feldmann, der Kirchenpräsident der EKHN Dr. Volker Jung und Uni-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavec übernommen.
Teilnahmebedingungen: Anmeldung zum Symposium möglich bis 6. Februar auf der Webseite www.ekhn-stiftung.de/symposium2015.
Information: Friederike von Bünau, Geschäftsführerin EKHN Stiftung, Telefon 069 59799051, Fax 069597990 52, E-Mail info@ekhn-stiftung.de
Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto "Wissenschaft für die Gesellschaft" in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften."
Herausgeber: Die Präsidentin
Abteilung Marketing und Kommunikation,
60629 Frankfurt am Main
Redaktion:
Dr. Anke Sauter
Abteilung Marketing und Kommunikation
Grüneburgplatz 1
60323 Frankfurt am Main
Telefon (069) 798 - 12498
Telefax (069) 798 - 763 12531
E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Internet: www.uni-frankfurt.de
Viele Hoffnungen verbinden sich mit möglichen künftigen Therapien: Könnten so in Zukunft chronische Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer überwunden werden oder kinderlose Paare neue Hoffnung auf Nachwuchs schöpfen: Für viele Menschen enthält die Stammzellforschung eine Art Heilsversprechen. Dies bestätigt eine Umfrage, die Emnid 2013 im Auftrag des Kompetenznetzwerks Stammzellforschung NRW erstellt hat. Danach waren mehr als 90 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Biomedizin in der näheren Zukunft bei der Behandlung von Krankheiten eine sehr wichtige Rolle spielen werde, und 77 Prozent wären selbst zu einer Stammzellenspende bereit. Insgesamt stellten die Meinungsforscher fest, dass die Bevölkerung bei diesem Thema gut informiert ist.
Dem gegenüber steht die ethische Debatte: Kaum eine andere Fachrichtung innerhalb der Medizin dürfte so umstritten sein wie die Stammzellforschung. Denn was zunächst vor allem als Chance erscheint, kann auch weitergedacht werden: Mit Hilfe dieser Technologie können beliebig Organe nachgezüchtet werden, der Selbstoptimierung des Menschen scheinen damit kaum noch Grenzen gesetzt. Nicht die Linderung von Leid allein stünde dann im Fokus dieses medizinischen Teilbereichs, sondern möglicherweise das Design des perfekten Menschen. Wer es sich leisten kann, legt sich beizeiten ein "Ersatzteillager" für seine Organe an - nicht unbedingt eine sympathische Vorstellung.
Noch sind auch viele Forschungsfragen nicht geklärt - etwa die nach Immunabstoßungsreaktionen und Tumorbildungen nach einer Stammzellenimplantation -, aber die gesellschaftliche Debatte über das Thema muss dringend geführt werden. Was ist tatsächlich machbar bisher? Was ist ethisch erlaubt in der Stammzellforschung? Diesen Fragen widmet sich das ganztägige wissenschaftliche Symposium, zu dem die EKHN Stiftung am Samstag, 7. Februar, ins Auditorium Maximum auf dem Campus Westend der Goethe-Universität lädt. In Einzelvorträgen beleuchten renommierte Biologen, Mediziner, Pharmakologen und Theologen die Thematik aus ihrer Perspektive und stehen anschließend zur Diskussion mit den teilnehmenden Bürgern bereit.
Mit dabei sind der Frankfurter Pharmakologe Theodor Dingermann (Goethe-Universität), Prof. Regine Kollek (Professorin für Technologiefolgenabschätzung der modernen Biotechnologie, Universität Hamburg), Prof. Magdalena Götz (Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Inhaberin des Lehrstuhls für Physiologische Genomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Anthony Ho (Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin V, Universität Heidelberg und Mitglied der Zentralen Ethikkommission zur Stammzellforschung), Prof. Klaus Tanner (Ordinarius für Systematische Theologie und Ethik, Universität Heidelberg) und Prof. Oliver Brüstle (Direktor des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Moderiert wird das Symposium von Joachim Müller-Jung, Ressortchef für "Natur und Wissenschaft" bei der FAZ und Autor des Buches "Das Ende der Krankheit. Die neuen Versprechen der Medizin".
Das Symposium findet zum dritten Mal statt. In den Jahren 2011 und 2013 ging es um die Themen Klimawandel bzw. Hirnforschung. Die Veranstaltung, die sich regelmäßig zum Publikumsmagneten entwickelt, richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum. Dem Symposium im Audimax geht denn auch ein zweitägiges vorbereitendes Schülerseminar voraus, an dem rund 200 Oberstufenschüler aus Hessen und Rheinland-Pfalz teilnehmen. Das Schülerseminar steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dingermann. Die Schirmherrschaft für die gesamte Veranstaltung haben in diesem Jahr der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt Peter Feldmann, der Kirchenpräsident der EKHN Dr. Volker Jung und Uni-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavec übernommen.
Teilnahmebedingungen: Anmeldung zum Symposium möglich bis 6. Februar auf der Webseite www.ekhn-stiftung.de/symposium2015.
Information: Friederike von Bünau, Geschäftsführerin EKHN Stiftung, Telefon 069 59799051, Fax 069597990 52, E-Mail info@ekhn-stiftung.de
Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto "Wissenschaft für die Gesellschaft" in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften."
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Internet: www.uni-frankfurt.de
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