26.02.2015 12:06 Uhr in Medien & Presse von Stiftung Mercator GmbH
Erster MERICS China Media Award für ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT
Kurzfassung: Erster MERICS China Media Award für ehemalige China-Korrespondentin der ZEITMERICS zeichnet ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT, Angela Köckritz, mit Journalistenpreis für herausragende und di ...
[Stiftung Mercator GmbH - 26.02.2015] Erster MERICS China Media Award für ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT
MERICS zeichnet ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT, Angela Köckritz, mit Journalistenpreis für herausragende und differenzierte China-Berichterstattung aus
Das Mercator Institute for China Studies (MERICS) hat die ehemalige China-Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT, Angela Köckritz, mit dem ersten Preis des MERICS China Media Award für herausragende und differenzierte China-Berichterstattung ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an den ehemaligen Kulturkorrespondenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in China, Mark Siemons. Mit dem dritten Preis wurden die Leiterin des ARD-Studios Peking, Christine Adelhardt, und der Filmemacher Martin Gronemeyer für eine gemeinsame NDR/ARTE-Dokumentation geehrt.
"Die Preisträger haben jeweils einen eigenen Zugang zu China gefunden, der weit über die reine Tagesberichterstattung hinausreicht und den Blick des Publikums auf die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Entwicklung in China lenkt", sagte Sebastian Heilmann, MERICS-Direktor und Mitglied der Jury bei der Preisverleihung in Berlin. "Mit ihren Beiträgen haben die vier Journalisten das Wissen über China in der deutschen Öffentlichkeit auf fundierte und differenzierte Art und Weise bereichert. Dieses Ziel verfolgt auch MERICS.
Erster Preis - "Die Geisterhochzeit"
Angela Köckritz, die von 2011 bis Ende 2014 für die Wochenzeitung DIE ZEIT aus China berichtete, wurde für ihre am 7. November 2013 im ZEITmagazin erschienene Reportage "Die Geisterhochzeit" ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt von dem eigenen Zugang zu China, den Köckritz mit ihrer Reportage unter Beweist stellt. In der Jury-Begründung heißt es: "Die Autorin vermittelt, wie religiöse Vorstellungen aus dem Volksglauben noch heute den Alltag der Menschen prägen. Sie zeigt zudem, wie sich die Tradition in der modernen Welt verändert - etwa, wenn die Mitarbeiter von Leichenhäusern weibliche Leichen für Geisterhochzeiten `verkaufen`, um ihren Verdienst aufzubessern. Köckritz hat sich auf die Suche gemacht nach den ganz elementaren Fragen, die die Menschen auch in China beschäftigen. Dabei geht sie nicht vom Abstrakten aus, sondern schaut voller Neugier auf die Widersprüchlichkeiten Chinas". Zugleich lobte die Jury, dass der Text von herausragend atmosphärischer Dichte ist und durch eine hohe literarische Qualität besticht. Die Reportage überzeugt gerade auch durch die Nähe, mit der die Autorin von ihren Protagnisten erzählt.
Im Zuge der Verhaftung ihrer chinesischen Assistentin Zhang Miao war Angela Köckritz Ende 2014 mehrmals von der Staatssicherheit in Peking verhört worden. Sie verließ daraufhin das Land früher als geplant. Ihre ehemalige Mitarbeiterin sitzt noch immer in Haft. MERICS-Direktor Sebastian Heilmann betonte bei der Preisverleihung: "Die Entscheidung der Jury, Angela Köckritz mit dem ersten Preis auszuzeichnen, fiel zu einem Zeitpunkt, als noch gar nicht bekannt war, dass Frau Köckritz in China verhört worden war und ausreisen musste. Die Auszeichnung zielt also nicht auf diese Umstände und auch nicht auf die schwierigen Arbeitsbedingungen ausländischer Journalisten in China. Es war die Aufgabe der Jury, herausragenden Qualitätsjournalismus zu prämieren. Und Angela Köckritz hat mit ihrer eingereichten Gesellschaftsreportage unter Beweis gestellt, dass sie eine fabelhafte Journalistin ist."
Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Zweiter Preis für F.A.Z.-Beitrag zu Pekings Umgang mit kritischer Öffentlichkeit
Der zweite Preis geht an Mark Siemons, der von 2005 bis 2014 als Kulturkorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus China berichtete. Siemons wird für seinen am 3. Juni 2014 im Feuilleton der Zeitung erschienen Text "Was Mainstream ist, bestimmen wir" gewürdigt, der 25 Jahre nach der Niederschlagung der Protestbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erschien. Sein Fazit: Die chinesische Führung hat inzwischen subtilere Mittel, um Abweichler mundtot zu machen. Die Jury war besonders von Siemons scharfer Analyse beeindruckt, die zahlreiche Widersprüche innerhalb der Volksrepublik offenlegt und gleichzeitig Veränderungen im politischen System erklärt. "Gerade der abstrakte Zugang zu dem Thema überzeugte, denn die Darstellung weist über die reine Momentaufnahme hinaus und führt zu verallgemeinerbaren Erkenntnissen in einem fast philosophischen Sinne." Der zweite Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Dritter Preis für NDR/ARTE-Dokumentation "China - Reich ohne Mitte"
Der dritte Preis geht an die Journalisten Christine Adelhardt und Martin Gronemeyer für ihre gemeinsame Fernseh-Dokumentation "China - Reich ohne Mitte". Der Film, der am 3. Juni 2014 bei ARTE ausgestrahlt wurde, begleitet fünf Chinesen, die sich für ein besseres China engagieren. Die Jury war insbesondere von der gewählten Dramaturgie und der authentischen Erzählhaltung angetan. Sie betonte: "Es gelingt den beiden, die Gedanken, Ideen und Gefühle der Protagonisten in den Mittelpunkt zu rücken. Sie sind es, die erzählen. So entsteht aus den Einzelgeschichten eine Erzählung, die zahlreiche Widersprüche in China offenbart und klar macht: es gibt nicht nur das eine China."
Christine Adelhardt leitet seit Juli 2010 das ARD-Studio in Peking. Martin Gronemeyer arbeitet als freier Filmemacher in Berlin, hat jedoch bereits zahlreiche Projekte in China realisiert und längere Zeit dort gelebt. Der dritte Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Der NDR wiederholt die Dokumentation "China - Reich ohne Mitte" aus Anlass der Auszeichnung am Samstag, den 11. April 2015 um 12.45 Uhr im NDR Fernsehen.
MERICS verleiht erstmals China Media Award
MERICS verleiht den China Media Award in diesem Jahr zum ersten Mal. Der Preis wurde am 25. Februar 2015 im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Berliner Kalkscheune mit rund 200 Gästen an die Journalisten übergeben. Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments und des Deutsch-Chinesischen Dialog Forums, hielt die Festrede. Darin betonte Bütikofer: "Immer wieder Neugier zu wecken auf Chinas Vielfalt, das ist das wichtigste. Dabei gilt es, Chinas eigene Widersprüche ebenso zu beleuchten wie unsere Widersprüche im Umgang mit China."
Die Jury des MERICS China Media Award:
- Eva Corell (Studioleiterin des BR-Hörfunks im ARD-Hauptstadtstudio, ehemalige Peking-Korrespondentin der ARD)
- Dr. Rainer Hank (Ressortleiter Wirtschaft und Finanzen bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)
- Sebastian Heilmann (Gründungsdirektor MERICS und Professor für Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier)
- Kerstin Lohse-Friedrich (Leiterin Kommunikation MERICS)
- Shi Ming (freier Publizist)
- Steffen Richter (Redakteur Internationale Politik/Meinung bei Zeitonline)
- Dr. Andreas Rinke (Politischer Chefkorrespondent für Reuters in Berlin)
- Diana Zimmermann (Leiterin ZDF-Auslandsjournal, ehemalige ZDF-China-Korrespondentin)
Die ausführliche Jury-Begründung, Fotos der Preisträger sowie weitere biografische Angaben finden Sie hier.
