26.02.2015 11:43 Uhr in Medien & Presse von Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
DJV fordert von Bild.de Stopp der Anti-Griechen-Kampagne
Kurzfassung: DJV fordert von Bild.de Stopp der Anti-Griechen-KampagneDer Deutsche Journalisten-Verband hat das Nachrichtenportal Bild.de aufgefordert, sofort die laufende Anti- Griechen-Kampagne zu stoppen. Auf Bi ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 26.02.2015] DJV fordert von Bild.de Stopp der Anti-Griechen-Kampagne
Der Deutsche Journalisten-Verband hat das Nachrichtenportal Bild.de aufgefordert, sofort die laufende Anti- Griechen-Kampagne zu stoppen. Auf Bild.de werden die Leser dazu animiert, den Aufruf "Nein - keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen!" als Selfie mit dem eigenen Porträt an die Redaktion zu mailen. Als Anlass wird die Bundestagsdebatte über die Griechenland- Hilfen am morgigen Freitag genannt. "Die Griechenland-Politik der Bundesregierung kann man mögen oder ablehnen", sagte DJV- Bundesvorsitzender Michael Konken. Eine Kampagne, die direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle, verbiete sich aber mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus. "Dass Boulevard-Medien eine andere Sprache und einen anderen journalistischen Stil pflegen, ist selbstredend. Die Selfie-Aktion von Bild.de überschreitet aber die Grenze zur politischen Kampagne", kritisierte Konken.
Darüber hinaus sei es medienethisch bedenklich, dass ein ganzes Volk für die finanzpolitischen Fehlentscheidungen seiner Politiker diffamiert werde. "Die Verunsicherung über die Auswirkungen der Griechenland-Krise auf Deutschland ist groß", sagte Konken. In dieser Situation sei umfassende und kritische Berichterstattung Aufgabe aller Medien, nicht jedoch der Start einer politischen Kampagne.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner
Tel. 030/72 62 79 20
Fax 030/726 27 92 13
www.djv.de
Der Deutsche Journalisten-Verband hat das Nachrichtenportal Bild.de aufgefordert, sofort die laufende Anti- Griechen-Kampagne zu stoppen. Auf Bild.de werden die Leser dazu animiert, den Aufruf "Nein - keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen!" als Selfie mit dem eigenen Porträt an die Redaktion zu mailen. Als Anlass wird die Bundestagsdebatte über die Griechenland- Hilfen am morgigen Freitag genannt. "Die Griechenland-Politik der Bundesregierung kann man mögen oder ablehnen", sagte DJV- Bundesvorsitzender Michael Konken. Eine Kampagne, die direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle, verbiete sich aber mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus. "Dass Boulevard-Medien eine andere Sprache und einen anderen journalistischen Stil pflegen, ist selbstredend. Die Selfie-Aktion von Bild.de überschreitet aber die Grenze zur politischen Kampagne", kritisierte Konken.
Darüber hinaus sei es medienethisch bedenklich, dass ein ganzes Volk für die finanzpolitischen Fehlentscheidungen seiner Politiker diffamiert werde. "Die Verunsicherung über die Auswirkungen der Griechenland-Krise auf Deutschland ist groß", sagte Konken. In dieser Situation sei umfassende und kritische Berichterstattung Aufgabe aller Medien, nicht jedoch der Start einer politischen Kampagne.
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