29.01.2015 14:29 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Schwacher Euro und niedriger Ölpreis stabilisieren Konjunktur in Europa
Kurzfassung: Schwacher Euro und niedriger Ölpreis stabilisieren Konjunktur in Europa- Konjunkturexperten der EUROFRAME-Gruppe erwarten für die Eurozone eine Erholung auf niedrigem Niveau mit einem Wachstum von 1 ...
[Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) - 29.01.2015] Schwacher Euro und niedriger Ölpreis stabilisieren Konjunktur in Europa
- Konjunkturexperten der EUROFRAME-Gruppe erwarten für die Eurozone eine Erholung auf niedrigem Niveau mit einem Wachstum von 1,5 Prozent in 2015 und 2 Prozent in 2016
- Anhaltend niedriger Ölpreis hätte weltweit enorm positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung mit einem zusätzlichen Wachstum von bis zu über einem Prozentpunkt
Die EUROFRAME-Gruppe, ein Zusammenschluss führender europäischer Konjunkturforschungsinstitute, erwartet 2015 und 2016 eine Stabilisierung der Konjunktur in Europa. Von zentraler Bedeutung sind dabei die dauerhaft geringen Zinsen, die Abwertung des Euro, die geringe Inflation und Inflationserwartung, die hohe Liquidität sowie der niedrige Ölpreis. Eine Verschärfung der Krise in Griechenland oder des Ukrainekonflikts könnte die wirtschaftliche Erholung allerdings für längere Zeit ausbremsen.
In der Eurozone wird das Wachstum nach der Prognose der Experten 2015 1,5 Prozent betragen, 2016 dann 2 Prozent verglichen mit 0,8 Prozent im vergangenen Jahr. Weltweit steigt das Bruttoinlandsprodukt um 3,7 Prozent bzw. 3,8 Prozent (2014: 3,3 Prozent). Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Euroraum entspannt sich nur langsam. 2014 verbesserte sich die Arbeitslosenquote leicht auf 11,5 Prozent, für 2015 sind 10,9 und für 2016 10,6 Prozent zu erwarten.
Sollte das kürzlich von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Anleihenkaufprogramm keine Wirkung entfalten und das Wachstum niedrig bleiben, könnte sich Enttäuschung an den Finanzmärkten in starken Kursschwankungen bemerkbar machen. Durch die gegenteilige Geldpolitik der FED (sie wird vermutlich ihr Anleihenkaufprogramm weiter reduzieren und erste Zinserhöhungen beschließen) besteht das Risiko von neuerlichen Turbulenzen an den Währungsmärkten der Schwellenländer.
Die Experten erwarten einen Anstieg des Ölpreises auf 65 bis 70 Dollar pro Barrel. Die Inflation beträgt dann -0,2 Prozent in diesem und 1 Prozent im nächsten Jahr. Ein anhaltend niedriger Ölpreis würde sich extrem positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Im Euroraum läge es um 0,7 Prozentpunkte höher. In den USA, wegen der ölintensiveren Produktion, sogar um 1,3 Prozentpunkte. Weltweit stiege das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozentpunkte.
Größtes Risiko für den Euroraum ist die Unsicherheit über die Entwicklungen der griechischen Wirtschaft und der Konflikt in der Ukraine. Jede neue Eskalation kann die Erholung im Euroraum dauerhaft zurückwerfen.
Die Erholung im Euroraum geriet im Jahr 2014 ins Stocken. Das Bruttoinlandsprodukt stieg mit 0,8 Prozent deutlich schwächer als vor einem Jahr prognostiziert. Auch die Weltwirtschaft legte mit 3,3 Prozent weniger stark zu als erwartet. Ursache waren vor allem ungünstige Finanzierungsbedingungen für die Schwellenländer, ein Konjunktureinbruch in Japan und witterungsbedingte Einbußen in den USA.
Die EUROFRAME-Gruppe besteht aus zehn der renommiertesten europäischen Konjunkturforschungsinstitute, zu denen auch das IfW zählt.
