18.02.2015 09:55 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Genossenschaftsverband Bayern e.V.
Götzl: Hill muss sich an eigenen Worten messen lassen
Europäische KapitalmarktunionKurzfassung: (Mynewsdesk) München, 18. Februar 2015 - EU-Kommissar Jonathan Hill legt heute mit dem Grünbuch zur Kapitalmarktunion seine Vorstellungen einer künftigen Mittelstandsfinanzierung in Europa vor. Sein Ziel ist es, die Finanzierung mittelständischer Unternehmen stärker auf kapitalmarktorientierte Instrumente auszurichten. GVB-Präsident Stephan Götzl hält dazu fest:
„Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns ...
„Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns ...
[Genossenschaftsverband Bayern e.V. - 18.02.2015] (Mynewsdesk) München, 18. Februar 2015 - EU-Kommissar Jonathan Hill legt heute mit dem Grünbuch zur Kapitalmarktunion seine Vorstellungen einer künftigen Mittelstandsfinanzierung in Europa vor. Sein Ziel ist es, die Finanzierung mittelständischer Unternehmen stärker auf kapitalmarktorientierte Instrumente auszurichten. GVB-Präsident Stephan Götzl hält dazu fest:
„Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken. Das ist zu begrüßen. Denn bei den Bemühungen zur Regulierung des Finanzsektors wurde seine Kernaufgabe, nämlich der Brückenschlag zwischen Ersparnis und Investitionen, zuletzt etwas aus den Augen verloren.
Allerdings muss EU-Finanzmarktkommissar Hill bei seinem Vorhaben die sehr unterschiedlichen Strukturen der Mittelstandsfinanzierung in den europäischen Mitgliedstaaten berücksichtigen. In Deutschland ist sie vornehmlich bankenbasiert und funktioniert reibunglos. In anderen Ländern dagegen ist die Kreditvergabe der Banken an mittelständische Unternehmen gehemmt. Die Gründe dafür liegen nur zu oft in verkrusteten Wirtschaftsstrukturen dieser EU-Staaten. Deshalb muss Hill den Blick auf die Ursachen richten und den unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen EU-Staaten Rechnung tragen.
Klar ist: Für die überwiegende Zahl der deutschen Mittelständler stellt der Gang an den Kapitalmarkt keine echte Alternative dar – zu hoch sind die Kosten einer Anleiheemission und der damit verbundenen Publizitätspflichten. Deshalb darf es keinen politisch motivierten Systemwechsel bei der Unternehmensfinanzierung geben. Das würde die mittelständische Wirtschaftsstruktur und Millionen von Arbeitsplätzen in unserem Land massiv gefährden. Eine Kapitalmarktunion kann den Hausbankkredit nicht ersetzen.
Deshalb werde ich Lord Hill bei der Ausgestaltung der Kapitalmarktunion an seinen eigenen Worten messen. Denn er hat vor kurzem verlautbart, dass die Kapitalmarktunion kein Angriff auf die Banken und ihm der Stellenwert des Bankensystems für die europäische Wirtschaft bewusst sei.
Ich erwarte, dass Hill seine Kenntnisse als Bankenfachmann in die Gestaltung der Kapitalmarktunion einbringt. Dabei wünsche ich mir sehr, dass er nicht nur die Weiterentwicklung der Kapitalmärkte im Auge hat, sondern auch die Stabilisierung bewährter Strukturen der bankbasierten Kreditfinanzierung von mittelständischen Unternehmen. Gemeinsam müssen wir darauf achten, dass diese nicht austrocknet. Sonst käme die europäische Wirtschaft vom Regen in die Traufe.“
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„Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken. Das ist zu begrüßen. Denn bei den Bemühungen zur Regulierung des Finanzsektors wurde seine Kernaufgabe, nämlich der Brückenschlag zwischen Ersparnis und Investitionen, zuletzt etwas aus den Augen verloren.
Allerdings muss EU-Finanzmarktkommissar Hill bei seinem Vorhaben die sehr unterschiedlichen Strukturen der Mittelstandsfinanzierung in den europäischen Mitgliedstaaten berücksichtigen. In Deutschland ist sie vornehmlich bankenbasiert und funktioniert reibunglos. In anderen Ländern dagegen ist die Kreditvergabe der Banken an mittelständische Unternehmen gehemmt. Die Gründe dafür liegen nur zu oft in verkrusteten Wirtschaftsstrukturen dieser EU-Staaten. Deshalb muss Hill den Blick auf die Ursachen richten und den unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen EU-Staaten Rechnung tragen.
Klar ist: Für die überwiegende Zahl der deutschen Mittelständler stellt der Gang an den Kapitalmarkt keine echte Alternative dar – zu hoch sind die Kosten einer Anleiheemission und der damit verbundenen Publizitätspflichten. Deshalb darf es keinen politisch motivierten Systemwechsel bei der Unternehmensfinanzierung geben. Das würde die mittelständische Wirtschaftsstruktur und Millionen von Arbeitsplätzen in unserem Land massiv gefährden. Eine Kapitalmarktunion kann den Hausbankkredit nicht ersetzen.
Deshalb werde ich Lord Hill bei der Ausgestaltung der Kapitalmarktunion an seinen eigenen Worten messen. Denn er hat vor kurzem verlautbart, dass die Kapitalmarktunion kein Angriff auf die Banken und ihm der Stellenwert des Bankensystems für die europäische Wirtschaft bewusst sei.
Ich erwarte, dass Hill seine Kenntnisse als Bankenfachmann in die Gestaltung der Kapitalmarktunion einbringt. Dabei wünsche ich mir sehr, dass er nicht nur die Weiterentwicklung der Kapitalmärkte im Auge hat, sondern auch die Stabilisierung bewährter Strukturen der bankbasierten Kreditfinanzierung von mittelständischen Unternehmen. Gemeinsam müssen wir darauf achten, dass diese nicht austrocknet. Sonst käme die europäische Wirtschaft vom Regen in die Traufe.“
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Türkenstraße - 24 22, 80333 München, -
Tel.: 089 - 28683402; www.gv-bayern.de
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