Hintergründe zum MERICS China Media Award unter
http://www.merics.org/presse/chinamediaaward0.html
MERICS ist ein 2013 gegründetes Institut der gegenwartsbezogenen und praxisorientierten China-Forschung mit Sitz in Berlin. MERICS ist eine Initiative der Stiftung Mercator. Weitere Informationen finden Sie unter www.merics.org.
MERICS zeichnet ehemalige China-Korrespondentin der ZEIT, Angela Köckritz, mit Journalistenpreis für herausragende und differenzierte China-Berichterstattung aus
Das Mercator Institute for China Studies (MERICS) hat die ehemalige China-Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT, Angela Köckritz, mit dem ersten Preis des MERICS China Media Award für herausragende und differenzierte China-Berichterstattung ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an den ehemaligen Kulturkorrespondenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in China, Mark Siemons. Mit dem dritten Preis wurden die Leiterin des ARD-Studios Peking, Christine Adelhardt, und der Filmemacher Martin Gronemeyer für eine gemeinsame NDR/ARTE-Dokumentation geehrt.
"Die Preisträger haben jeweils einen eigenen Zugang zu China gefunden, der weit über die reine Tagesberichterstattung hinausreicht und den Blick des Publikums auf die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Entwicklung in China lenkt", sagte Sebastian Heilmann, MERICS-Direktor und Mitglied der Jury bei der Preisverleihung in Berlin. "Mit ihren Beiträgen haben die vier Journalisten das Wissen über China in der deutschen Öffentlichkeit auf fundierte und differenzierte Art und Weise bereichert. Dieses Ziel verfolgt auch MERICS.
Erster Preis - "Die Geisterhochzeit"
Angela Köckritz, die von 2011 bis Ende 2014 für die Wochenzeitung DIE ZEIT aus China berichtete, wurde für ihre am 7. November 2013 im ZEITmagazin erschienene Reportage "Die Geisterhochzeit" ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt von dem eigenen Zugang zu China, den Köckritz mit ihrer Reportage unter Beweist stellt. In der Jury-Begründung heißt es: "Die Autorin vermittelt, wie religiöse Vorstellungen aus dem Volksglauben noch heute den Alltag der Menschen prägen. Sie zeigt zudem, wie sich die Tradition in der modernen Welt verändert - etwa, wenn die Mitarbeiter von Leichenhäusern weibliche Leichen für Geisterhochzeiten `verkaufen`, um ihren Verdienst aufzubessern. Köckritz hat sich auf die Suche gemacht nach den ganz elementaren Fragen, die die Menschen auch in China beschäftigen. Dabei geht sie nicht vom Abstrakten aus, sondern schaut voller Neugier auf die Widersprüchlichkeiten Chinas". Zugleich lobte die Jury, dass der Text von herausragend atmosphärischer Dichte ist und durch eine hohe literarische Qualität besticht. Die Reportage überzeugt gerade auch durch die Nähe, mit der die Autorin von ihren Protagnisten erzählt.
Im Zuge der Verhaftung ihrer chinesischen Assistentin Zhang Miao war Angela Köckritz Ende 2014 mehrmals von der Staatssicherheit in Peking verhört worden. Sie verließ daraufhin das Land früher als geplant. Ihre ehemalige Mitarbeiterin sitzt noch immer in Haft. MERICS-Direktor Sebastian Heilmann betonte bei der Preisverleihung: "Die Entscheidung der Jury, Angela Köckritz mit dem ersten Preis auszuzeichnen, fiel zu einem Zeitpunkt, als noch gar nicht bekannt war, dass Frau Köckritz in China verhört worden war und ausreisen musste. Die Auszeichnung zielt also nicht auf diese Umstände und auch nicht auf die schwierigen Arbeitsbedingungen ausländischer Journalisten in China. Es war die Aufgabe der Jury, herausragenden Qualitätsjournalismus zu prämieren. Und Angela Köckritz hat mit ihrer eingereichten Gesellschaftsreportage unter Beweis gestellt, dass sie eine fabelhafte Journalistin ist."
Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Zweiter Preis für F.A.Z.-Beitrag zu Pekings Umgang mit kritischer Öffentlichkeit
Der zweite Preis geht an Mark Siemons, der von 2005 bis 2014 als Kulturkorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus China berichtete. Siemons wird für seinen am 3. Juni 2014 im Feuilleton der Zeitung erschienen Text "Was Mainstream ist, bestimmen wir" gewürdigt, der 25 Jahre nach der Niederschlagung der Protestbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erschien. Sein Fazit: Die chinesische Führung hat inzwischen subtilere Mittel, um Abweichler mundtot zu machen. Die Jury war besonders von Siemons scharfer Analyse beeindruckt, die zahlreiche Widersprüche innerhalb der Volksrepublik offenlegt und gleichzeitig Veränderungen im politischen System erklärt. "Gerade der abstrakte Zugang zu dem Thema überzeugte, denn die Darstellung weist über die reine Momentaufnahme hinaus und führt zu verallgemeinerbaren Erkenntnissen in einem fast philosophischen Sinne." Der zweite Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Dritter Preis für NDR/ARTE-Dokumentation "China - Reich ohne Mitte"
Der dritte Preis geht an die Journalisten Christine Adelhardt und Martin Gronemeyer für ihre gemeinsame Fernseh-Dokumentation "China - Reich ohne Mitte". Der Film, der am 3. Juni 2014 bei ARTE ausgestrahlt wurde, begleitet fünf Chinesen, die sich für ein besseres China engagieren. Die Jury war insbesondere von der gewählten Dramaturgie und der authentischen Erzählhaltung angetan. Sie betonte: "Es gelingt den beiden, die Gedanken, Ideen und Gefühle der Protagonisten in den Mittelpunkt zu rücken. Sie sind es, die erzählen. So entsteht aus den Einzelgeschichten eine Erzählung, die zahlreiche Widersprüche in China offenbart und klar macht: es gibt nicht nur das eine China."
Christine Adelhardt leitet seit Juli 2010 das ARD-Studio in Peking. Martin Gronemeyer arbeitet als freier Filmemacher in Berlin, hat jedoch bereits zahlreiche Projekte in China realisiert und längere Zeit dort gelebt. Der dritte Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Der NDR wiederholt die Dokumentation "China - Reich ohne Mitte" aus Anlass der Auszeichnung am Samstag, den 11. April 2015 um 12.45 Uhr im NDR Fernsehen.
MERICS verleiht erstmals China Media Award
MERICS verleiht den China Media Award in diesem Jahr zum ersten Mal. Der Preis wurde am 25. Februar 2015 im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Berliner Kalkscheune mit rund 200 Gästen an die Journalisten übergeben. Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments und des Deutsch-Chinesischen Dialog Forums, hielt die Festrede. Darin betonte Bütikofer: "Immer wieder Neugier zu wecken auf Chinas Vielfalt, das ist das wichtigste. Dabei gilt es, Chinas eigene Widersprüche ebenso zu beleuchten wie unsere Widersprüche im Umgang mit China."
Die Jury des MERICS China Media Award:
- Eva Corell (Studioleiterin des BR-Hörfunks im ARD-Hauptstadtstudio, ehemalige Peking-Korrespondentin der ARD)
- Dr. Rainer Hank (Ressortleiter Wirtschaft und Finanzen bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)
- Sebastian Heilmann (Gründungsdirektor MERICS und Professor für Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier)
- Kerstin Lohse-Friedrich (Leiterin Kommunikation MERICS)
- Shi Ming (freier Publizist)
- Steffen Richter (Redakteur Internationale Politik/Meinung bei Zeitonline)
- Dr. Andreas Rinke (Politischer Chefkorrespondent für Reuters in Berlin)
- Diana Zimmermann (Leiterin ZDF-Auslandsjournal, ehemalige ZDF-China-Korrespondentin)
Die ausführliche Jury-Begründung, Fotos der Preisträger sowie weitere biografische Angaben finden Sie hier.
Hintergründe zum MERICS China Media Award unter
http://www.merics.org/presse/chinamediaaward0.html
MERICS ist ein 2013 gegründetes Institut der gegenwartsbezogenen und praxisorientierten China-Forschung mit Sitz in Berlin. MERICS ist eine Initiative der Stiftung Mercator. Weitere Informationen finden Sie unter www.merics.org.
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