Die komplette Studie finden Sie hier.
EUROFRAME Homepage: http://www.euroframe.org/
Ansprechpartner: Guido Warlimont und Dr. Klaus-Jürgen Gern
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Kiellinie 66
24105 Kiel
Telefon: (0431) 8814-1
Telefax: 0431 / 8814 - 500
Mail: info@ifw-kiel.de
URL: http://www.ifw-kiel.de/
- Konjunkturexperten der EUROFRAME-Gruppe erwarten für die Eurozone eine Erholung auf niedrigem Niveau mit einem Wachstum von 1,5 Prozent in 2015 und 2 Prozent in 2016
- Anhaltend niedriger Ölpreis hätte weltweit enorm positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung mit einem zusätzlichen Wachstum von bis zu über einem Prozentpunkt
Die EUROFRAME-Gruppe, ein Zusammenschluss führender europäischer Konjunkturforschungsinstitute, erwartet 2015 und 2016 eine Stabilisierung der Konjunktur in Europa. Von zentraler Bedeutung sind dabei die dauerhaft geringen Zinsen, die Abwertung des Euro, die geringe Inflation und Inflationserwartung, die hohe Liquidität sowie der niedrige Ölpreis. Eine Verschärfung der Krise in Griechenland oder des Ukrainekonflikts könnte die wirtschaftliche Erholung allerdings für längere Zeit ausbremsen.
In der Eurozone wird das Wachstum nach der Prognose der Experten 2015 1,5 Prozent betragen, 2016 dann 2 Prozent verglichen mit 0,8 Prozent im vergangenen Jahr. Weltweit steigt das Bruttoinlandsprodukt um 3,7 Prozent bzw. 3,8 Prozent (2014: 3,3 Prozent). Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Euroraum entspannt sich nur langsam. 2014 verbesserte sich die Arbeitslosenquote leicht auf 11,5 Prozent, für 2015 sind 10,9 und für 2016 10,6 Prozent zu erwarten.
Sollte das kürzlich von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Anleihenkaufprogramm keine Wirkung entfalten und das Wachstum niedrig bleiben, könnte sich Enttäuschung an den Finanzmärkten in starken Kursschwankungen bemerkbar machen. Durch die gegenteilige Geldpolitik der FED (sie wird vermutlich ihr Anleihenkaufprogramm weiter reduzieren und erste Zinserhöhungen beschließen) besteht das Risiko von neuerlichen Turbulenzen an den Währungsmärkten der Schwellenländer.
Die Experten erwarten einen Anstieg des Ölpreises auf 65 bis 70 Dollar pro Barrel. Die Inflation beträgt dann -0,2 Prozent in diesem und 1 Prozent im nächsten Jahr. Ein anhaltend niedriger Ölpreis würde sich extrem positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Im Euroraum läge es um 0,7 Prozentpunkte höher. In den USA, wegen der ölintensiveren Produktion, sogar um 1,3 Prozentpunkte. Weltweit stiege das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozentpunkte.
Größtes Risiko für den Euroraum ist die Unsicherheit über die Entwicklungen der griechischen Wirtschaft und der Konflikt in der Ukraine. Jede neue Eskalation kann die Erholung im Euroraum dauerhaft zurückwerfen.
Die Erholung im Euroraum geriet im Jahr 2014 ins Stocken. Das Bruttoinlandsprodukt stieg mit 0,8 Prozent deutlich schwächer als vor einem Jahr prognostiziert. Auch die Weltwirtschaft legte mit 3,3 Prozent weniger stark zu als erwartet. Ursache waren vor allem ungünstige Finanzierungsbedingungen für die Schwellenländer, ein Konjunktureinbruch in Japan und witterungsbedingte Einbußen in den USA.
Die EUROFRAME-Gruppe besteht aus zehn der renommiertesten europäischen Konjunkturforschungsinstitute, zu denen auch das IfW zählt.
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, 24105 Kiel, Deutschland
Tel.: (0431) 8814-1; http://www.ifw-kiel.de/
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